Im Kontext osteuropäischer Innenpolitik

Der Euromaidan und die Soros-Philosophie

Welt
Bild: Evgeny Feldman, Euromaidan, 1904, Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0

Zwischen Revolution und geopolitischer Einflussnahme: Der Euromaidan 2013/14, westliche Strategien in Osteuropa und die teils indirekte Rolle George Soros’ bei der Transformation traditioneller Gesellschaftsmodelle.

Vierter Teil der Artikelserie von Elmar Forster zu den Soros-Netzwerken aus unserer Kooperation mit Unser-Mitteleuropa. Diese Beiträge zeigen in aller Ausführlichkeit auf, wie der Tiefe Staat und George Soros operieren. Sie werden über die nächsten Tage hinweg sukzessive veröffentlicht. Hier lesen sie Teil 1Teil 2 und Teil 3.

Euromaidan-Putsch in Kiew

Nicht umsonst fand der Klassiker unter den Farben-Revolutionen, der sogenannte 'Euromaidan', in Wirklichkeit ein Maidan-Putsch zwischen Ende November 2013 und Februar 2014 in der Hauptstadt der Ukraine, in Kiew statt. Auslöser war die überraschende Erklärung der damals russophilen ukrainischen Regierung (November 2013), das geplante EU-Assoziierungsabkommen nicht unterzeichnen zu wollen.

Daraufhin ließ sich das ukrainische Regime durch vom Westen und den USA gesteuerte und unterwanderte Massendemonstrationen ab dem 1. Dezember 2013 zu exzessiver Polizeigewalt provozieren. Dann forderten die Demonstranten die Amtsenthebung von Präsident Janukowytsch, vorzeitige Präsidentschaftswahlen sowie die Unterzeichnung des EU-Assoziierungsabkommens. Mitte Februar 2014 kam es zu einer eskalierenden Gewaltanwendung durch die Sicherheitskräfte, die über 100 Todesopfer forderte, wobei auch vermutet wurde, dass der US-Geheimdienst darin zumindest als Provokateur beteiligt war.

Die Ereignisse von 2014

Nach der Vermittlung und Einmischung der Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Polens und dem Vertrag vom 21. Februar flüchtete Janukowytsch nach Russland. Daraufhin erklärte das Parlament Janukowytsch für abgesetzt, und europhile Kräfte übernahmen das Ruder.

Der Euromaidan war aber auch der Auftakt zur russischen Annexion der Halbinsel Krim und führte schließlich zum Ukrainekrieg, der seit Februar 2022 andauert.

Ultraliberale, maoistisch verbrämte Kulturrevolution als Ziel von George Soros

In diesem Zusammenhang übt der ungarisch-stämmige Milliardär und Börsenspekulant George Soros in den letzten Jahrzehnten, sozusagen als offensichtlichster Handlanger des Tiefen Staates, einen gewaltigen subversiven Einfluss auf die Innenpolitik osteuropäischer Länder aus. Wie? Indem er Hunderte von Millionen Dollar für die Transformation traditioneller in sogenannte „offene Gesellschaften“ ausgab und -gibt.

Der Begriff der „Open Society“, nach dem er eine seiner NGOs benennt, orientiert sich an Karl Poppers (1902 geboren in Wien – 1994 gestorben in London) berühmtem Werk „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“. Popper begann dieses Buch nach der Annexion Österreichs durch das faschistische Dritte Reich 1938 in seinem Exil in Neuseeland zu schreiben.

Der Philosoph kritisierte dabei den teleologischen Historizismus, demzufolge sich Geschichte nach vorgegebenen, universellen Gesetzen entwickle (etwa bei Platon, Hegel und Marx), aber auch den Utopismus und den Kollektivismus. Und sein Buch war damals eine Verteidigung der liberalen Demokratie, als diese durch Faschismus und Kommunismus bedroht war.

Soros wollte früher den Totalitarismus überwinden

Hier ist zu bemerken: Ursprünglich bestand Soros’ Intention in der Überwindung der totalitaristischen kommunistischen Regime Osteuropas. Doch obwohl, oder gerade weil Soros’ Mission mit dem Zusammenbruch des Kommunismus 1989 erfüllt hätte sein müssen, trieb der Börsenspekulant die Weiterentwicklung des liberalen Gesellschaftsmodells auf die Spitze. Obgleich Soros’ Wirken von Anfang an als ein wesentlicher Bestandteil des Tiefen Staates gegen die zentral-eurasische Kontinentalmacht Sowjetunion gesehen werden kann richtete es sich aber nach 1989 gegen jegliche Form von traditionellen, und deshalb auch kollektiven Werten  – und zwar in einer totalitären Art und Weise, indem er auch maoistische Elemente einer ewigen Kulturrevolution implementierte. Insofern aber wurde Soros damit zu einem totalitären Utopisten und pervertierte damit die popperschen Ideale, indem der nun vorläufig siegreiche Ultraliberalismus zur alleinigen Ideologie auserkoren wurde.

In Wirklichkeit nämlich steckt hinter Soros’ Philanthropie gar kein Altruismus, sondern egoistische Selbstbespiegelung:

„Ich habe ein großes Ego, und der Versuch, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, ist die Art und Weise, wie ich dieses Ego befriedige.“ 

Soros-Stiftungen als Machtfaktor in Osteuropa

Um also die letzten traditionellen Gesellschaften des alten Kontinents in Mitteleuropa, dem Balkan und Osteuropa im Sinne dieser ultraliberalen Kulturrevolution umzugestalten, benutzt Soros seine milliardenschweren Stiftungen und von ihm kontrollierten Medien, um mittels Wahlmanipulationen verbündete Politiker an die Macht zu bringen, welche dann wiederum ihre Länder nach seinen Vorstellungen verändern. Die infame politische Taktik bedient sich dabei einer Aushöhlung des demokratischen Mehrheitsprinzips, im deformierten Sinne einer Fassadendemokratie: indem mehrere links-liberale oder auch rechte Oppositionsparteien die Wahlen mit relativer Mehrheit gewinnen.

Wie dies vonstatten geht: Indem sie wiederum eine bisher demokratisch legitimierte Regierung mittels Vorwürfen der Korruption und des Demokratieabbaus durch Massendemonstrationen einer unzufriedenen, individualisierten und manipulierten linken Öffentlichkeit sturmreif schießen – unter medialer Schützenhilfe liberaler Soros-Medien. Nach den Wahlen gehen dann die zersplitterten Oppositionsparteien windige Regierungskoalitionen ein, die als Soros-Einheitsparteien gegen die konservative und relative Volksmehrheit regieren.

„Niemals tut man so vollständig und so gut das Böse, als wenn man es mit gutem Gewissen tut.“ (Blaise Pascal, 1623 – 1662)

(Fortsetzung folgt)


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