Eine Stimme für Total-Umbau in Ehren...?

Klima-Terror am Wahlzettel: 'Letzte Generation' will im EU-Parlament festkleben...

Politik
EU-Parlament: Freepik; Letzte Generation: Stefan Müller, Flickr, CC BY 2.0; Komposition: Der Status.

Die „Letzte Generation“ wird bei der EU-Wahl am Stimmzettel stehen. Nach der Zulassung tritt sie als eigene politische Kraft an, die in Deutschland nicht ohne Grund immer wieder in den Verdacht geraten ist, eine kriminelle Vereinigung darzustellen. Sie hat sich mit ihrem infantilen, trotzigen und sinnfreien Protest durch das Festkleben auf den Straßen, durch das Bewerfen von Gemälden mit Kartoffelbrei und Tomatensuppe oder das Beschmieren von Denkmälern mit oranger Farbe bei den meisten Deutschen keinen guten Ruf erarbeitet.

Gastkommentar von Dennis Riehle

Auf Parlamentsbank statt auf Straße kleben?

Stattdessen wird sie von vielen Bürgern als Sammelbecken für Klimaextremisten wahrgenommen, denen es allerdings nicht um Umweltschutz geht, sondern vor allem um die Durchsetzung ihrer politischen, egozentrischen und repressiven Interessen. Und da sie mit ihrer Art der "Demonstration" kläglich gescheitert ist und immer weiter an Rückhalt in der Bevölkerung verlor, besann sie sich auf eine Kandidatur.

Offenbar auch deshalb, weil man ihr immer wieder vorgeworfen hatte, dass sie keine konkreten Forderungen oder Ideen benennen kann, wie denn ihre greengewashte Zukunft konkret aussehen und wie das Land vor allem funktionieren soll - wenn wir denn das existenzfeindliche Ziel von "Zero CO2" anstreben. Doch viel mehr als manch eine Märchenerzählung, die wir schon von anderer Seite her kennen, wird man wohl auch in den nächsten Monaten nicht von ihr erwarten können.

Es geht nicht um Ökologie, sondern Tyrannei

Immerhin ist derjenige in seiner Vernunft begrenzt, der sich einer plangesellschaftlichen Utopie hingibt - und es mit Vehemenz auf den Umbruch unseres demokratischen Staatswesens in Richtung einer Oligarchie abgesehen hat. Denn mittlerweile ist es kein Geheimnis mehr, dass es nicht um ökologische Nachhaltigkeit gehen soll, sondern um die Einflussnahme und das Erringen von Macht - um auf diesem Wege eine Gesellschaft zu moralisieren, drangsalieren und tyrannisieren.

Die oftmals eine karge Lebensbiografie ausweisende Kohorte an Wetterfundamentalisten muss für diese Ambition allerdings auf nicht sonderlich tragfähiges Eigenbewusstsein bauen. Denn wer sich im Hauptberuf zum Aktivisten macht - und mit dem Lächeln in die Kamera Millionen verdient, der hat vom tatsächlichen Alltag der breiten Masse keine Ahnung. Daher wird es spannend sein, zu sehen, welche konkreten Veränderungen die sich nun als politischer Mitbewerber verstehende Organisation vorschlägt.

Er dürfte eine Verschärfung des zentralwirtschaftlichen Kurses von Habeck und ein Anziehen der Stellschrauben bei der Regulierung nach Art der EU-Kommissionspräsidentin ins Gespräch bringen. Im Endeffekt läuft es auf einen Rückbau von Wohlstand, Prosperität und Wachstum hinaus. Dabei helfen könnten Zustände der Enteignung von Hausbesitzern, Viehbauern oder Autofahrern - aber auch Limitierungen beim Baden, Heizen oder Atmen.

Anspruch und Wirklichkeit klaffen auseinander

Es sind nun diejenigen, die von ihren Eltern in einer Laissez-Faire-Erziehung zum Übermut gebracht wurden, im Zweifel alles haben und erreichen zu können - wenn man sich lediglich bockig und renitent gibt, welche in ihrer Arroganz und Naivität von Solarpanelen-Landschaften und Windpropeller-Wüsten träumen. Im Ideal des Realsozialismus verhaftet, sollen sich im Zweifel immer die Anderen anstrengen - und man selbst holt am Ende das für sich heraus, was in der Naivität und Gutmütigkeit einer Solidargemeinschaft abzusahnen ist.

Entsprechend dürfte die Eigenleistung der Generationisten auch im Wahlkampf nicht allzu hoch ausfallen. Trotzdem werden ihnen ein paar verblendete Prozente sicher sein. Schließlich ist die Doppelmoral im Augenblick ziemlich en vogue. Und so vermag es zumindest die eingefleischten Anhänger auch nicht zu irritieren, dass ihre messianischen Vorbilder lieber um den halben Globus jetten, statt sich in Deutschland vor Gerichten für ihre Straftaten von Nötigung bis Sachbeschädigung zu verantworten.

Krawall-Stimme ein Fall für Masochisten?

Einen eigenen Beitrag für ihre anvisierte Reduktion der Emission des Kohlenstoffdioxids haben sie bislang nicht erbracht. Stattdessen verursachten sie kilometerlange Staus und achteten bei der Wahl ihrer Protestmittel sicherlich auch nicht auf Naturverträglichkeit. Wer solche Persönlichkeiten künftig im Europäischen Parlament sehen möchte, scheint entweder einen Hang zum Masochismus zu haben - oder ist letztendlich nur dreist und unverfroren, sich im gemeinsamen Geiste des Abwrackens als Handlanger an der Errichtung von diktatorischen Zuständen zu partizipieren.


Zur Person:

Dennis Riehle ist Journalist, Autor und Berater. Seine Schwerpunkte sind: Selbsthilfe, Soziales, Psychologie, Gesundheit, Philosophie, Theologie, Politik, Menschenrechte, Nachhaltigkeit.

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