Nach Assad-Sturz: Jetzt droht neue Syrien-Flüchtlingswelle
Während im Westen überwiegend Erleichterung und Hoffnung mit dem Sturz des syrischen Assad-Regimes einhergeht, warnen andere Analysten.
Aus unserer Kooperation mit Unser-Mitteleuropa
So auch der ungarische Journalist Sándor Jászberényi via „facebook“. Dieser interessierte sich seit 2007 für den politischen Islam im Nahen Osten und interviewte Kampftruppen des Islamischen Dschihad und des ägyptischen Zweigs der Muslimbruderschaft. Er lebt seit in Alexandria und wurde für seine Artikel mit dem „Free Press Award“ und 2007 mit dem „Quality Journalism Award“ ausgezeichnet.
Rückkehr der ISIS-Ideologie
Seiner Meinung nach beherrschen nun aber mit den siegreichen Rebellen-Dschihadisten mit ISIS-Ideologie, nämlich sunnitische Fundamentalisten, einen Großteil Syriens, einschließlich der Hauptstadt Damaskus. So könnten die siegreichen Rebellen „Hayat Tahrir al-Shams“ bald an den Kurden in Nordsyrien einen Völkermord verüben.
Warum aber „konnte die Todessekte am zehnten Jahrestag der Geburt von ISIS wiederbelebt werden“? Israel und die USA befinden sich ja im Krieg mit der libanesischen Hisbollah und dem Iran. Dabei hatte das syrische Regime beide mit Waffen aus dem Iran unterstützt, sowohl die Hisbollah als auch dem palästinensischen Widerstand. Mit der sunnitischen Machtübernahme wäre das nun vorbei.
Die Hisbollah sei in den letzten Monaten faktisch enthauptet worden, wodurch sie das syrische Assad-Regime nicht mehr unterstützen konnte. Und auch der Iran fiel wegen seines Krieg gegen Israel weg.
Russland dürfte zwar sein Zugang zum Nahen Osten und nach Afrika schmerzen, ist aber außer Stande im Endspiel des Ukrainekrieges Truppen abzuziehen.
Gewinner: Türkei, Katar, Israel
Der größte Gewinner sei die Türkei. Außerdem Katar – bereits seit des Arabischen Frühlings der Hauptsponsor des Islamischen Staates und der meisten politischen islamistischen Organisationen. Nun setze also das Emirat seine Politik der Einflussnahme im Nahen Osten fort.
Aber auch Israel werde nun seine Kolonisierung des Westjordanlandes abschließen und den palästinensischen Widerstand zerschlagen, ohne Bedrohung durch syrische Armeen von Norden her. Zwar würden die syrischen Dschihadisten rhetorisch gegen Israel und die USA hetzen,…
…“aber sie werden nie in die Nähe der Bedrohung kommen, welche der Iran im Libanon und in Syrien darstellt“.
Neue Flüchlingswelle?
Jászberényi warnt vor…
…„ethnischen Säuberungen, wie es sie noch nie gegeben hat. Wehe Christen, Kurden, Drusen, Alawiten und Schiiten, wehe allen, die kein sunnitischer Muslim sind.“
Und weiter:
„Wenn wir … unsere übliche Menschenrechtsrhetorik vorantreiben oder versuchen, mit Sanktionen zu drohen, … werden fünf Millionen Menschen an der Grenze stehen. Kein Zaun kann diese Menge halten.“
Neue Revolutionen
Der Nahe Osten könnte erneut „wieder in Flammen aufgehen“. Denn diese siegreiche Revolution in Syrien könnte andere Unruhen und Revolutionen provozieren.
Nun, zehn Jahre nach dem Arabischen Frühlings hätten…
…„die zurückweichenden Autokratien die islamistischen Oppositionellen unterdrückt, während sich die wirtschaftliche und soziale Lage überall enorm verschlechterte. Die Spannung ist enorm, ein Funke genügt, um wieder zu explodieren. Revolutionen schwappen immer in Wellen über den Kontinent, sie sind keine Einzelfälle.“
Und der ungarische Islamkenner warnt:
„Der zweite Akt des Arabischen Frühlings beginnt. Ich hoffe aufrichtig, dass ich falsch liege. Wenn nicht, werden das Blut und die Verwirrung, die den ersten Teil des letzten Jahrzehnts geprägt haben, wie ein Babybauch aussehen.„
Für Deutschland und Österreich bedeutet das, dass man noch mehr Flüchtlinge aufnehmen wird müssen. Die Verursacher dieser chaotischen Zustände werden, wie schon im Fall des Iraks oder Libyens sich abputzen, wenn es darum geht, ihre wertegemeinschaftliche „Humanität“ auch in ihren Länder in Form von Flüchtlingshilfe umzusetzen.
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