EU-Konjunkturprognose: Österreich Schlusslicht, Deutschland auf Null zurückgestuft
In ihrer aktuellen Konjunkturprognose hat die EU-Kommission das Wirtschaftswachstum deutlich nach unten korrigiert. Während in die deutsche Volkswirtschaft zum wiederholten Male keinerlei Wachstum in diesem Jahr aufweisen soll, ist Österreich trauriges Schlusslicht. Die Inflation bleibt deutlich über dem Schnitt und das BIP dürfte auch das dritte Jahr in Folge schrumpfen.
Keine guten Aussichten für EU
Ein selbstgemachtes Elend, so zeigen sich die Daten der Konjunkturprognose für 2025 der EU-Kommission. Für das Jahr 2025 erwartet man nur noch ein Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent in der gesamten EU und nur noch 0,9 Prozent in der Eurozone. Ende des vergangenen Jahres war man in Brüssel noch optimistischer und ging von einem Plus von 1,5 Prozent in der EU und 1,3 Prozent in der Eurozone aus. Die Schuld sieht man bei der Zollpolitik der USA. "Wir sehen diese US-Zölle als einen Faktor, der sich negativ auf die EU-Wirtschaft und die US-Wirtschaft selbst auswirkt und auch negative globale Auswirkungen hat", so EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis.
Und auch im Bericht heißt es: "Die Eskalation der Zölle und eine noch nie dagewesene handelspolitische Unsicherheit werden das auf das Wachstum des Welthandels drücken. Es wird erwartet, dass die Zölle die Handelsumlenkung weg von den USA beschleunigen, die langfristige Handelseffizienz verringern und die Fragmentierung des Handels fördern. Insgesamt wird der globale Warenhandel im Vergleich zu 2024 deutlich abschwächen, aber im Prognosezeitraum immer noch positiv wachsen."
Österreich als Schlusslicht
Besonders für Österreich sind die Aussichten wenig rosig. Denn 2025 wird es das dritte Jahr in Folge eine Rezession geben. Dies sei das Ergebnis niedriger Investitionen, eines bescheidenen Verbrauchs und rückläufiger Exporte, durch internationale Handelsspannungen, so der Bericht, der einen Rückgang des BIP für heuer um 0,3 Prozent erwartet. Bereits 2023 schrumpfte das reale BIP um 1 Prozent und 2024 um 1,2 Prozent. Auch die Arbeitslosenquote werde voraussichtlich in diesem Jahr einen Höchststand von 5,3 Prozent erreichen und mit einem möglichen Aufschwung der Wirtschaft im Jahr 2026 nur geringfügig auf 5,2 Prozent sinken.
Auch die Inflation dürfte deutlich über dem angestrebten Ziel von 2 Prozent bleiben. Im ersten Quartal 2025 stieg die Inflationsrate auf 3,3 Prozent. Dies war hauptsächlich auf auslaufende Entlastungsmaßnahmen im Energiebereich, wie wieder eingeführte Gebühren auf Strom und die hohen Großhandelspreise für Öl und Gas zu Beginn des Jahres zurückzuführen - aber auch die neuerliche Erhöhung der CO2-Steuer dürfte das ihre dazu beigetragen haben.
"Ein immer noch hohes gesamtstaatliches Defizit vor dem Hintergrund eines gedämpften BIP-Wachstums wird den Projektionen zufolge die Schuldenstand im Verhältnis zum BIP nach oben treiben. Mit 81,8 % des BIP im Jahr 2024 wird die öffentliche Schuldenquote voraussichtlich auf 84,0 % im Jahr 2025 und 85,8 % im Jahr 2026 ansteigen", attestiert der Bericht zudem das Versagen der Ömpel unter Federführung der Budget-Desasterpartei ÖVP.
Deutschlands große Null
Während Österreichs Wirtschaft zum dritten Mal in Folge schrumpft, wurde auch die Prognose für Deutschland deutlich nach unten korrigiert. Während im November die EU-Kommission für die ehemals größte und stärkste Volkswirtschaft der Union noch ein leichtes Wachstum von 0,7 Prozent vorhergesagt hatte, mit Ausblick, dass das BIP 2026 wieder um 1,1 Prozent wachsen könnte, kommt nun die große Null. Schrumpfte das reale BIP 2024 um 0,2 Prozent und 2023 um 0,3 Prozent, soll es 2025 stagnieren und bei 0 liegen.
Als einen Vorteil wertet der Bericht, dass die niedrigere Inflation die realen Haushaltseinkommen stützen und somit zu einem moderaten Anstieg des Konsums in den Jahren 2025 und 2026 führt, der die Wirtschaft stärkt. Auch die Arbeitslosenquote, die heuer mit 3,6 Prozent prognostiziert wird, soll 2026 wieder auf 3,3 Prozent zurückgehen. Und auch die Reallöhne dürften durch die verlangsamte Inflation kurzfristig weiter steigen. "Der öffentliche Schuldenstand lag Ende 2024 bei 62,5 % des BIP und wird voraussichtlich auf
63,8% im Jahr 2025 und 64,7% im Jahr 2026 steigen", heißt es weiter.
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