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IT-Panne legt alles lahm

Update-Fehler erschüttert die Welt: Flughäfen, Supermärkte, Notrufe... nix ging mehr

Politik
Bild: Freepik

IT-Techniker, die auf einen ruhigen Freitag als Einstimmung auf das Wochenende gehofft hatten, dürften schwer enttäuscht worden sein. Ebenso wie Reisende und Urlauber, die nun Chaos auf den Flughäfen erleben müssen. Selbst Krankenhäuser und Notrufe haben massive Probleme. Der Grund: Eine massive IT-Panne, die viele Windows-Rechner und Server lahmlegte.

Flieger bleiben am Boden

Der Flugbetrieb am Berliner Flughafen - lange ist er noch nicht fertig - ist eingestellt. In Wien Schwechat am Flughafen funktioniert zur besten Reise- und Urlaubszeit das Check-In-System nicht. Flüge werden gestrichen. Weltweit funktionieren Notrufe nicht oder nur eingeschränkt. Krankenhäuser haben Probleme, Arztpraxen oder Apotheken in Großbritannien zum Beispiel sind völlig lahmgelegt. Auch Behörden oder Supermärkte haben mit massiven IT-Problemen zu kämpfen. Der Grund, viele Computer mit dem Microsoft-Betriebssystem zeigen eine Fehlermeldung und plötzlich geht nichts mehr.

Schöne neue Welt...

So schnell kann es ungemütlich werden, wenn die weltweite Digitalisierung und Automatisierung ins Stottern gerät. Allerding war es dieses Mal nicht Bill Gates, der neben seinen Plänen die Sonne zu verdunkeln, heute beim Frühstückskaffee beschloss, einmal die Welt lahmzulegen. Auch böse nordkoreanische, chinesische oder russische Hacker zeichnen für das Chaos nicht verantwortlich. Der Grund ist vielmehr ein recht banaler. Daher überrascht es eigentlich, dass derartige Pannen bisher noch nicht aufgetreten sind. Denn ursächlich für das Geschehen dürfte ein Update des Cybersecurity-Providers CrowdStrike sein, wie das Technik-Magazin "The Verge" berichtet.

...und ihre Tücken

Gegen Mittag dürfte die Firma den Fehler großteils behoben haben. Auf X schrieb CrowdStrike-Chef George Kurtz: "CrowdStrike arbeitet aktiv mit Kunden zusammen, die von einem Fehler betroffen sind, der in einem einzigen Inhaltsupdate für Windows-Hosts gefunden wurde. Mac- und Linux-Hosts sind nicht betroffen. Es handelt sich nicht um einen Sicherheitsvorfall oder einen Cyberangriff. Das Problem wurde identifiziert und isoliert, und es wurde ein Fix bereitgestellt."

Nach dem Update ist nun vor dem Update: "Wir verweisen unsere Kunden auf das Support-Portal, um die neuesten Updates zu erhalten, und werden weiterhin vollständige und kontinuierliche Updates auf unserer Website bereitstellen. Wir empfehlen Unternehmen außerdem sicherzustellen, dass sie über offizielle Kanäle mit Vertretern von CrowdStrike kommunizieren. Unser Team ist voll im Einsatz, um die Sicherheit und Stabilität der CrowdStrike-Kunden zu gewährleisten."

Dennoch fiel die Aktie der Security-Firma im zweistelligen Bereich nach unten. Der Ausfall, der in Australien begann und dann internationale Auswirkungen zeitigte, dürfte also noch weitere Folgen haben. Und ein Heer von Anwälten für Schadensersatzklagen dürfte schon in den Startlöchern stehen.

Schäden in Milliardenhöhe

Denn ausgefallene Flüge, lahmgelegte Banken und Arztpraxen unerreichbare Clouds und Broadcastanbieter etc., dies alles dürfte Schäden in Milliardenhöhe verursacht haben. Zudem dürfte auch das Vertrauen vieler Kunden in die Firma erschüttert sein, was demnächst die Konkurrenz stärke auf die Bildfläche rufen dürfte. Der Vorfall führte aber auch wieder anschaulich vor Augen, wie anfällig viele Bereiche durch die - doch das Leben und die Arbeit erleichternde - Technik geworden sind. Ein kleiner Fehler kann weite Teile der - insbesondere westlichen - Welt lahmlegen, wenn alles vernetzt, gläsern und digital ist.

Und wenn's keine Panne ist, können auch Hacker und Cyberkriminelle horrenden Schaden anrichten. Eine Studie kam im Herbst des vergangenen Jahres zu dem Ergebnis, dass Cyberangriffe auf Unternehmen allein die deutsche Wirtschaft rund 206 Milliarden Euro im Jahr kosten. Und das Geschäftsfeld wird für Kriminelle auch immer lukrativer. Österreichs ÖVP-Innenminister Gerhard Karner erklärte im Mai, dass sich im 5-Jahres-Vergleich, also fast deckungsgleich mit Corona, die Cyberkriminalität verdoppelt habe.

Im Netz erinnern kritische Bürger nun auch daran, wie wichtig der Schutz des Bargelds ist:

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