'Werden weiterhin überall Russen töten'

Waffenhilfe für Jihadisten: Mischt Ukraine-Geheimdienst im Syrien-Krieg mit?

Vor kurzem ist der Krieg in Syrien wieder aufgeflammt und dschihadistische Gruppen befinden sich auf dem Vormarsch und haben Aleppo, die zweitgrößte Stadt des Landes eingenommen. Nun werden Gerüchte laut, dass auch die Ukraine ihre Finger im Spiel hat und den Islamisten Hilfe, etwa durch Ausbildung, gewährte.

Der Feind des Feindes...?

"Der Feind meines Feindes ist mein Freund": Es ist ein altbekanntes Sprichwort. Doch wie so oft, kann dies auch gewaltig nach hinten losgehen. In der Ukraine scheint man sich jedoch an dieses Prinzip zu halten. Dies insuiert zumindest ein Artikel in der "Kyiv Post" unter der Überschrift "Ukrainian Trained, Turkish Sponsored Syrian Rebels Lead Assault on Aleppo" (zu deutsch: Von der Ukraine ausgebildete und von der Türkei unterstützte syrische Rebellen führen Angriff auf Aleppo an).

Demzufolge hat auch die Ukraine in dem wiederaufgeflammten Krieg und den Erfolgen der Dschihadisten gegen die Regierungstruppen ihren Anteil. Denn Syriens Präsident Assad ist bekanntlich mit Russland und dem Iran verbündet, für Kiew wäre dies allemal Grund genug.

Ukrainischer Militärgeheimdienst am Werk

Laut der "Kyiv Post", der größten englischsprachigen Zeitung der Ukraine, die auch an den Recherchen zu den "Panama Papers" beteiligt war, lassen Berichte auf einigen islamistischen Social-Media-Seiten von Gruppen aus der syrischen Region Idlib darauf schließen, dass auch der ukrainische Militärnachrichtendienst (HUR) in Syrien aktiv ist. So sollen als Khimik-Gruppe bezeichnete Spezialeinheiten des HUR islamistischen Gruppen eine operative Ausbildung gegeben haben.

"Das Ausbildungsteam konzentrierte sich auf Taktiken, die während des Krieges in der Ukraine entwickelt worden waren, darunter auch der Einsatz von Drohnen", so die Kyiv Post. Und tatsächlich führten islamistischen Gruppe wie Haiat Tahrir al-Scham (HTS) - ein syrischer al-Quaida-Ableger - aber auch andere Gruppen Drohnenagriffe durch und benutzten Taktiken für ihre Angriffe, die auch im Ukraine-Krieg zum Einsatz kommen, wie auch Mainstreammedien, wie etwa die "Bild"-Zeitung berichteten.

Einsatz der Spezialeinheiten in Syrien?

Zudem, so die "Kyiv Post", könnten die Einheiten der sogenannten Khimik-Gruppe auch aktiv in das Geschehen eingreifen. So äußert die Zeitung die Vermutung, "dass diese ukrainischen Spezialeinheiten die aktuellen Angriffe der Opposition unterstützen, doch gibt es keine unabhängigen Beweise für eine derartige Beteiligung". Allerdings wird der Einheit etwa ein Angriff auf einen russischen Stützpunkt in der Nähe von Aleppo am 15. September zugeschrieben, "bei dem russische Angriffsdrohnen und 'getarnte improvisierte Sprengsätze' zerstört wurden", wie eine Quelle des militärischen Geheimdienstes der Zeitung berichtet habe.

Zudem sei auch bereits am 26. Juli in Mali ein Angriff durch islamistische Milizen auf russische Wagner-Söldner und Regierungstruppen mutmaßlich durch die Ukraine unterstützt worden. "Die Andeutung einer ukrainischen Beteiligung könnte als Teil eines breiteren Trends gesehen werden, bei dem Kiews Streitkräfte russische Streitkräfte im Ausland ins Visier nehmen", schlussfolgert die Zeitung.

Überall Russen töten

Bei ihrem Bericht stützt sich die "Kyiv Post" neben Quellen aus dem Geheimdienst auch auf offizielle Aussagen. So etwa auf jene des Leiters des HUR, Generalmajor Kirilo Budanow, in einem Interview aus dem Mai 2023. Darin erklärte dieser nach Berichten, dass ukrainische Streitkräfte gegen russische Einheiten bzw. Auftragnehmer im Ausland vorgingen: "Wir werden weiterhin überall Russen töten, bis zum vollständigen Sieg der Ukraine."

Allerdings könnten sich, sollte die Ukraine beteiligt sein, die anfänglichen Erfolge gegen Assad und seine russischen Unterstützer in Syrien schnell als zweischneidiges Schwert erweisen. Denn durch eine neuerliche Destabilisierung der Region und einer Ausbreitung des Konflikts könnten erneut massive Migrationsbewegungen beginnen, die letztlich nach Europa schwappt. So warnte etwa die Polizeigewerkschaft DPolG bereits SPD-Innenministerin Nancy Faeser vor einem solchen Szenario.

Und Unionspolitiker preschten bereits medienwirksam vor forderten, dass SPD-Kanzler Olaf Scholz klarmachen sollte, dass in Abkehr zur Merkel-Doktrin "anders als 2015 dieses Mal keine Flüchtlinge in Deutschland willkommen sind und die Grenzen für illegale Einreisende konsequent dichtgemacht werden".  Denn sollte eine neue massive Einwanderungswelle nach Europa kommen, könnten die Ukraine-Hilfen aufgrund dieser Situation eventuell schneller erlahmen, als es Kiew lieb ist.

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!

Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten