Telegram-Chef in Frankreich festgenommen: Freie Kommunikation am Ende
Telegram-Gründer Pavel Durow wurde vom französischen Geheimdienst festgenommen. In den frühen Samstag-Morgenstunden wurde er beim Tanken seines Privatjets aufgegriffen. Die Behörden werfen ihm allerhand Ungeheuerliches vor: Den Besitz pädophiler Kinderpornographie, Drogen, Terrorismus, Hehlerei, Betrug und Geldwäsche. Um noch einen drauf zu setzen, unterstellt der französische Geheimdienst Durow, dass er Putin in Aserbaidschan getroffen habe. In Wahrheit ist klar: Die EU hat es auf die freie Kommunikation abgesehen. Frankreich führt nun aus, was lange geplant ist: Die Zerschlagung von Telegram.
Als Kommunikationswaffe gegen Kreml-Zensur konzipiert
Der 1986 in St. Petersburg geborene Pavel Durow entwickelte Telegram als Waffe des Widerstands gegen den Kreml. Zensurfrei sollten die Russen über Telegram kommunizieren können. Dass sich Durow ausgerechnet mit Putin getroffen haben soll, erscheint entsprechend abstrus. Heute wird Telegram weit über die Grenzen Russlands hinaus als Kommunikationsmittel geschätzt.
Vom Westen gefeiert, bis sich westlicher Widerstand formierte
Noch 2018 berichtete der westliche Mainstream wohlwollend über die Nutzung von Telegram durch die iranische Opposition. Doch mit der breiten Protestbewegung gegen den Corona-Wahnsinn wurde Telegram als Kommunikationsmittel ab 2020 auch beim westlichen Widerstand populär. Seither versuchen die Regierungen, Telegram zu bekämpfen. Gleichzeitig begann die Negativ-Kampagnisierung der westlichen Mainstream-Medien gegen die freie Kommunikation über den verschlüsselten Messenger.
Kreml-Zensur überstanden – West-Zensur erbarmungslos
Die russische Zensur und den Kreml überlebten Telegram und Durow ohne Probleme im Ausland. Seine Staatsbürgerschaften wählte er entsprechend: Er hat die Staatsbürgerschaft der Arabischen Emirate und lebte in verschiedenen Staaten im Exil. Zusätzlich erlangte er 2021 eine französische Ehren-Staatsbürgerschaft. Sie wurde ihm nun zum Verhängnis. War es ein Trick? Allem Anschein nach gelingt Frankreich, bzw. der EU, woran Russland scheiterte: Das Ende Telegrams.
Am Samstagmorgen soll Durow mit seinem Privatjet und seiner Frau am französischen Flughafen Le Bourget einen Zwischenstopp gemacht haben. Nach einem Aufenthalt in Aserbaidschan habe er das Flugzeug auftanken wollen. Am Ende des Tages wurde er dort vom französischen Geheimdienst abgeführt. Man unterstellt ihm, sich bei "wichtigen Ermittlungen" nicht kooperativ gezeigt zu haben. Auch in Deutschland zeigte sich Durow zuvor "nicht kooperativ". Wie eine Anfrage an die Bundesregierung ergab, beantwortete Durow keine "Bestandsdatenanfragen an das BKA". Er stellte den Datenschutz seiner Nutzer also auch in Europa über die Zensur-Gelüste der Regierungen. Pawel Durow drohen 20 Jahre Haft.
Im April sprach Pavel Durow mit Tucker Carlson über FBI-Attacken gegen Telegram:
IT-Millionär empfiehlt: Verläufe löschen, Backup erstellen
Der Krieg des Westens gegen IT-Größen, die für Meinungsfreiheit im Internet eintreten, begann allerdings schon Tage zuvor. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der IT-Millionär ("Gigaupload") Kim Dotcom, der sich auf Twitter/X für Meinungsfreiheit stark macht, aus Neuseeland an die USA ausgeliefert werden soll. Dort wird er seit Jahren vom FBI und der NSA verfolgt. Kim Dotcom, der mit bürgerlichem Namen Kim Schmitz hieß und 1974 in Kiel geboren ist, kündigte an, den Auslieferungsbescheid zu bekämpfen.
Anlässlich der Festnahme des Telegram-Chefs rät er auf Twitter/X: "Sichern und bereinigen Sie Ihr Telegram-Konto, solange Sie noch können." In einem X-Space erklärte Kim Dotcom: "Telegram ist die Hauptinformationsquelle im Ukraine-Proxy-Krieg. Um die Leute angesichts der Niederlage belügen zu können, muss Telegram aus deren Sicht beseitigt werden."
Telegram-Quellen: Sicher trotz Festnahme
Angebliche Infos aus dem Umfeld des Telegram-Chefs behaupten, dass Telegram weiterhin sicher sei. Es gebe einen Aktionsplan für den Fall der Festnahme Durows. Das Unternehmen sei fähig ungestört weiterzuarbeiten, berichtet die Newsplattform "Bellum Acta" mit Verweis auf Insider. Die Festnahme komme nicht unerwartet, so das Medium. Schon zuvor sei zu beobachten gewesen, dass Frankreich die geopolitische Niederlage des Westens durch Einfluss auf die Information zu beeinflussen versuche: "Die französische Regierung hat in den letzten 4 Monaten die 'Internetregulierung' in Ländern in ihrer geopolitischen Sphäre gefördert (einschließlich einiger Länder, die das pro-russische OSINT-Lager hier und auf Twitter/X gerne gefördert hat), nämlich Brasilien, Kolumbien und einige westafrikanische Länder (wie die frühere pro-französische Regierung von Senegal)".
Wird Elon Musk der nächste sein?
Es stellt sich die Frage, ob die Behörden Telegram durch die Festnahme Durows nun knacken können. Wird er kooperieren oder seiner starken Idee von Meinungsfreiheit treu bleiben? In Gefahr befindet sich angesichts der Ereignisse nun auch Elon Musk. Sein Befreiungsschlag für Twitter/X, die Einführung der Meinungsfreiheit, dürfte den Eliten ebenso ein Dorn im Auge sein. Zumindest sofern es sich um kein Instrument der "kontrollierten Opposition" handelt.
POV: It’s 2030 in Europe and you’re being executed for liking a meme https://t.co/OkZ6YS3u2P
— Elon Musk (@elonmusk) August 24, 2024
+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++
Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!
Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende