Um Preis zu 'stabilisieren'

OPEC verkündet Förderkürzungen: Und wieder steigt der Ölpreis...

Wirtschaft
Bild: Freepik

Zuletzt war der Ölpreis mit 79,63 Dollar pro Barrel so günstig, wie seit Ende 2021 nicht mehr. Aber für die Bürger ist es zu früh sich zu freuen. Denn die OPEC-Staaten haben nun eine Kürzung der Fördermenge beschlossen. Dies dürfte die Preise wieder um mindestens 10 Dollar nach oben schnalzen. Aber auch beim Gas erwartet viele Bürger in Deutschland noch Ungemach.

Massive Kürzung der Ölförderung

Die Liebe zu den Grünen und der Kampf gegen den Klimawandel wird es wohl eher nicht sein, die die OPEC-Staaten dazu brachten, ab Mai eine "freiwillige Kürzung" der Ölförderung um rund rund eine Million Barrel (je 159 Liter) zu beschließen. Denn immerhin werden pro verbranntem Liter Öl rund 2,66 kg CO2 freigesetzt. Eine gewaltige Menge also, die die Ölförderstaaten damit für das Weltklima einsparen helfen. Doch der Grund ist vermutlich ein sehr viel banalerer. Denn auch Skiressorts in der Wüste bauen sich nicht von allein. Und in Erwartung eines weltweiten Wirtschaftsabschwungs war der Ölpreis ab Herbst deutlich gesunken.

Zuvor Rückgang beim Ölpreis

Und nach dem Allzeithoch von 130 Dollar pro Barrel kurz nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine gab der Ölpreis langsam wieder nach, auch wenn dies für den Verbraucher nicht wirklich spürbar war. Dafür sorgte schon der Staat, etwa in Österreich mit der CO2-Steuer auf fossile Brennstoffe. Aber die knapp 80 Dollar pro Barrel waren nun dem Öl-Kartell OPEC doch etwas zu wenig. Deshalb griff man nun zum Mittel der "freiwilligen Kürzung", wie es das saudi-arabische Energieministerium ausdrückte, um den Ölpreis zu "stabilisieren". Die nach OPEC-Angaben weltweite Tagesproduktion von 102 Millionen Barrel soll reduziert werden.

OPEC+: Es sind sich alle einig

So kündigte Saudi-Arabien eine Förderkürzung von 500.000 Barrel am Tag an. Und andere Staaten ziehen mit, darunter auch ölproduzierende Länder wie Russland, dass seine Produktion bis mindestens Ende 2023 um 5 Prozent verringern will. Dabei hat der  Opec+-Verband, der aus 23 Staaten besteht einen weltweiten Marktanteil von rund 40 Prozent. Experten von Pickering Energy Partners erklärten gegenüber Reuters, dass die Fördermenge geeignet ist, den Preis pro Barrel um rund 10 Dollar anzuheben. Dabei müssen die Staaten im Eigeninteresse allerdings auch Fingerspitzengefühl walten lassen, denn steigt der Ölpreis zu stark, werden andere Energieträger wie etwa Kohle wieder interessanter.

Ärger an der Gasfront

Dass Energie und Energiepreise auch in nächster Zeit noch ein bestimmendes Thema bleiben, zeigt zudem auch ein Blick nach Deutschland. Dort ist man zwar stolz auf den Füllstand der Gasspeicher von rund 65 Prozent, allerdings ist der Inhalt bei weitem nicht mehr das wert, was der Einkauf gekostet hat. Denn von den Spitzenwerten von 340 Euro pro MWh an den Energiebörsen ist der Preis auf gut 44 Euro gefallen. Dies ist zwar immer noch deutlich über dem Niveau vor dem Ukraine-Krieg, für die Einkäufer allerdings ein Verlust. Hier könnte nun die Habecksche Gasumlage, die derzeit bei einem 4-Personenhaushalt bei rund 12 Euro liegt, ab 1. Juli 2023 vervielfachen.

Bürger oder Steuerzahler

"Die Gasspeicherumlage droht in diesem Jahr enorm anzusteigen. Dies stellt für Vertriebe, Händler und Endkunden ein großes Problem dar, weil damit die Wirtschaftlichkeit mancher bestehenden Handelsgeschäfte signifikant verschoben wird. Dieses Risiko dürfte zu Mehrkosten für Endkunden führen", konstatiert EFET Deutschland, der Verband der deutschen Energiehändler gegenüber dem "Focus".  Deshalb gibt es offenbar schon Pläne der Regierung, die teuren Gasbestände in die nationale Reserve zu überführen. Wer dafür zahlt ist klar, der Bürger und Steuerzahler, allerdings dann nicht mehr merkbar von seinem Konto mittels Gasumlage sondern über Umwege.

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