Energie-Sicherheit in Gefahr

Russland stellt Gas-Lieferung ein: Österreich kaum vorbereitet durch Gewessler

Wirtschaft
Bundesministerium für Finanzen, CC BY 2.0 , via Wikimedia Commons

Mehr als einen Monat früher endet die Gas-Versorgung für Österreich aus Russland. Bisher bezog Österreich 82 % seines Gases aus Russland. Ab morgen ist damit Schluss. Und Österreich hat unter Gewessler wenig Vorsorge getroffen, um die Situation zu bewältigen. Für die schwächelnde Industrie ist diese Nachricht eine Katastrophe. Doch auch die privaten Haushalte erwartet eine Stromkostenexplosion. Die OMV gibt indes Entwarnung: Sie habe gut vorgesorgt. Doch Experten zufolge trifft uns die Gas-Krise spätestens 2026 hart.

Rechtsstreitigkeiten zwischen OMV und Gazprom

Dass Wind- und Solarenergie keine Alternative sind, zeigt sich derzeit in Deutschland. Durch die Dunkelflaute muss Strom aus Frankreich zugekauft werden, die Preise explodieren. Dennoch setzt Österreich primär auf die "Erneuerbaren" und scheint für das Gas-Aus nicht gewappnet. Dieses steht seit langem für 2025 fest. Nun ereilt es Österreich aufgrund von Rechtsstreitigkeiten zwischen der OMV und der Gazprom nun frühzeitig ab morgen. 

Gewessler gibt jetzt Russland die Schuld:

Das wird die Strompreise weiter in die Höhe treiben: Den diese sind nach wie vor an den Gaspreis gekoppelt. 

Gewessler: Keine Bemühungen für Österreichs Energie-Sicherheit

Aus der Branche waren in den vergangenen Monaten viele Beschwerden über Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) zu hören. So unterstützte die die Umrüstung der Pipeline aus Italien zum Gastransport aus dem Süden nur in geringem Ausmaß und viel zu spät. Österreich droht damit eine massive Gas-Knappheit, die sich spätestens 2026 zeigen soll. Denn das Gas-Aus kommt nicht völlig unerwartet. Lange steht fest, dass die Ukraine kein Fortbestehen des Gas-Transits über die Gazprom ab 2025 duldet. Insidern zufolge hätten alternative Verträge durch Gewessler und die Verantwortlichen in Nachbarländern mit anderen Firmen die Blockade verhindern können. Doch anders als etwa die Slowakei habe sie sich solchen Bemühungen entzogen. 

Prognose für 2026: 30 % Gas-Defizit

Die AGGM (Austrian Gas Grid Management) prognostiziert für 2026 ein Defizit an Energie von 30 %. Die Industrie wäre im Ernstfall zuerst von Einschränkungen betroffen. Nach einem gestuften Plan könnte es zu vollständigen Abschaltungen kommen – geregelt durch das Energielenkungsgesetz und die zugehörige Lenkungsmaßnahmenverordnung des Ministeriums. Während die AGGM bei der Industriellenvereinigung (IV) vor den Folgen warnt, beruhigt die E-Control (Regulierungsbehörde): Eine Versorgungskrise sei nicht zu erwarten, da die Differenz aus den Gasspeichern gedeckt werden könne. Doch der Ausblick bleibt düster: Bei einem kalten Winter 2026 wären die Gasspeicher vollständig erschöpft.

Versäumnisse bei Infrastruktur und Planung: Zwei schwierige Jahre

Die Problematik wird durch Infrastrukturengpässe verschärft: Gasconnect Austria (Verbund) weigerte sich zunächst, die Kosten für die Umrüstung von Gaspipelines allein zu tragen. Erst im März erklärte sich das Klimaministerium bereit, 30 % der Kosten zu übernehmen – obwohl schon seit Februar 2022 klar war, dass Gaslieferungen aus der Ukraine ausfallen werden. Der Ausbau des WAG-Loop, der Pipeline-Verbindung aus Italien, verzögert sich bis mindestens 2027. Kritiker machen Umweltministerin Gewessler dafür verantwortlich. Die Folge: Zwei Jahre lang sind die Importkapazitäten nicht ausreichend, um den Bedarf zu decken.

Erneuerbare Energien wachsen – Gas bleibt unverzichtbar

Die Energiestatistik zeigt zwar einen steigenden Anteil von Wind- und Solarenergie, doch die Versorgungssicherheit hängt weiterhin von fossilen Energieträgern ab. Pumpspeicherkraftwerke gleichen Schwankungen aus, während Gaskraftwerke nach wie vor für die Spitzenlastabdeckung benötigt werden. Die Abhängigkeit von Gas und die schleppende Umsetzung von Alternativen verdeutlichen die Dringlichkeit einer strategischen Neuausrichtung der Energiepolitik.

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