Christenverfolgung in Nigeria: Trump setzt Ultimatum
Bild: Nomax12 , Eine Kirche in Niamey Nigeria nach einer islamistischen Attacke , Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0 , Gage Skidmore , Donald Trump in Las Vegas , Wikimedia Commons CC BY-SA 2.0 , Komposition: der Status.
In den staubigen Hügeln des nördlichen Nigeria tobt ein Krieg gegen das Christentum, der von der Welt ignoriert wird. Tausende Christen werden jährlich Opfer von islamistischen Milizen, doch die Hilfe blieb bislang, trotz internationaler Verurteilungen, symbolischer Natur. Trump will diesen Zustand nicht länger hinnehmen und spricht Klartext.
Ein Land im Griff des Terrors
Nigeria, Afrikas bevölkerungsreichstes Land, hat sich zum Epizentrum religiöser Verfolgung entwickelt. Seit dem Aufstieg von Boko Haram im Jahr 2009 sind in Nigeria über 35.000 Menschen getötet worden, die Mehrheit davon Christen. Die "World Watch List" für das aktuelle Jahr stufte Nigeria auf Platz 6 der Länder mit der meisten Christenverfolgung ein. In 12 Bundesstaaten im Norden und Mittleren Gürtel gilt die Scharia, somit werden Christen in großen Teilen des Landes systematisch entrechtet.
Islamistische Gruppen wie Boko Haram und der Islamische Staat Provinz Westafrika (ISIS-WA) verüben systematisch Massaker, Entführungen und Zwangskonversionen, um ein radikales Kalifat zu errichten. Ein Beispiel dafür ist die Entführung von über 200 Schulmädchen in Chibok im Jahr 2014. Doch der Terror kommt nicht nur von Dschihadisten. Mehrheitlich muslimische, nomadische Fulani-Hirten führen in verschiedenen nigerianischen Bundesstaaten blutige Feldzüge gegen christliche Farmer.
Ressourcen-Frage als Vorwand
Unter Vorwänden wie Land- und Wasserknappheit wurden seit 2015 über 20.000 Christen ermordet, 18.000 Kirchen zerstört und Millionen vertrieben worden. Frauen und Mädchen leiden besonders, da Vergewaltigungen, sexuelle Sklaverei und Zwangsehen zum Alltag gehören. Insgesamt starben im Jahr 2024 5.000-6.000 Christen, im ersten Halbjahr 2025 bereits über 2.500, wie die International Christian Concern (ICC) berichtet.
Die nigerianische Regierung unter Präsident Bola Tinubu bleibt untätig und gilt als korrupt. Sicherheitskräfte sind unterfinanziert und eine Voreingenommenheit gegen Christen in Bildung, Jobmarkt und Politik vertieft die Spaltung. Trotz zahlreichen Versuchen von Christlichen Organisationen Selbstverteidigung zu fördern, schreitet die „stille Auslöschung“ von Gemeinden im Norden voran.
Worte statt Taten
Die Weltgemeinschaft verurteilt die Gräuel, doch viel wurde bis jetzt nicht dagegen unternommen. Die Vereinten Nationen forderten im September 2025 unabhängige Untersuchungen und warnten vor „Genozid-Risiken“. Der UN-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit, Nazila Ghanea, plädiert für Sanktionen gegen Fulani-Milizen.
In den USA wurde Nigeria vom Außenministerium bereits als „Land von besonderer Besorgnis“ eingestuft, was zu Sanktionen gegen Boko Haram führte. Eine Kongress-Resolution drängte auf Kooperation bei Entführungen und USAID pumpte 150 Millionen Dollar in Hilfsprogramme. Die EU kürzte Hilfsgelder und Deutschland und Frankreich vereinfachten Asyl für christlichen Geflüchteten.
Christliche NGOs sammeln Spenden und Papst Franziskus rief zu Gebeten und Diplomatie auf. Währenddessen priorisieren Russland und China wirtschaftliche Interessen und wehren westliche „Einmischung“ ab. Zu wenig und zu spät, die Sanktionen zeigen nur eine geringe Wirkung und der Konflikt ist weiterhin in westlichen Medien nicht präsent. Die Maßnahmen sind symbolischer Natur. Trump hat genug vom Gerede und drängt auf eine Lösung des Problems.
Trump droht mit Militäreinsatz
Am 2. November verschärfte der US-Präsident die Debatte schlagartig. In einer Erklärung auf Truth Social und während einer Pressekonferenz im weißen Haus drohte er mit einem „entscheidenden Militäreinsatz“, sollte Nigeria die Verfolgung nicht binnen Monaten stoppen. "Wir haben genug von leeren Versprechungen. Wenn die nigerianische Regierung ihre Christen nicht schützt, schicken wir Drohnen und Spezialeinheiten – um die Killer zu jagen, nicht um zu bombardieren", hieß es in Trumps Post. Seine sorgten jetzt bereits für Eilberatungen der EU und UN und ließ Spenden für Hilfsorganisationen um 15% steigen.
Hoffnung in der verzweifelten Lage?
Die Christenverfolgung in Nigeria ist immer noch in westlichen Medien kaum präsent. Wahrscheinlich wird nicht darüber berichtet, weil es dem Narrativ schadet. Christen sind aktuell die am meisten verfolgte Religion auf der Welt, auch wenn linke Medien davon nichts hören wollen. Statt wirkkräftigen Maßnahmen vor Ort wird hier absurderweise oft jener Asylstatus verweigert, den es sonst für Glücksritter aus aller Welt auf dem Silbertablett gibt.
Freilich: Selbst wenn man es hier ausnahmsweise mal mit einen sinnvollen Fluchtgrund zu tun hat, böte eine Vereinfachung des Asylverfahren für afrikanische Christen zu ein hohes Missbrauchs-Potential. Trumps Ankündigung eines Eingreifens soll hingegen vor Ort wirken, um die Verfolgung zu beenden. Sollte dies geschehen, würde es sich auch von den US-Interventionen der letzten Jahre unterscheiden, die unter seinen Vorgängern oft zu Destabilisierung entlang westlicher geopolitischer Interessen führten.
Bezeichnend ist indes das beredte Schweigen der CDU zur Christenverfolgung. Ihre wahren Interessen liegen nicht beim Schutz von Christen, die man eigentlich im Parteinamen führt. Merz führt hier die Unionspolitik der letzten Jahre fort.
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