Selbstmord-Sanktionen

Jetzt erwacht der Staatsfunk: Überraschung - Öl-Embargo macht Diesel teurer

Wirtschaft
Bild: fxquadro, Freepik

Dass die Sanktionen gegen Russland ein veritabler Schuss ins eigene Knie sind, davor wurde schon von Beginn an gewarnt. Allerdings verstiegen sich Politik und Mainstream-Medien in der Behauptung, dass sie wirksam seien und Russland bald am Ende sei. Nun, ein Ende ist nicht in Sicht, vor allem nicht für die Teuerungen, mit denen die Menschen in Österreich und im Rest Europas dank der Selbstmord-Sanktionen konfrontiert sind. Nun kam sogar der österreichische Staatsfunk ORF zu dem Schluss, dass durch das Öl-Embargo auch die Dieselpreise wieder steigen könnten.

Es klingt wie eine ganz neue Erkenntis, die der ORF unlängst verkündete: "Russland-Embargo könnte Diesel teurer machen". Nun ist es ja nicht so, als wäre der Sprit in Österreich derzeit übermäßig günstig. Die Politik der schwarz-grünen Bundesregierung zeigt bereits seit Monaten ihre Wirkung, die Inflation liegt bei einem Rekordhoch, die Preise für Lebensmittel und Energie steigen unentwegt und sollte sich die Lage tatsächlich einmal kurzfristig entspannen, schauen die Bürger auch wieder durch die Finger, denn die sinkenden Preise kommen bei ihnen ohnehin nicht an.

Fakten sind nicht dem ORF seines

Nun warnt der von Skandalen erschütterte ORF allen ernstes die Österreicher am 27. Jänner, dass sich "der zweite Teil des EU-Embargos indirekt auch auf Österreich auswirken" könnte. Dabei ist der zweite Teil des von der EU beschlossenen Öl-Embargos gegen Russland bereits seit 1. Jänner 2023 in Kraft. Seitdem wird kein Öl mehr durch die Druschba-Pipeline nach Europa transportiert. Dies führte dazu, dass mehrere große deutsche Raffinerien ihren Ausstoß drastisch reduzierten und ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schickten. Denn die versprochenen Ersatzlieferungen aus Polen oder Kasachstan waren einfach nicht in einem ausreichenden Maße vorhanden - Der Status berichtet.

Diesel und Stufe 3 des EU-Embargos

„Österreich importiert ungefähr 60 Prozent des österreichischen Dieselbedarfs. Von dieser Menge kommen circa 60 Prozent aus Deutschland“, stellte Hedwig Doloszeski, Geschäftsführerin des Fachverbandes der Mineralölindustrie in der Wirtschaftskammer (WKO), gegenüber dem ORF-Morgenjournal fest. Dass Deutschland nun weniger produziert und damit auch weniger nach Österreich liefern kann, was zu einer Veringerung des Dieselangebots und damit wiederrum zu höheren Preise führen kann, damit liegt sogar der ORF richtig. Allerdings vergaß man den Hörern bzw. Lesern gegenüber zu erwähnen, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Denn ab dem 5. Februar tritt Stufe 3 des Öl-Embargos in Kraft. Ab dann werden weder Diesel noch andere Mineralölprodukte aus Russland in die EU geliefert.

Informationen nur häppchenweise

Noch 2019 importierte Russland 18,8 Millionen Tonnen Dieseltreibstoff in die EU und war damit einer der wichtigsten Lieferanten für den Treibstoff. In Deutschland machte damas der Anteil rund 33 Prozent aus. Dabei ist Diesel nicht nur für den individuellen Straßenverkehr sondern vielmehr noch für die Wirtschaft enorm wichtig, neben dem LKW-Güterverkehr sind auch oft  Lokomotiven, Binnenschiffe, Generatoren und Baumaschinen auf den Kraftstoff angewiesen. Wieso der ORF allerdings die Information über die kommende Stufe 3 des Embargos vorenthält - Der Status berichtete über diesen Umstand bereits am 10. Jänner - kann nur gemutmaßt werden. Geht man dazu über den Bürgern die Informationen lieber häppchenweise zu servieren, damit es nicht ganz so schlimm klingt?

Wie groß werden die Preissteigerungen?

Auch eine Beruhigungspille hält man noch parat. Denn mit großen Enpässen werde nicht gerechnet, allerdings könne es, wenn die Nachfrage zu hoch sei und das Angebot zu gering, zu höheren Preisen kommen, erklärte Doloszeski das offensichtliche. Wie stark die Preissteigerungen jedoch ausfallen würden, das könne man noch nicht abschätzen. Auch wenn es nur mit kleine Engpässen geben sollte, die Auswirkungen wären fatal. Und es ist ja nicht so, als hätte es nicht schon im vergangenen Jahr gelegentlich Knappheit an den Zapfsäulen gegeben. Wenn bei verringerte Produktion und fehlenden Drittlieferungen die russischen Importe wegfallen, könnte Mangelwirtschaft weiter zum Dauerzustand werden. Auch in Österreich, wenn Deutschland nicht liefern kann.


Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten