E-Autos schlagen teuer zu Buche

Kosten-Hammer: Kfz-Versicherung bald um 25% teurer - auch dank E-Autos

Wirtschaft
Symbolbilder (2): Freepik; Komposition: Der Status.

Es zeichnete sich schon länger ab, aber nun machen die Versicherer wirklich ernst: Die Kosten für Kfz-Versicherungen könnten somit im kommenden Jahr um bis zu 25 Prozent ansteigen. Und dies in allen Bereichen, seien es nur die bloße Haftpflichtversicherung oder auch die Teil- oder Vollkaskovariante. Die Versicherer begründen den Schritt mit weit über der Inflation gestiegenen Ersatzteil- und Werkstattkosten.

Auto-Versicherung als nächster Kostentreiber

Die Zeit der Teuerungen ist noch lange nicht vorbei. Allenthalben steigen die Beiträge, sei es für Krankenkasse, Versicherungen etc. an, von Energie- oder Lebensmittelkosten oder Preise für Dienstleistungen noch gar nicht zu reden. Vor allem, wenn die Politik die nächsten Stufen der CO2-Steuer zu Beginn des neuen Jahres zündet. Aber auch Kfz-Besitzer müssen 2025 offenbar deutlich tiefer in die Tasche greifen.

Wie das Vergleichsportal Verivox, sind die Prämien im Mittel über alle Kfz-Versicherungsarten hinweg 24 Prozent teurer als im Vorjahr. Bei der Vollkaskoversicherung ist der Preisanstieg mit 25 Prozent derzeit am höchsten. Aber auch Teilkasko- und Haftpflichtversicherung liegen mit 22 bzw. 23 Prozent nur knapp dahinter.

Hohe Ersatzteil- und Werkstattkosten

"Für die Versicherer ist vor allem die Vollkasko-Versicherung problematisch", so der Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH Wolfgang Schütz. "Die Teuerungsrate bei Ersatzteilen und Werkstattkosten liegt weit über der allgemeinen Inflation und beschert den Versicherern hohe Kosten für Schadensfälle", führt er weiter aus. Er empfiehlt daher Tarife zu vergleichen und gegebenenfalls die Versicherung zu wechseln.

Bereits vor rund einer Woche berichtete das "Handelsblatt", dass es zu massiven Verlusten der Versicherer in den vergangenen Jahren gekommen sei. So prognostizierte etwa der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für dieses Jahr ein Minus von rund zwei Milliarden Euro, eben aufgrund höherer Werkstattkosten.

So kostete schon im vergangenen Jahr ein Pkw-Sachschaden die Kfz-Haftpflichtversicherer im Durchschnitt rund 4.000 Euro, 2017 waren es noch rund 2.700 Euro gewesen, wie der GVD analysierte. Und auch aufgrund der Batterien sind die E-Autos nach Unfällen oftmals als Totalschaden abzuschreiben.

E-Autos machen das Kraut fett

Ein Grund für die gestiegenen Zahlen sind aber beileibe nicht allein die höheren Kosten für die Werkstattstunde oder unbedingt die Ersatzteile, sondern auch, dass der Schadendurchschnitt bei Schäden an Elektrofahrzeugen deutlich höher sei. Bereits Ende Juli warnte der GDV vor steigenden Versicherungsprämien und kritisierte die hohen Reparatur-Kosten bei Elektrofahrzeugen.

Im Durchschnitt seien die einzelnen Schäden, auch wenn sie seltener auftreten würden, im Vergleich zu Verbrennerfahrzeugen um 25 Prozent höher. Doch das Problem ist bereits länger bekannt. Bereits Anfang des Jahres setzte der Autovermieter Hertz, ebenso wie Konkurent Sixxt, wieder vermehrt auf Verbrenner und reduzierte die E-Auto-Flotte deutlich. Grund waren zu hohe Reparaturkosten oder Vollabschreibungen nach Unfällen sowie zu geringe Wiederverkaufswerte.

Und im Herbst 2023 machte der GVD bereits darauf aufmerksam, dass bei Elektrofahrzeugen schon allein die Kosten für die Reparatur eines Marderverbisses rund 10 mal so hoch seien, wie bei einem Verbrenner. Dass sich dies schließlich auch auf Versicherungskosten niederschlägt, war also nur eine Frage der Zeit und keine Überraschung.

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