Norwegen staunt: China-Hersteller kann E-Busse fernsteuern
Mann: Freepik; Yutong-E-Bus: Jengtingchen, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0; Komposition: Der Status.
E-Mobilität soll auch im Öffentlichen Nahverkehr immer mehr zum Standard werden und da kauft man gern auch mal Busse beim Chinesen, weil die so schon günstig sind. Jetzt hat man in Norwegen entdeckt, dass die schönen Yutong-Busse von China aus ferngesteuert werden können, bis hin zur Verriegelung der Türen.
Ein Artikel aus unserer Kooperation mit JouWatch
Busse an Server in China angeschlossen
Norwegen, das gelobte Land der grünen Verkehrswende, hat einen kleinen Softwarefehler im Paradies entdeckt: 850 seiner Elektrobusse aus dem Reich der Mitte lassen sich aus China fernsteuern. Türen auf, Türen zu, Motor aus – alles kein Problem. Während der Fahrer in Oslo noch nach dem Halteknopf tastet, könnte in Zhengzhou längst jemand entschieden haben, dass heute kein Bus mehr fährt.
Die Fahrzeuge stammen vom chinesischen Hersteller Yutong, und offenbar steckt in jedem Bus mehr als nur Lithium. Eine SIM-Karte mit Datenverbindung nach China – ein unscheinbares Detail, das nun Sorgen umgehen lasst, dass es sich als geopolitisches Kuckucksei entpuppt. Wer hätte gedacht, dass der Traum vom CO₂-freien Nahverkehr direkt an die Server des Reichs der Mitte angeschlossen ist? Übrigens: Auch etwa im österreichischen Amstetten kommt dasselbe Modell zum Einsatz.
Abhöranlagen fürs "gute Gewissen"
Doch niemand soll sagen, man hätte es nicht kommen sehen. Schließlich ist E-Mobilität die neue Ersatzreligion: Wer elektrisch fährt, ist moralisch unantastbar. Hauptsache, die Karosserie glänzt grün – egal, wer die Daten einsammelt. Und so wird weiter gebetet: Batterien sind das Heil, Ladestationen die Sakramente. Dass man dabei gerade 850 rollende Abhöranlagen importiert hat, ist nur eine kleine Glaubensprüfung. Vielleicht ist Fremdsteuerung ja das neue Sharing. Ruter, der norwegische Betreiber, reagiert gelassen: Man wolle nun „Verfahren entwickeln“, um solche Risiken künftig zu vermeiden.
EU-Datenkrake birgt Missbrauchpotenzial
Kleine Überraschung bei der ganzen Aufregung: Die EU schreibt genau das, was China in seinen E-Bussen realisiert hat, allen Herstellern vor: Datenzugriff und senden von Verbrauch, Abgas usw. Wer glaubt, dass die EU-Hersteller dadurch nicht auch diese Möglichkeiten hätten, das zu tun, was China tut, ist mehr als nur einfältig. Wenn die EU morgen sagt, alle Autos stehen – dann stehen alle diese E-Kisten. (SB)
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