'Bühnenreife Hetze'

Scheinheilige Doppelmoral des Mainstreams beim vermeintlichen Föderl-Suizid

Medien
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Auch den Status-Gastautor und Berater Dennis Riehle erreichte der Plagiats-Skandal rund um die stv. Chefredakteurin der "Süddeutschen Zeitung". Er zog ein kritisches Resümee über das Verhalten der Medien rund um das kurzzeitige und dramatische Verschwinden der preisgekrönten Mainstreamjournalistin in Braunau am Inn. Riehle kritisiert die Doppelmoral, die in einer unfassbaren Täter-Opfer-Umkehr kultiviert wurde.

Ein Gastkommentar von Dennis Riehle

Ich kann durchaus die menschliche Seite verstehen, wonach Frau Föderl-Schmid, die sich stets als die Integrität in Person gab,vor dem Scherbenhaufen ihres beruflichen Lebens steht, wenn sich bewahrheitet, dass sie nicht nur in ihrer Dissertation, sondern auch darüber hinaus in ihren alltäglichen Texten und Artikeln in Zeitungen von Anderen abgeschrieben hat - und sich damit ihre Eigenleistung auf nahezu null reduziert.

Warum sich mein Mitgefühl dennoch in Grenzen hält

Mein Mitgefühl hält sich aber insofern in Grenzen, als dass sie all das nicht nur selbst verschuldet ist - sondern diese nach Regiebuch anmutende Geschichte einen faden Beigeschmack dadurch bekommt, dass die stellvertretende Chefredakteurin der "Süddeutschen Zeitung" mit einer als Abschiedsbrief anmutenden Nachricht nicht nur ihr Umfeld in Angst und Schrecken versetzt, sondern auch eine mediale Empörung inszeniert hat - die auf der voreiligen Annahme ihres Suizids eine bühnenreife Hetze gegen diejenigen bei "Nius" lostrat, die die Affäre ins Rollen gebracht haben.  


Es sind noch viele Fragen offen. Ausschnitt aus Status-Bericht vom 8. Februar.

Ideologisch verbundene Genossen in Pilatus-Manier

Dass sie darüber hinaus einen enormen Polizeieinsatz ausgelöst hat - und auch nicht völlig unbewusst für manche Verwirrung, Falschmeldung und Hass mitverantwortlich ist, kann auch nicht durch die Rechtfertigung abgemildert werden, dass sie sich möglicherweise in einem mentalen Ausnahmezustand befunden hat. Stattdessen wirkt auch hier Vieles wiederum skandalisiert, theatralisiert und übertrieben. Abgesehen davon, dass sie jede Glaubwürdigkeit und Vertrauen verloren hat - und sicherlich nicht mehr allzu schnell einen Fuß in den Journalismus wird setzen können, ist insbesondere das verwerflich, was kurz nach dem Bekanntwerden ihres Verschwindens in den Medien geschah: Da schwangen sich Föderl-Schmid ideologisch verbundene Genossen in den Schreibstuben dieses Landes in Pilatus-Manier auf, die gutmenschliche Journaille zu Rächern einer Toten zu triggern, die zu diesem Zeitpunkt offenbar unter einer Brücke des Inns über den Sinn ihres Daseins philosophierte.

Doppelmoral: Unfassbare Täter-Opfer-Umkehr

Sie schrien Zeter und Mordio, betrieben eine unfassbare Täter-Opfer-Umkehr - und verdrängten in einer vorbildlichen Weise ihr doppelmoralisches Gewissen, indem sie vergaßen, dass es diese Kollegin und ihr Dunstkreis höchstpersönlich gewesen sind, die in früheren Zeiten jene wie Alice Weidel diffamierten und brandmarkten, welchen man angebliche Plagiate nachgewiesen hatte - deren Substanz am Ende aber stets unbewiesen blieb. Oder sich in einer berufsethisch höchst verwerflichen Art und Weise an einer Verdachtsberichterstattung über wie bei Hubert Aiwanger beteiligten, welche im Sande verliefen - und nicht selten als Bumerang auf die Denunzianten zurückfielen.

Und die wiederkehrend auf Quellen wie Correctiv zurückgriffen, welche nicht nur anrüchig und eigennützig unterwegs waren, sondern ihre Informationen auch mit unlauteren Mitteln gewannen. Entschuldigungen oder Beschämung kann man in diesen Stunden nicht feststellen, viel eher wird die Erleichterung über das plötzliche Auffinden von Föderl-Schmid in die Schlagzeilen gespült - als erkennbarer Ablenkungsversuch davon, dass weiterhin massive Vorwürfe im Raum stehen, denen auch deshalb nachgegangen werden muss, weil man nicht ausschließen kann, dass eine derartige Praxis der zwei Gesichter nicht auch in manch anderen Redaktionen gedeckt, toleriert oder gar gefördert wird.

Zur Person: 

Dennis Riehle ist Journalist, Autor und Berater. Seine Schwerpunkte sind: Selbsthilfe, Soziales, Psychologie, Gesundheit, Philosophie, Theologie, Politik, Menschenrechte, Nachhaltigkeit.

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