Wir sollen dafür bezahlen!

Strafzölle als Tribut: So wollen die USA ihren Untergang verhindern

Welt
Screenshot: YouTube (Bildzitat)

Der oberste Wirtschaftsberater von Donald Trump, Stephen Miran, hat offenbart, dass Washington Zölle als Druckmittel einsetzt, um andere Länder zu zwingen, der USA Tribut zu zahlen, um ihr globales Finanz- und Militärimperium zu erhalten. Dies ist der Kern der sogenannten „Mar-a-Lago-Vereinbarung“.

Übersetzung: Der Status; Original: Ben Norton, GeopoliticalEconomy

„Globale öffentliche Güter“ & Freifahrertum

In einer Rede am 7. April erklärte Miran – Vorsitzender des Rates der Wirtschaftsberater des US-Präsidenten –, dass die USA zwei zentrale „globale öffentliche Güter“ bereitstellen: Ein „Sicherheitsdach“ durch das US-Militär sowie den US-Dollar und US-Staatsanleihen als Hauptreservewährung im globalen Finanzsystem. „Beides ist für uns teuer bereitzustellen“, klagte Miran. „Präsident Trump hat deutlich gemacht, dass er nicht länger hinnehmen wird, dass andere Nationen auf unsere Kosten mitfahren.“ Er forderte eine bessere Lastenverteilung auf globaler Ebene: Länder, die von der US-geopolitischen und -finanziellen Dominanz profitieren, müssten „ihren fairen Anteil zahlen“.

Die Idee: Ein globaler Tribut-Mechanismus

Washington droht anderen Ländern mit hohen Zöllen, falls sie keine bedeutenden wirtschaftlichen Zugeständnisse machen – zugunsten der USA, zum Schaden ihrer eigenen Wirtschaft.

Dieses System soll durch eine hypothetische „Mar-a-Lago-Vereinbarung“ institutionalisiert werden. „Unser militärisches und finanzielles Übergewicht darf nicht als selbstverständlich angesehen werden, und die Trump-Regierung ist entschlossen, es zu bewahren“, sagte Miran.

Trump habe deutlich gemacht, dass die USA weiterhin als Lieferant der Weltreservewährung fungieren wollen, aber das System müsse „gerechter“ gestaltet werden. Trump droht Ländern – insbesondere den BRICS-Staaten –, die sich vom Dollar lösen wollen, mit 100 % Zöllen.

Mirans fünf Forderungen an die Welt

In seiner Rede formulierte Miran fünf Forderungen an andere Länder, um ihren „fairen Anteil“ zu leisten:

  • Zölle akzeptieren, ohne Gegenmaßnahmen – das würde Einnahmen für den US-Haushalt generieren.
  • Märkte öffnen und mehr US-Produkte kaufen.
  • Verteidigungsausgaben steigern, insbesondere durch den Kauf von US-Rüstungsgütern.
  • Fabriken in den USA errichten, um Zölle zu vermeiden.
  • Schecks an das US-Finanzministerium ausstellen, etwa durch Kauf langfristiger Anleihen (100 Jahre), die real an Wert verlieren und so Washington indirekt subventionieren.
Diese Punkte wiederholte Miran bereits in einem Bericht aus dem November 2024, kurz nach Trumps Wahlsieg: „A User’s Guide to Restructuring the Global Trading System“ (auf Deutsch in etwa: "Ein Benutzerhandbuch für die Umstrukturierung des globalen Handelssystems"

Handelskrieg gegen China

Trump plant laut Miran einen Handelskrieg gegen alle Länder, die sich weigern, den US-Forderungen nachzukommen – mit China als Hauptziel. Die USA belegten China mit Zöllen von 125 %. „China ist unser größter Gegner“, betonte Miran. Ziel sei es, neue Lieferketten ohne China aufzubauen. China wehrt sich gegen den „einseitigen Zwang“ der USA und erklärte: „Wenn die USA diesen falschen Weg weitergehen, wird China bereit sein, bis zum Ende zu kämpfen.“

Miran ist überzeugt, dass die USA den Handelskrieg gewinnen könnten: „Länder mit großen Handelsüberschüssen sind unflexibel – sie müssen exportieren. Die USA sind der größte Absatzmarkt der Welt. Wir hingegen haben Alternativen.“ Doch US-Ökonomen warnen, dass die amerikanische Arbeiterklasse unter diesen Zöllen leiden werde – durch höhere Inflation und sinkende Kaufkraft.

„Mar-a-Lago-Vereinbarung“ als neue Weltordnung?

Trump möchte die Nachkriegsordnung – aufgebaut beim Bretton-Woods-System mit dem Dollar im Zentrum – nicht ersetzen, sondern neu strukturieren: Mehr Macht für die USA, weniger für andere. Diese neue Ordnung erinnert an das Plaza-Abkommen von 1985, als die USA Japan, Deutschland, Frankreich und Großbritannien zwangen, den Dollar aufzuwerten – was Japans Wirtschaft schwer traf und zur sogenannten „verlorenen Dekade“ führte. China wird sich laut Experten diesem Druck nicht beugen: Pekings Ökonomen haben das Scheitern Japans genau analysiert.

Hudson Institute – das neokonservative Machtzentrum

Miran hielt seine Rede hinter verschlossenen Türen beim neokonservativen Hudson Institute in Washington, D.C. Finanziert wird das Institut von Milliardären wie Harlan Crow, Rupert Murdoch und Charles Schwab, sowie Konzernen wie AT&T, Blackstone, Meta, Walmart und Rüstungsgiganten wie Boeing, Lockheed Martin und Northrop Grumman.

Auch die „Vertretung der Provinz Taiwan“ in den USA unterstützt das Institut – das klar anti-chinesisch ausgerichtet ist. Auf der Bühne wehten vier Flaggen: die der USA, Israels, der Ukraine und Taiwans.

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