Unser täglich Brot nimm uns heute...?

Absurder Teuerungs-Tipp: Eliten raten Bürgern, auf Frühstück zu verzichten

Wirtschaft
Symbolbild Freepik; Komposition: Der Status

In einem Artikel für das "Wall Street Journal" riet ein Journalist angesichts steigender Preise bei landwirtschaftlichen Gütern den Lesern, doch einfach das Frühstück zu überspringen. Ganz nach dem Prinzip: Wenn sie kein Brot haben, sollen sie eben gar nichts essen. Das Volk hat keine Freude mit diesem Vorschlag: Es hagelte prompt Kritik aus allen Richtungen.

Absurder Teuerungs-Tipp: Frühstück streichen... 

Beinahe im ganzen Westen explodiert die Inflation seit dem Vorjahr geradezu, in Österreich ist sie seit Monaten zum ersten Mal seit 70 Jahren im zweistelligen Prozentbereich. Aber auch in den USA müssen die Bürger teuer für die Kriegs- und Sanktionstreiberei ihrer politischen Kaste bezahlen. Bei den Lebensmitteln ist der Preisanstieg besonders deutlich: Eier wurden im Jahresvergleich um bis zu 70 Prozent teurer. Auch Brot und Käse zogen in den letzten Monaten um bis zu 30 Prozent an. Ins Feld geführt werden neben schlechtem Wetter und einem Vogelgrippe-Ausbruch auch die "Folgen des Ukraine-Krieges", eigentlich der westlichen Selbstmord-Sanktionen gegen Russland. 

Anstatt diese zu hinterfragen, hat ein WSJ-Autor einen absurden Ratschlag für die Leser: "Um Geld zu sparen, sollten Sie vielleicht das Frühstück überspringen." Wer dennoch irgendetwas zur morgendlichen Stärkung benötige, solle sich daher mit einer Tasse Kaffee zufriedengeben. Nichts ist mehr von den großspurigen Ansagen über die Wichtigkeit einer funktionierende US-Wirtschaft ("It's the economy, stupid") zu hören. Auch jenseits des großen Teichs predigen die Eliten nun radikalen Verzicht. Detail am Rande: Auch beim WEF-Gipfel im Vormonat war das Magazin vertreten. Die Denkfabrik von "Great Reset"-Architekt Klaus Schwab wieder prophezeite: "Sie werden 2030 nichts besitzen." 

Spott, Kritik und Verärgerung im Netz

Eigentlich galt das Frühstück im Volksmund ja lange Zeit als wichtigste Mahlzeit. Oder wie ein Sprichwort besagt: "Am Morgen sollst du essen wie ein Kaiser, zu Mittag wie ein König und abends wie ein Bettler." Daraus scheint angesichts der Rekord-Inflation langsam zu werden: Mittags und abends wie ein Bettler, morgens gar nicht. Doch das Volk will sich sein wohlverdientes Brot nicht vom Frühstückstisch klauen lassen. Und so kassierte der Autor jede Menge Gegenwind aus allen Richtungen, sobald er seinen unfassbaren Vorschlag unterbreitet hatte.  

So schrieb ein britischer Polit-Kommentator: "Dreh die Heizung ab. Reise weniger. Benutze keinen Gasherd. Höre auf, rotes Fleisch zu essen. Und jetzt... überspringe das Frühstück. Es wirkt langsam so ärmlich wie in den Romanen von Charles Dickens." 

Diese Nutzerin versteht den Ratschlag auch nicht: "Das WSJ sagt, wir sollen aufs Frühstück verzichten, um Geld zu sparen. Ich liebe es geradezu, wie man von uns eher erwartet, dass wir hungern, statt die Regierung und die Zentralbanken dazu aufzurufen, mit der Entwertung unseres hart verdienten Geldes aufzuhören." 

Der republikanische Senator John Kennedy ärgert sich über die Wirtschaftspolitik unter US-Präsident Biden: "Mahlzeiten auslassen, um durchzukommen? Das zeigt, wie übel die Wirtschaftslage unter Biden den einfachen Amerikanern zusetzt." 

Die Kritik am Vorschlag war diesmal aber nicht an Parteigrenzen gebunden. Der ehemalige Arbeitsminister von Bill Clinton erinnerte daran, dass man nicht vergessen dürfe, an die kartellartigen Zustände in der Nahrungsmittelindustrie in der USA zu erinnern, die ebenfalls für die Preistreiberei mitverantwortlich seien. 

Für manche Nutzer sind die Prioritäten irgendwie falsch verteilt: "Die US-Regierung schickt also Milliarden in die Ukraine und die US-Medien verlangen von Amerikanern, dass sie kein Frühstück essen, um Geld zu sparen." 

Die schleichende Enteignung geht voran: "In weniger als zehn Jahren sind wir von 'streiche den Kaffee bei Starbucks' zu 'streiche das Frühstück' gelangt." 

Die Lebenshaltungskosten werden immer unerschwinglicher: "Ist es wirklich zu viel verlangt, dass arbeitende Menschen in der Lage sein müssen, sich drei Mahlzeiten am Tag leisten zu können?"

Der Vorschlag, das Frühstück auszulassen, ist so absurd, dass ihn manche Zeitgenossen nur mehr mit Galgenhumor nehmen können: "Wenn Sie Frühstück, Mittagessen und Abendessen auslassen, können Sie sogar noch mehr Geld sparen," ätzt dieser Nutzer. 

Oder diese Kommentatorin die lapidar fragte: "Hat das Mittagessen diesen Artikel geschrieben?" 

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