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Stasi lässt grüßen: Wenn Polizisten wegen TikTok-Videos in Schulen einmarschieren

Politik
Hintergrund: Freepik; Freisteller Polizei: valakirka, CC BY-SA 2.0, Flickr; MfS-Logo: STASI, Public Domain, Wikimedia Commons; Komposition: Der Status

Mecklenburg-Vorpommern. In einem städtischen Gymnasium wurde eine Schülerin mitten im Unterricht von der Polizei abgeführt. Der Grund: Das Mädchen hatte auf tiktok ein Video geteilt, in dem sie sagte, dass Deutschland "Heimat und nicht nur ein Ort" ist. Der Schuldirektor sah darin einen Fall für die Staatsbehörden.

Artikel von Johann Müller

Was wie plumpe DDR-Taktik anmutet, ereignet sich ironischerweise mitten im Freien Westen auf dem ehemaligen Gebiet des Stasi-Staates: Ein Streifenwagen hält vor einem öffentlichen Gymnasium. Kurz darauf betreten drei Beamte den Chemieunterricht einer Mittelstufenklasse, um ein Mädchen unter den Augen ihrer Mitschüler aus dem Klassenzimmer zu eskortieren.

Wirbel um Schlümpfe

Der Direktor der Schule hatte die Staatsgewalt informiert, nachdem das Mädchen zuvor ein Video geteilt hatte, in dem es die blauen Schlümpfe mit dem blauen Deutschland verglich und so scherzhaft auf die AfD anspielte. Deutschland sei für sie "Heimat und nicht nur ein Ort", heißt es darin weiter. Für einen deutschen Schuldirektor und Denunzianten vom Dienst offenbar genug, um in Pawlowscher Obrigkeitstreue Alarm zu schlagen. Der Direktor äußerte am Telefon nach Polizei-Angaben "möglicherweise verfassungswidrige" Inhalte mit mutmaßlicher strafrechtlicher Relevanz.

Keine Straftat, dennoch Staatsterror

Die Polizei konnte laut eigener Aussage weder eine Straftat, noch den Verdacht auf eine solche feststellen. Dass sie die Schülerin dennoch vor der gesamten Klasse aus dem Unterricht nahm, demonstriert ganz den Geist unserer ominösen wehrhaften Demokratie: Wenn gegen patriotische, konservativ-oppositionelle Stimmen kein Gesetz zur Verfügung steht, tun Angst und soziale Brandmarkung ihre Arbeit. Der schmutzige und unelegante Staatsterror aus DDR-Zeiten hat heute einem effizienten Denunziantentum Platz gemacht, das jedem Bürger, besonders aber Schlüsselpersonen des öffentlichen Dienstes eine woke "Wehrhaftigkeit" indoktrinieren will.

Demokratie war einmal

Vor dem Hintergrund einer unlängst an dieser Schule durchgeführten Veranstaltung zum "Schutz der Demokratie" zeigt jene Wehrhaftigkeit ihre ganze Absurdität. Demokratie wird nicht mehr pluralistisch definiert, sondern zu einem abstrakten Konzept umfunktioniert, das nur ein bestimmtes Meinungsspektrum erlaubt, und wirklich regimekritische Ansätze als "undemokratisch" erklärt und in durch gesellschaftliche Diffamierung ächtet.

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