Satirisches Psychiater-Gespräch

Lauterbachs Lockdown-Werkstatt: Faschingsgrüße aus der Irrenanstalt

Kultur
Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Aus der Reihe: "Tägliche Grüße aus dem Irrenhaus". Diesmal widmet sich Dr. Rüdiger Pötsch ganz im Sinne des Faschings dem "Klima - Multi - Gesundheits - Allesschutzminister Lauterbach" in satirischer Form. Doch der Hintergrund ist ernst: Immer öfter werden "Klima-Lockdowns" durch die Regierenden laut angedacht.

Psychiater: Herr Gesundheitsminister Lauterbach, es ist mir eine Ehre, Sie hier in unserem Therapiezentrum „Wahnfried“ begrüßen zu dürfen, um aus erster Hand Ihre Gedanken zur Bewältigung der - dem Vernehmen nach durch den Klimawandel bedingten - ständig wachsenden Anzahl von gefährlichen Pandemien zu hören. 

Lauterbach: Ja, guten Tag! Zur Bewältigung des Klimawandels sind Maßnahmen nötig, die analog zu den Einschränkungen der persönlichen Freiheit in der Pandemiebekämpfung sind.

Psychiater: Wie meinen Sie das denn?

Ich muss auf viele Dinge verzichten, die ich gerne machen würde, weil es schädlich wäre für die öffentliche Gesundheit. Ich glaube, dass wir bestimmte Beschränkungen akzeptieren müssen, wollen wir den Klimawandel beherrschen. Ich würd’s übrigens auch noch nicht mal für ausgeschlossen halten, dass wir in der Klimakrise in eine Situation kommen, wo wir das eine oder das andere tatsächlich sogar verbieten müssen.

Psychiater: Aber das ist doch genau das, was manche Kritiker jetzt befürchten: Dass die Einschränkungen, die in der Corona-Pandemie benutzt werden, als Blaupause für sowas - ich sag’s in Anführungszeichen - wie eine Klimadiktatur genützt werden...

Lauterbach: Ja aber das sind doch Verschwörungstheorien!

Psychiater: Wieso? Sie haben doch gerade erzählt, dass die Corona-Maßnahmen Vorbild sein sollen und müssen, für die noch viel größere Klimakatastrophe!

Lauterbach: Lassen Sie es mich genauer erklären: Ein Landsmann des monarchistischen Potentaten und Lockdownspezialisten Markus Söder, der weit über die bayerischen Grenzen hinaus berühmte Komiker und Philosoph Karl Valentin, war einer der Vorreiter des disziplinarisch geordneten sozialen Umgangs miteinander. Das legendäre Beispiel seiner berühmten, von Herrn Stadtkämmerer „Wrzlbrnft“ vorgetragenen „Verkehrsordnung“ war für mich stets ein Vorbild ordnungspolitischer Prinzipien, die jederzeit auf andere Ebenen übertragbar sind. Aus Sorge um die drohende Klimakatastrophe sind meine Vorschläge - unter anderem im Rahmen des zunehmenden öffentlichen Verkehrs und des öffentlichen Ungehorsams gegenüber den Ordnungskräften – von mir persönlich ausgearbeitet worden.

Es gab einmal eine Zeit, in der es nur Fußgänger gab und keine Fahrzeuge. Ich denke hier zurück an die Zeit der Erschaffung der Menschheit. Zu dieser Zeit hatte es die Verkehrspolizei leicht. Aber wie sieht die Realität denn heute aus? Schutzleute dirigieren, die Bevölkerung folgt ihnen nicht. Grinsen, spotten, trotzen den Verkehrsordnungen der Großstadt. Die Verkehrspolizei will das Beste, aber die Großstädter bleiben meist Dörfler. Macht es der Schutzmann so, gehen sie so. Macht es der Schutzmann aber so, so gehen sie anders.                                                           

In Anlehnung an Herrn Stadtkämmerer „Wrzlbrnft“ schlage ich deshalb folgende, streng überprüfte, differenzierte Verkehrseinschränkungen als wichtige flankierende Klimaschutzmaßnahme vor:

Montags fahren nur Personenautos. Dienstags nur Geschäftsautos. Mittwochs nur Straßenbahnen. Donnerstags nur Omnibusse.

Der Freitag gehört dann in der Hoffnung auf nicht mehr allzu sehr zunehmende Brandstiftungen und Terroranschläge allein der Feuerwehr und den Krankenfahrzeugen (Ausnahmeregelungen sind auf digitalem Wege möglich).

Am Samstag sind die Radfahrer und die staatlich geförderten Elektroautos unterwegs. Wenn Elektrofahrzeuge in Flammen aufgehen, schiebt man sie sofort in den nächstgelegenen Fluss oder in den Löschwasserteich der Feuerwehr.

Der Sonntag ist ausschließlich den Fußgängern vorbehalten, wobei als erfreulicher Nebeneffekt ab sofort niemand mehr überfahren würde.

Wenn es innerhalb von zwei Wochen durch diese Maßnahmen nicht gelingen sollte, den CO2 Gehalt der jeweiligen Gemeinde um mindestens 2 Prozent zu senken, dürfen sich sowohl in der Öffentlichkeit als auch in privaten Wohnungen nur noch maximal zwei Personen bisher nicht näher festgelegten Geschlechts aufhalten, die aus mindestens vier verschiedenen Haushalten stammen müssen. Bundespolizeiliche Rasterfahndungen werden in dieser Phase unter der Leitung des Präsidenten der Bundesärztekammer überwacht.

Über weitere Klimaschutzmaßnahmen wird in den wöchentlichen Seminaren des Therapiezentrums „Wahnfried“ regelmäßig beraten.

Psychiater: Herr Klima - Multi - Gesundheits - Allesschutzminister Lauterbach, ich danke Ihnen für die tiefen, auch sehr persönlichen Einblicke dieses aufschlussreichen, fachlich hochstehenden Gesprächs.

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