Unsanierte Häuser im Preisverfall

Grüne preschen vor: Plan zur Heizungstauschpflicht in Baden-Württemberg

Politik
Bild: Freepik

Was der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck beschlossen hat, soll nun umgesetzt werden. Bei seinen Heizungsplänen bekommt Habeck dabei scheinbar Rückendeckung aus Baden-Württemberg. Denn die grün-schwarze Landesregierung legte dort nun einen Energiekonzept vor, dass Hausbesitzern die Sorgenfalten ins Gesicht schreibt. Dafür sorgt zudem auch der Preisverfall von unsanierten Immobilien.

Der grüne baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der seine ersten politischen Gehversuche in diversen kommunistischen Hochschulgruppen unternahm, scheint Feuer und Flamme für die Heizungspläne seines Parteigenossen und Ministers Robert Habeck aus Berlin. Daher legte die grün-schwarze Landesregierung nun als eine der ersten ein "Energiekonzept" vor, mit der man Habecks Heizungspläne umsetzen will. Und der Inhalt dieses Papiers treibt vielen Immobilienbesitzern den Schweiß auf die Stirn.

Utopischer grüne Pläne

Denn wie die "Bild" berichtet, will Kretschmann eine "Wärmepumpen-Revolution" bei den Schwaben starten. Wie das Konzept vorsieht, sollen daher bis 2030 rund 550.000 Öl- und Gasheizungen abgewrackt werden. Stattdessen sollen bis dahin 620.000 Wärmepumpen eingebaut werden. Allerdings braucht es, um die Pläne von Kretschmann und seinen Grünen sowie der CDU umzusetzen, eine deutliche Steigerung beim Einbau. Denn bisher werden wohl rund 24 Wärmepumpen pro Tag verbaut. Um den vorgelegten Plan zu erfüllen müsste diese Zahl jedoch rund vier Mal so hoch sein.

Scheitern der Planwirtschaft?

Wie die "Bild" weiter berichtet, bräuchte es 275 neue Wärmepumpen pro Tag bis 2040, um den Plan in die Tat umsetzen zu können. Dafür müssten allerdings nicht nur die Produktionsengpässe beseitigt werden und genug Fachkräfte für den Einbau zur Verfügung stehen, sondern auch die Finanzierung des gewaltigen Heizungsumbaus geklärt sein. Denn viele Hausbesitzer werden die horrenden Kosten des Wärmepumpeneinbaus und der damit einhergehenden Sanierungspflicht kaum stemmen können. Allerdings will die Landesregierung zunächst noch Experten anhören. "Wir haben die betroffenen Dachverbände und Institutionen um Stellungnahme und Verbesserungsvorschläge gebeten, um das Konzept anschließend anzupassen", wird ein Sprecher des Landesumweltministers zitiert.

Verfallende Immobilienpreise

Zugleich kommen auch die fallenden Immobilienpreise durch den Heizungswahnsinn einer Enteignung der Bürger gleich. Denn laut einer Analyse des Frankfurter Maklers Von Poll, die der Focus zitiert, sind aufgrund der Heizungspläne die Preise für unsanierte Immobilien um 30 Prozent gefallen. Die anstehenden preisintensiven Sanierungen sowie die gestiegenen Kosten und die Lieferkettenprobleme schrecken viele mögliche Interessenten ab. Diese Entwicklung stellt Eigentümer sanierungsbedürftiger Immobilien, die verkaufen wollen oder müssen, vor Probleme. Entweder preisen sie die teuren Sanierungsarbeiten ein und senken den Kaufpreis oder sanieren vor den Verkauf noch selbst.

Es wird teurer für den Bürger

Betroffen von dem Preisverfall sind laut den Maklern sanierungsbedürftige Häuser mit großen Grundstücken in sogenannten B- und C-Lagen, also Städte und Großstädte wie Leipzig, Dortmund und Kiel. In den internationalen Metropolen wie München oder Berlin bleiben die Preise hingegen eher stabil oder steigen. Und auch die Banken sind bei Krediten zunehmend zurückhaltender und schauen vermehrt auf die Energieeffizienz. Aber auch für Hausbesitzer nicht verkaufen wollen und sanieren wird es noch teurer. Denn die Sanierung stellt eine Wertsteigerung der Immobilie dar, die sie letztlich noch doppelt bezahlen dürfen, weil dadurch auch die Grundsteuer wieder steigt.

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