Massen-Hysterie 'gegen rechts'

'Demokratieförderung': Wenn der Gutmensch sein Couch-Potato-Dasein aufgibt...

Meinung
Symbolbild: Freepik; Demo: Dirk Bindmann, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Zweifelsohne: Dass sich der Deutsche aufrafft, um für etwas auf die Straße zu gehen, das ist durchaus eine Meldung wert. Denn bis auf wenige Ausnahmen in der Geschichte gehören wie ihr zu denjenigen Völkern, welche sich als Couch Potato zu Hause vor dem Fernseher sitzend jede neue politische Zumutung achselzuckend verkünden lassen - weil wir es als angepasster Untertan in einer repräsentativen Demokratie nicht zu wagen vermögen, den Gewählten zu widersprechen. Daher scheint sich bei manchen Bundesbürgern ein gewisser Drang angestaut zu haben, endlich wieder einmal im Chor gegen etwas anpöbeln zu dürfen.

Ein Gastkommentar von Dennis Riehle

Demos als Lautsprecher für viele "current things"

Dabei ist es offenbar weniger interessant, worum es tatsächlich geht. Durchforstet man ein Stück weit das Internet nach Statements und O-Tönen von Teilnehmern an den aktuellen „Deutschland Steht-Auf“-Demonstrationen, stößt man doch auf einige interessante Stellungnahmen. Eine Frau berichtet beispielsweise, dass sie die Gelegenheit der derzeitigen Massenechauffierung nutze, um sich für verpflichtende Menstruationsartikel in öffentlichen Toiletten ausspreche und eine Frühsexualisierung der Kinder fordere.

Ein Mann gibt preis, dass es ihm vor allem wichtig sei, dass die Regierung endlich schwere Waffen an die Ukraine sende. Ein weiterer Teilnehmer sagt, man müsse sich angesichts des Antisemitismus bei uns für eine stärkere militärische Antwort Israels gegen die Palästinenser aussprechen. Eine jüngere Damen wolle ein zweites Ausschwitz verhindern, ein eher älterer Herr dagegen sieht die Möglichkeit gekommen, um auf die Gefahren einer erneuten Präsidentschaft von Trump aufmerksam zu machen.

Überall "Nazis": Eine historische Verharmlosung

Und wiederum Andere behaupten steif und fest, sie gingen im tatsächlichen Glauben an das "Gute" in die Menge, denn "alle hassen Nazis". Wer nun aber diese "alle" sind, das bleibt ebenso unbeantwortet wie die Frage, wo in Deutschland - außerhalb der erhitzten Köpfe von manchen Scholz-Fans und Linkssozialisten - diese Spezies des "Nationalsozialisten 2.0" breitflächig Fuß gefasst haben soll.

Während meiner Schulzeit habe ich nicht nur viele jüdische Gemeinden, Museen und Konzentrationslager besucht, sondern insbesondere sehr engagierte Lehrer kennenlernen dürfen, die uns mit Zeitzeugen zusammengebracht haben und darüber hinaus in der Lage gewesen sind, die Jahre vor der Diktatur Hitlers mit all ihren geschichtlichen Besonderheiten, gesellschaftlichen Stimmungen, politischen Fehlentwicklungen und fehlenden Kontrollmechanismen nahezubringen. Gerade aus diesem Eindruck heraus, habe ich überhaupt keinen Zweifel, dass wir im Moment an einem ganz anderen Punkt stehen als vor 1933.

Geltendes Recht ist keine "Wannseekonferenz"

Denn es ist nicht einmal die ursprüngliche Quelle für diese vermeintliche "Wannseekonferenz", die in irgendeiner Weise von Deportation von Millionen Bürgern gesprochen hatte. Da ging es anfangs lediglich um die Remigration, um die Rückführung von Menschen, deren Asylanspruch in Deutschland rechtskräftig und abschließend versagt wurde - und die eben kein Recht auf Aufenthalt in der Bundesrepublik mehr haben.

Also um eine Ausweisung, um eine Abschiebung, um eine Umsetzung der geltenden Rechtslage. Je mehr Zeit verging, umso mehr wurde diesem Treffen einiger politischer, wirtschaftlicher und identitärer Hinterbänkler neue Ambitionen, "Beschlüsse" oder gar wirksame Umsetzungsentscheidungen angedichtet. Es wurde in einer orchestrierten und konzertierten Art und Weise interpretiert, überbewertet und schlichtweg verfälscht.

Die Psychologie der Massen

Doch in einem Rechtsstaat müssen wir auch die Gegendarstellung von denjenigen hören, die bei diesem Gespräch dabei waren - und in privater Atmosphäre offenbar durch unlautere Mittel ihrer Persönlichkeitsrechte beraubt wurden. Und da bleibt am Schluss relativ wenig von dem übrig, was eine breite Mehrheit an Medien in einer inszenierenden, moralisierenden und instrumentalisieren Absicht verbreitet und somit Parteien, Verbände und Organisationen dabei unterstützt haben, Zehntausende zum Aufbegehren gegen das "Böse" zu animieren - deren Graswurzelbewegung mit der Historie aber lediglich in einem Aspekt Gemeinsamkeiten aufweist.

Wie die frommen Lämmer und die naiven Schäfchen rennen sie den politischen und moralischen Oberhirten in diesem Land hinterher, lassen sich naiv und gutgläubig einen Wahngedanken einer durch "Rechtsextremismus" bedrohten Demokratie indoktrinieren. Das Prinzip der Aufwiegelung hat tatsächlich bereits mehrfach gezündet. Doch es hatte stets unterschiedliche Zwecke. Während es einst wirklich um ideologische Fanatisierung ging, so ist es aktuell das Ansinnen einer kognitiven Distraktion und des Entzündens eines öffentlichkeitswirksamen Störfeuers. Immerhin steht einiges auf dem Spiel: Der Machterhalt der Ampel.


Zur Person:

Dennis Riehle ist Journalist, Autor und Berater. Seine Schwerpunkte sind: Selbsthilfe, Soziales, Psychologie, Gesundheit, Philosophie, Theologie, Politik, Menschenrechte, Nachhaltigkeit.

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