Corona und Sanktionen

Pleitewelle reißt nicht ab: Modehändler Peek & Cloppenburg meldet Insolvenz an

Wirtschaft
Bild: Pavel Ševela, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Der Modehändler Peek & Cloppenburg mit Sitz in Düsseldorf hat vor dem dortigen Amtsgericht wegen mangelnder Liquidität ein Schutzschirmverfahren beantragt. Damit will man sich sanieren. Die Geschäfte und auch der Online-Shop bleiben aber weiter geöffnet.

Die Aussage des Unternehmens lässt keinen Zweifel an den Gründen für die Pleite. "Die Auswirkungen haben uns stark getroffen und einen dreistelligen Millionenverlust verursacht", erklärte ein Unternehmensvertreter und spielte dabei auf die Auswirkungen von Corona und die damit verbundenen Maßnahmen 2020 und 2021 an. Lockdowns etc. führten zu massiven Umsatzeinbrüchen, die die Liquidität des Unternehmens stark belastet haben. 2022 kam dann der Krieg in der Ukraine und die Russland-Sanktionen, die zu einem stagnieren des Konsums und zugleich zu massiv gestiegenen Kosten führten.

Sanierung geplant

Mit dem Schutzschirmverfahren soll nun versucht werden, dass Unternehmen zu sanieren. Das Verfahren sei nötig, um sich an die "veränderten Marktbedingungen in Deutschland anzupassen", heißt es gegenüber Medien.  Betroffen sind von der Insolvenz insgesamt 6.800 Beschäftigte, 6.000 von ihnen in den Filialen. Sie sollen in den Monaten März, April und Mai Insolvenzgeld erhalten. Die Leitung des Unternehmens bleibt in den Händen der Geschäftsführung, bekommt jedoch einen Sachwalter zur Seite gestellt. Gegenüber der "Wirtschaftswoche" erklärte Geschäftsführer Thomas Freude, dass  im Laufe der Restrukurierung "auch Arbeitsplätze wegfallen müssen".

Von Corona-Verlusten nie erholt

Von den Corona-bedingten Umsatzeinbußen, die im Bereich von 30 Prozent lagen, hatte sich der Modehändler bisher nicht erholen können.  "Das sind Einbußen, die wir nicht so einfach wegstecken können", so der Geschäftsführer, zumal auch nach dem Ende der Corona-Auflagen die Erholung "nicht so stark wie erhofft" ausgefallen sei, und auch das vergangene Geschäftsjahr nicht besonders erfolgreich verlief.

Ob von der Insolvenz des Handelshauses, welches seit 1901 existiert, auch die über Peek & Cloppenburg Wien betreuten Standorte in Österreich, Tschechien, der Slowakei, Kroatien, Slowenien usw. auch betroffen sind, ist noch unklar. Es ist aber nicht das ersten Modeunternehmen, welches durch die vergangenen Jahre in Schieflage geriet. Bereits im Jänner 2021 musste die Modekette Adler Insolvenz anmelden und auch in Österreich ihre 24 Filialen schließen.

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten