Israel reagiert auf Trump-Vorstoß

Umsiedlung nach Europa: Gaza-Plan bringt neue Migranten-Welle

Welt
Symbolbild: Freepik

An der Idee von US-Präsident Donald Trump zur Deeskalierung des Nahost-Konfliktes scheiden sich die Geister. Selbst manch patriotischer Akteur in Europa, der dem neuen Präsidenten in Übersee gegenüber aufgeschlossen ist, befürchtet eine neue Migranten-Welle. Nun befeuert die israelische Regierung diese Sorgen, indem sie die Umsiedelung von über 1 Mio. Palästinensern aus Gaza vorbereitet. Aufnehmen sollen diese westliche Länder, darunter dezidiert auch europäische Staaten...

Trump-Plan: USA rein, Araber raus

Dass die einstweilige Waffenruhe im Gaza-Konflikt zustande kam, gilt als erste geopolitische Duftmarke der neuerlichen Trump-Präsidentschaft. Dieser hatte noch vor Amtsantritt den Druck auf die Netanjahu-Regierung erhöht, zu der er prinzipiell gute Beziehungen pflegt. Kurz darauf konnten israelische Familien dutzende als Geisel gehaltene Angehörige wieder in die Arme schließen. Und die Zivilbevölkerung in Gaza - in knapp 16 Monaten sind zigtausende Tote, darunter unzählige Kinder, zu beklagen - konnte insofern aufatmen, als der tägliche Bombenteppich des israelischen Militärs ein Ende fand. Zu Spitzenzeiten fielen diese nahezu im Minutentakt.

Doch das Leid der vergangenen Monate kann nichts ungeschehen machen - und tatsächlich ist das, was vom Gazastreifen noch übrig ist, ein Haufen von Ruinen. Zum viel beschworenen "Parkplatz" fehlt nicht viel, der Aufbau würde wohl Jahre dauern, ohne dass klar ist, wie dauerhaft der Frieden ist. Trump preschte letztlich mit der Idee vor, dass die USA den Gazastreifen übernehmen könnten. Die Vision: Das Gebiet soll zu einer wirtschaftlich florierenden "Riviera des Nahen Ostens" werden. Dafür soll allerdings auch die historisch ansässige arabische Zivilbevölkerung umgesiedelt werden. 

Israel will auch nach Europa umsiedeln

In Israel fasst man diese Worte mit Wohlwollen auf, kokettierten Vertreter des Netanjahu-Kabinetts ja schon länger mit der Vertreibung der Palästinenser. Nun wies Verteidigungsminister Israel Katz die israelischen Streitkräfte (IDF) an, einen Plan zur geordneten Umsiedelung der Bewohner Gazas auszuarbeiten. Man verkauft die Sache als Hilfe zur "Freiwilligkeit": Nach dem Narrativ seitens Tel Aviv ist es nicht das eigene Grenzregiment, das die Araber im Gazastreifen einpfercht, sondern die radikal-islamistische Hamas, welche die Zivilbevölkerung an der Ausreise hindere und als "menschliche Schutzschilde" verwende.

Als erstes Medium hatte Der Status wenige Tage nach dem 7. Oktober die Gefahr einer neuerlichen Migranten-Welle aus Gaza am Schirm. Schon bald gaben israelische Spitzenpolitiker offiziell zu Protokoll, dass westliche Länder sich bereit erklären sollten, große Zahlen von Zuwanderern aus der Region aufzunehmen - auch Deutschland. Diese Forderung wiederholt man nun, wo die Vertreibung der Palästinenser spruchreif ist. Katz nannte etwa Spanien, Irland, Norwegen und Kanada als mögliche Zielländer. Erstere drei Staaten, weil sie Israels Vorgehen im Konflikt scharf kritisierten - und Letzterer, weil es ohnehin über ein "organisiertes Einwanderungsprogramm" verfüge.

Uneinigkeit unter deutschen Rechten

US-Außenminister Marco Rubio verteidigte den Trump-Vorschlag: Es sei kein "feindseliges Angebot", sondern ziele auf Wiederaufbau ab. Während dieser vonstatten geht, wäre es allerdings nicht möglich, dass weit über 1 Mio. Menschen im schmalen, verwüsteten Küstenstreifen leben. Aber weil Nachbarländer wie Jordanien und Ägypten eine Aufnahme ablehnen, wäre der Plan wohl nur durch die Aufnahme in Europa durchführbar. Dort kämpft man freilich weiterhin mit den Folgen der Asyl-Wellen ab 2015, im Zuge derer eher seltener "Ärzte und Raketenwissenschaftler" kamen, sondern allzu zahlreich auch Einwanderer ins Sozialsystem und straffällig werdende Migranten.

In Deutschland gibt es indes nicht einmal innerhalb des patriotischen Lagers einen Konsens, auch die AfD ist in der Frage ist gespalten. Exemplarisch für die Bruchlinien, was nun aus Sicht europäischer Patrioten der rechte Standpunkt sein soll, sind folgende Ausschnitt aus ein und derselben X-Diskussion:

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!

Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten