DDr. Raphael Bonelli

Trump, Selenski und die Eskalation: Psychiater analysiert

Welt
Screenshot: X/Jordan Schachtel

Die jüngste Eskalation zwischen Donald Trump, Wolodymyr Selenski und J.D. Vance hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Psychiater Raphael Bonelli analysiert die Dynamik des Treffens und kommt zu interessanten Schlussfolgerungen, die weit über die bloße politische Ebene hinausreichen. Spannend: Der renommierte Fachmann analysierte Selenskis kolportierten Kokain-Konsum.

Missglückte Kommunikation oder gezielte Provokation?

Laut Bonelli war die Konfrontation zwischen den drei Beteiligten keine von Trump bewusst inszenierte Eskalation. Vielmehr sei das Gespräch ursprünglich darauf ausgerichtet gewesen, eine diplomatische Lösung für den Ukraine-Krieg zu diskutieren. Trump habe von Anfang an deutlich gemacht, dass er den Krieg beenden wolle, indem er sowohl mit Wladimir Putin als auch mit Selenski spricht. Doch von Beginn an seien die beiden völlig unterschiedliche Ansätze verfolgt: Während Trump "Stop the war" forderte, insistierte Selenski auf einer kompromisslosen Haltung gegenüber Putin: "You have to stop him."

Ein Vermittler, der nicht gehört wird

Trump positionierte sich in diesem Gespräch als Vermittler – ein Rollenbild, das Selenski offenbar nicht akzeptieren konnte. Seine kompromisslose Haltung, Putin nicht als Verhandlungspartner anzuerkennen, stieß bei Trump auf Widerstand. Für den US-Präsidenten war es entscheidend, zunächst eine Sicherheitsvereinbarung zu treffen, bevor über langfristige Garantien diskutiert wird. Selenski hingegen argumentierte, dass Putin sich an keine Verträge halte, weshalb Verhandlungen zwecklos seien.

Diese unterschiedlichen Perspektiven führten dazu, dass das Gespräch eskalierte – insbesondere als Selenski Vance, der ebenfalls eine Vermittlerrolle einnahm, scharf anging. Trump empfand dieses Verhalten als Affront und beendete schließlich das Gespräch auf seine eigene Art, mit der bekannten Szene, die weltweit für Diskussionen sorgte.

Das große Tabu: Mit Putin reden

Ein zentrales Element der Analyse von Bonelli ist die Frage, warum westliche Politiker – insbesondere aus der EU – sich weigern, mit Putin zu verhandeln. Während Trump keine Hemmungen hat, direkt mit dem russischen Präsidenten zu sprechen, war dies unter der Biden-Administration offenbar ein Tabu. Bonelli weist darauf hin, dass es in der Zeit des Kalten Krieges direkte Kommunikationskanäle wie das "rote Telefon" zwischen den USA und der Sowjetunion gab – eine bewährte Strategie zur Deeskalation. Heute jedoch werde über Putin nur geredet, aber nicht mit ihm.

Überheblichkeit durch Kokain-Konsum?

Bonelli äußert sich vorsichtig zur Frage, ob Selenski Kokain konsumiert. Er sagt, dass es schwer zu beurteilen sei, aber es nicht auszuschließen sei. Kokainkonsum könne dazu führen, dass jemand unvorsichtiger wird, sich selbst überschätzt und manchmal auch unverschämt auftritt – Eigenschaften, die einige in Selenskis Verhalten wiedererkennen könnten.

Bonelli: "Das ist schwer zu sagen. Das kann so oder so sein, kann ich nicht ausschließen.“
Der renommierte Psychiater ergänzt, dass Kokainkonsum dazu führen könne, dass man sich selbst überschätzt, unvorsichtiger handelt und manchmal unverschämt auftritt. Dennoch hält er es für wahrscheinlicher, dass Selenskis Auftreten eher auf die jahrelange Unterstützung durch westliche Eliten zurückzuführen ist.


Bildquelle: X

Mediale Wahrnehmung und westliche Doppelmoral

Die Eskalation zwischen Trump, Selenski und Vance wurde in westlichen Medien vor allem als ein aggressives Verhalten Trumps dargestellt. Bonelli hält dagegen: Er sieht das eigentliche Problem in der kompromisslosen Haltung Selenskis und der westlichen Elite, die ihm jahrelang den Rücken gestärkt habe. Dies habe bei Selenski ein Selbstverständnis gefestigt, das ihn als "Kämpfer für die Freiheit des Westens" inszeniere – ein Narrativ, das sich besonders in der EU großer Beliebtheit erfreut.

Trump hingegen verfolgt einen pragmatischen Ansatz, der darauf abzielt, den Konflikt schnell zu beenden. Dass er dabei keine Scheu hat, Deals zu machen und Kompromisse einzugehen, mag für manche fragwürdig erscheinen, doch es unterscheidet ihn grundlegend von der bisherigen westlichen Strategie. Bonelli betont, dass Selenskis Maximalforderungen – etwa die vollständige Wiederherstellung der ukrainischen Grenzen – aus realpolitischer Sicht wenig erfolgversprechend seien. Ein Frieden könne nur durch Kompromisse erreicht werden.

Ein Wendepunkt in der Ukraine-Politik?

Unabhängig davon, wie man Trumps Auftreten bewertet, hat das Gespräch eine neue Dynamik in die Diskussion um den Ukraine-Krieg gebracht. Auch Selenski steht nun unter Zugzwang: Ohne die Unterstützung der USA könnte seine Position drastisch geschwächt werden. Die kommenden Wochen dürften zeigen, ob die westliche Politik weiterhin an ihren bisherigen Tabus festhält oder ob sich tatsächlich Bewegung in die festgefahrene Situation bringt.

Am Ende, so Bonelli, wollen alle Frieden – die Frage ist nur, unter welchen Bedingungen und mit welchen Mitteln dieser erreicht werden kann.


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