Trifft wirtschaftliche Substanz

Dramatische Lage: Insolvenzen in Deutschland steuern auf Rekord-Niveau zu

Wirtschaft
Symbolbilder: Freepik, Pixabay; Komposition: Der Status.

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland verschlechtert sich weiter. Im Januar 2025 stieg die Zahl der Insolvenzen stark an und erreichte neue Rekordhöhen, die bald die Zahlen zu Zeiten der Finanzkrise 2008/09 übertreffen könnten. Zugleich stagniert das Wirtschaftswachstum und könnte sich gegen Null entwickeln.

Das Jahr 2025 beginnt alles andere als gut, blickt man auf die Entwicklung der deutschen Wirtschaft. So ist im ersten Jahresmonat die Zahl der Firmeninsolvenzen deutlich angestiegen. Insgesamt 1.342 Firmenpleiten wurden für den Januar vom Leibnitz Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) erfasst. Dies sind 24 Prozent mehr als noch im Januar des Vorjahres. Und zudem ist es eine deutliche Steigerung von 49% gegenüber den durchschnittlichen Januarwerten der Vor-Corona-Jahre 2016 bis 2019. Für Ökonomen ist dies zugleich der Vorbote eines bedenklichen Trends.

Steigerung von 30 Prozent in diesem Jahr?

So sehen etwa Experten ein Jahr ein Insolvenzen auf Deutschland zurollen. Gegenüber dem Handelsblatt befürchtet Insolvenzexperte Biner Bähr gar das Erreichen frührerer Rekordpleitejahre. So könnten es laut Bär in diesem Jahr bis zu 30.000 Insolvenzen sein, was einen Anstieg von mehr als 30% bedeuten würde. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass bereits im vergangenen Jahr die Insolvenzen in Deutschland um gut 25% gestiegen sind, ein Anstieg um weitere 30% wäre daher umso dramatischer. Denn damit bewegt man sich Richtung der Insolvenzzahlen, die man in Deutschland während der weltweiten Finanzkrise erreichte. Damals wurden rund 32.000 Insolvenzen verzeichnet.

Insolvenzwelle trifft wirtschaftliche Substanz

Aber die Lage dürfte bereits kritischer sein als sie es damals war. Denn im Vergleich zu den Zeiten der Finanzkrise gehen die Insolvenzen verstärkt in die wirtschaftliche Substanz. "Wir hatten zu Zeiten der Finanzkrise 2009 um die 1400 insolvente Personen- und Kapitalgesellschaften pro Monat. Jetzt haben wir das Niveau wieder erreicht." Damals sei aber noch in etwa die gleiche Zahl an insolventen Kleinstunternehmen dazugekommen. Derzeit seien es nur noch etwa 500. Aufgrund der jetzt größeren Unternehmen gehe verstärkt wirtschaftliche Substanz in die Insolvenz, so Stefan Müller vom IWH gegenüber Medien Anfang Januar.

Deshalb steigen auch die Verbindlichkeiten stark an. Geschätzt blieben allein im Jahr 2024 Gläubiger durch Insolvenzen auf Forderungen in Höhe von 56 Milliarden Euro sitzen. Und auch bei Arbeitsplätzen ist der Trend deutlich negativ. Allein bei den zehn Prozent der größten insolventen Unternehmen im Januar sind auch 13.500 Arbeitsplätze betroffen, im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren sind es damit 110 Prozent mehr. Grund für die schlechte Lage sind einerseits die schwächelnde Konjunktur, aber auch die nach wie vor hohen Energiekosten und der immer stärker steigende Aufwand für Bürokratie.

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!

Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten