Produktion nicht rentabel

Energiewende wirkt: Hohe Strompreise drohen Stahlkonzern ins Ausland zu vertreiben

Wirtschaft
Bild: Freepik

Die deutsche Energiepolitik der vergangenen Jahre hat die Wirtschaft an den Rande des Abgrunds gebracht. Viele Unternehmen erwägen aufgrund der extrem hohen Preise eine Abwanderung ins Ausland. Der Stahlkonzern Georgsmarienhütte (GMH) macht nun unmissverständlich klar: Sollte sich an den Preisen nichts ändern, bedeutet dies das Aus für die Stahlproduktion in Deutschland.

Zuerst kam die Union unter Kanzlerin Angela Merkel, die ohne Not nach dem Fukushima-Zwischenfall das Atom-Aus in Deutschland und eine - mittlerweile deutlich gescheiterte - Energiewende verkündete, eine Entscheidung, an der CDU & CSU bis heute festhalten. Dann kam die Ampel, die von den Grünen getrieben die Energiewende auf Gedeih und Verderb weiter fortsetzte. Mit Selbstmord-Sanktionen gegen Russland & Duldung von Angriffen auf Infrastruktur - Nord-Stream-Pipeline & ukrainisches Transit-Ende - schnitt sie Deutschland auch von günstigem und bisher problemlos fließendem Gas aus dem Osten ab. Ein Einlenken der Politik gab es trotz Mahnungen bisher nicht.

"Stehen am Abgrund"

Dabei wurden die Auswirkungen auf die Wirtschaft immer deutlicher. Im Dezember, als Dunkelflaute herrschte und Sonne und Wind keinen "kostenlosen Strom" lieferten, musste sogar aufgrund der hohen Energiepreise das Elektrostahlwerk der Firma Feralpi im sächsischen Riesa die Produktion einstellen - und es war nicht das erste Mal. "Aufgrund hoher Strompreise im Spotmarkt mussten wir in diesem Jahr bereits mehrmals unsere Produktion im Elektrostahlwerk von Feralpi Stahl in Riesa stoppen", so der Direktor des Werkes gegenüber Medien - Der Status berichtete.

Nun meldet sich ein anderer Stahlkonzern zu Wort. Die  Geschäftsführerin und Gesellschafterin des niedersächsische Stahlkonzern Georgsmarienhütte (GMH), Anne-Marie Großmann, erklärte auf einer Veranstaltung der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf (WPV), dass die hohen Strompreise ein Ende der Stahlproduktion in Deutschland bedeuten könnten. "Wir kommen jeden Tag dem Abgrund näher", wird sie vom Handelsblatt zitiert.

Kostensteigerungen um 71 Prozent

Dabei macht sie deutlich, dass die Energiekrise keineswegs vorbei ist, wie der grüne Wirtschaftsminister und Möchtergern-Kanzlerkandidat Robert Habeck im vergangenen Jahr vollmundig verkündete. "Von Mai 2021 bis heute sind unsere Stromkosten um 71 Prozent gestiegen, und das bei gleichbleibender Produktion", macht die Geschäftsführerin auf die Probleme des Konzerns aufmerksam.

Schuld an den hohen Kosten sind unter anderem die Übertragungsnetzentgelte, die sich allein in dem entsprechenden Zeitraum verdoppelt hätten und rund 45 Prozent der Stromkosten ausmachen. Aufgrund der politischen Entscheidungen hat das Unternehmen, welches im Laufe des Jahres eine Terrawattstunde Strom benötigt, stiegen die Energiekosten ab 2019 von 37 Milliarden Euro auf nunmehr nun 84 Milliarden Euro, ohne dass der Verbrauch wesentlich gestiegen sei.

Flucht ins Ausland

Von einer neuen Bundesregierung erhofft sich das Unternehmen, welches nach Thyssenkrupp, Salzgitter und Arcelor-Mittal zu den großen deutschen Stahlunternehmen gehört, deutliche Schritte und Entlastungen, sonst könne man nur noch einige Monate durchhalten. "Wenn wir keine Reduzierung bekommen, ist die Produktion einfach nicht rentabel“, so Großmann, die auch eine Verlagerung ins Ausland nicht ausschließen kann: "Wenn sich die Perspektive nicht ändert, ist die einzige Schlussfolgerung, hier irgendwie mit einem Schrecken rauszukommen und dann zu versuchen, eine Perspektive im Ausland zu finden."

Dabei geht es auch darum, "ob wir gleich die gesamte Wertschöpfungskette ins Ausland verlegen". Für einen Teil der rund 6.000 Mitarbeiter des Konzerns, der zuletzt Umsätze von rund 2,3 Milliarden Euro erzielte, sind dies keine guten Aussichten im neuen Jahr.

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