Grünes Wirtschaftswunder...

3 Werke schließen: VW-Krise eskaliert - zehntausende Jobs in Gefahr

Wirtschaft
Bild: Bybbisch94, Christian Gebhardt, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons

In der deutschen Wirtschaft rumort es. Vor allem die Automobil-Industrie befindet sich seit geraumer Zeit in einer veritablen Krise, deren Anzeichen weder zu übersehen waren und es immer deutlicher wurde, dass sich die Situation ohne ein Umschwenken der Politik nur verschlimmern kann. Nun ist es so weit: Der VW-Konzern kündigte an, drei Werke schließen zu wollen und zehntausende Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen. Plötzlich gehen die Wogen hoch.

Fiasko fiel nicht vom Himmel

Es ist ein Desaster mit Ansage. Bereits seit Monaten jagt eine wirtschaftliche Horror-Meldung die nächste. Insolvenzen und Stellenabbau sind an der Tagesordnung. Und vor allem die Automobilindustrie ist voll von der Krise getroffen. Bereits im vergangenen Jahr kam es bei VW zu Produktionsstopps von Elektroautos, Streichung von Schichten und ersten gestrichenen Arbeitsplätzen.

Zeitgleich verkündete auch VW-Markenchef Thomas Schäfer: "Wir müssen ran an die kritischen Themen, auch beim Personal". Zudem erklärte er, dass die Marke VW aufgrund hoher Kosten "nicht mehr wettbewerbsfähig" sei. Vor allem die E-Autos, auf die man voll gesetzt hatte, erwiesen sich nach dem Wegfall staatlicher Subventionen und Steuererleichterungen als Ladenhüter.

Schließung von drei Werken

Um den Konzern zu sanieren, wurden bereits vor knapp zwei Monaten - Anfang September - erste Pläne geschmiedet und verlautbart. Dabei ging es um Jobgarantien, die ausgesetzt werden müssten und auch um mögliche Werksschließungen, die nicht zu verhindern seien. Nun ist die Katze endgültig aus dem Sack. So sollen mindestens drei Werke in Deutschland geschlossen werden und auch der verbleibenden Belegschaft sollen Lohnkürzungen verordnet werden, wie das Handelsblatt berichtet.

Insgesamt betreibt die Marke VW zehn Werke in Deutschland, davon sechs in Niedersachsen, drei in Sachsen und eins in Hessen. In Sachsen gab es in der Vergangenheit bereits Probleme, etwa mit dem Zwickauer Werk, welches rein zur E-Auto-Produktion eingerichtet ist und wo es bereits zu Schichtstreichungen, Kurzarbeit und Entlassungen kam.

Beim "Stern" hatte wieder einmal ein fragwürdiges Gespür für die Einordnung, wie ein mittlerweile gelöschter Tweet beweist:

Saftige Gehaltskürzungen

Von den 120.000 in Deutschland beschäftigten VW-Mitarbeitern stehen dabei zehntausende Arbeitsplätze auf der Kippe. Und die VW-Krise dürfte auch die angeschlagene Zuliefererindustrie weiter treffen und auch in diesem Bereich zusätzliche Arbeitsplätze vernichten. Aber auch diejenigen, die das Glück haben sollten, ihre Stelle zu behalten, haben alles andere als rosige Zeiten zu erwarten. Auf sie sollen Gehaltskürzungen hinzukommen. Von rund zehn Prozent ist derzeit die Rede. Zusätzlich soll es jedoch auch noch Nullohnrunden in den beiden kommenden Jahren 2025 und 2026 geben und auch tarifliche Zulagen, Bonus- und Jubiläumszahlungen könnten ebenfalls wegfallen.

"Heißer Herbst"?

Der Betriebsrat des Konzerns und auch die Gewerkschaft kündigen Widerstand gegen die Pläne an und drohten mit einem heißen Herbst und allfälligen Protesten und Lahmlegung der Werke. "Alle deutschen VW-Werke sind von diesen Plänen betroffen. Keines ist sicher!", erklärte Konzernbetriebsratschefin Daniela Cavallo. Denn neben den Werken, die geschlossen werden sollen, dürfte ihren Angaben zufolge der Konzern auch planen, die verbleibenden Werke zu "schrumpfen".

Zudem, so heißt es weiter, sei geplant ganze Abteilungen zu schließen oder ins Ausland zu verlagern. Gerade letzteres dürfte angesichts der hohen deutschen Energiekosten durch die grüne Energiewende wenig verwundern - zumal auch Länder wie China oder die Freunde aus den USA versuchen mit Subventionen und niedrigen Kosten deutsche Firmen und Konzerne anzulocken.

Der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke zeigt auf, wie im negativen Sinn historisch die Maßnahme ist:

Scholz mit Sinnlos-Forderungen

Angesichts der Krise meldete sich auch SPD-Kanzler Olaf Scholz zu Wort. Neben der Plattitüde, dass der Konzern Arbeitsplätze erhalten solle, erklärte ein Regierungssprecher zur Haltung des Kanzlers, dass "mögliche falsche Managemententscheidungen aus der Vergangenheit nicht zulasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gehen dürfen". Allerdings dürfte gerade die Politik an diesen falschen Managemententscheidungen, etwa was E-Mobilität, CO2-Steuern etc. betrifft - nicht einen unwesentlichen Anteil haben.

Auch wenn es natürlich das Management war, welches aus Gefallsucht der Politik gegenüber und der Hoffnung auf schnelle Gewinne, letztlich die fatalen Entscheidungen traf, anstatt bei Altbewährtem zu bleiben, was die Bürger auch kaufen. War es doch zuletzt auch der Automobilhersteller Mercedes, der einen massiven Gewinneinbruch im fast 50 Prozent verkraften musste. Da waren es vor allem das Luxussegment aber auch von E-Autos, deren Absatz stark zurückgingen.

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