Harris' Wahl-Chancen schwinden...

Biden bezeichnet Trump-Wähler als 'Müll' - Konter im Müllmann-Aufzug

Welt
Screenshots (3): X; Komposition: Der Status.

Damit dürfte Noch-Präsident Joe Biden seiner bisherigen Stellvertreterin und Nachfolgerin als Kandidatin der Demokraten einen Bärendienst erwiesen haben: Nicht einmal eine Woche vor dem Urnengang bezeichnete er die Unterstützer des Kontrahenten wörtlich als "Müll". Während seine Partei eher unglaubwürdig um Schadensbegrenzung bemüht ist, nützt Trump die Steilauflage. Er hielt in Anspielug darauf eine Pressekonferenz in einem Müllwagen auf und trat mit Müllmann-Weste bei einer Rede in Wisconsin an. War das nun die endgültige Entscheidung im Wahlkampf?

"Müll": Biden beschimpft Trump-Unterstützer

Eigentlich sollten es die Demokraten besser wissen: Wählerbeschimpfung ist Gift, und das gilt doppelt im Kampf gegen Trump. Diese Erfahrung musste schon Hillary Clinton vor 8 Jahren machen: Nachdem sie "die Hälfte" der potenziellen Trump-Unterstützer als "Basket of Deplorables" - also "Korb der Bedauerlichen" - bezeichnete, war die Wahl für sie faktisch verloren. Dies räumte sie später sogar selbst ein. Nun folgt Biden, der nach Sorgen um seinen geistigen Gesundheitszustand für seine bisherige Vizepräsidentin Kamala Harris den Weg frei machte, mit einem ähnlich dramatischen verbalen Ausrutscher.

Auch wenn es laut der Ansage von "BlackRock"-Chef Larry Fink letztendlich egal sei, wer die Wahl gewinnt (Der Status berichtete) - es scheint, als wären die Würfel gefallen. Vorausgegangen war ein Witz eines Kabarettisten bei einer Trump-Veranstaltung in New York, der Puerto Rico scherzhaft als schwimmende Müllinsel darstellte. Daraufhin schaltete sich Biden mitten in einer Harris-Rede per Videokonferenz ein und erklärte: "Puerto Ricaner in meinem Heimatstaat Delaware sind gute, ehrenhafte Leute. Den einzigen 'Müll', den ich da draußen herumschwimmen sehe, sind seine Unterstützer. Seine Dämonisierung von Latinos ist unzumutbar."

Später versuchte man es mit Schadensbegrenzung - und sprach von einem Missverständnis. Biden habe angeblich sagen wollen, dass er die Geringschätzung des Kabarettisten & Unterstützers von Trump kritisiere. Die Unterstützer oder Wähler des Konkurrenten habe er natürlich nicht in seiner Gesamtheit abwerten wollen...

Es sind "Gaslighting"-Versuche par excellence...:

Kreativer Konter als "Müllmann der Nation"

In der Dynamik politischer Rhetorik ist das aber zweitranging. Auch Clinton nutzte die "Deplorable"-Parabel einst, um hervorheben zu wollen, dass sie sich um die andere Hälfte kümmern wolle und diese abholen. Der Schaden war angerichtet, der Vergleich wurde zum Sinnbild eines abgehobenen Polit-Establishments, für den einfache Bürger nichts zählen. Trump sollte seinen damaligen Wahlsieg auch auf die starke Unterstützung in traditionellen Arbeiter-Gegenden sowie in den von Polit-Granden gerne als "Flyover States" abgekanzelten Regionen zurückführen. Sie fühlten sich auch vom Clinton-Sager herabgewürdigt, obwohl sie originär nicht mitgemeint waren.

Für Harris, die aktuell in allen sieben "Swing States" in Umfragen ins Hintertreffen gerät und bei den Buchmachern bereits abgeschrieben ist, könnte der Biden-Sager vollends zum Genickschlag werden. Denn Trump ließ sich die Steilauflage anlässlich eines Wahlkampf-Auftritts in Green Bay im umkämpften Bundesstaat Wisconsin nicht entgehen. Er ließ sich in einem Müllwagen vom Flugzeug abholen, in dem er sogleich eine Pressekonferenz abhielt.

Auch beim Event selbst trug Trump unter großem Applaus dann weiterhin die Müllmann-Weste - ausgerechnet er, der sonst abseits des Golfplatzes stets in seinem blauen Sakko auftritt. Auf humorvolle Weise vermittelte er somit nur noch mehr Bürgernähe.

Unentschlossene könnten nun Trump wählen

In sozialen Medien wird inzwischen offenkundig, wie schädlich der "Müll"-Sager für die Harris-Kampagne noch werden könnte. Denn nicht nur Trump-Unterstützer fühlen sich wohl pauschal herabgewürdigt. Manche waren bislang vielleicht unentschlossen, haben aber Kinder, Eltern, Geschwister oder Freunde, die in ihren Augen ungeachtet womöglich abweichender politischer Ansichten keinesfalls "Müll" sind. Auch solche, die ihrem Land in irgendeiner Form gedient haben.

Selbst Amerikaner, die keine Freude mit den Weltpolizei-Spielen zahlreicher ihrer Regierungen haben, halten Soldaten nicht für "Müll" - und Feuerwehrleute sowieso nicht. Die folgenden Aussagen kommen zwar von Trump-Unterstützern, das Sentiment dürfte aber weit verbreitet sein. Da helfen wohl auch keine Harris-Wahlaufrufe von Bruce Springsteen oder Arnold Schwarzenegger mehr - mit lauteren, demokratischen Mitteln scheint die Entscheidung über den Wahlsieger nach derzeitigem Stand wohl gelaufen.

Deutschsprachige Medien bleiben Harris treu

Einzig bei den deutschsprachigen Mainstream-Medien steht man noch unverbrüchlich hinter der Harris-Kampagne. Allen voran gilt dies natürlich für den Staatsfunk. Sowohl ARD & ZDF versuchten die Realität des "Müll"-Sagers herunter zu spielen.

Beim ORF reagierte man mit einer nichtssagenden Headline: "Biden-Sager überschattet Harris' Auftritt". Dort versucht man aber ohnehin schon länger nicht, die eigene Schlagseite zu verbergen. Da wird die Weigerung einer Zeitung, eine Wahlempfehlung für Harris abzugeben, schon einmal zum "Trump-'Kniefall" skandalisiert.

Man tut sich offenbar schwer bei der Einordnung bzw. den vorgegebenen Narrativen...:

Staatsfunk verhehlt seine Schlagseite kaum

Weitere Schmankerln auf der "blauen Seite" des Küniglberg-Senders: In "Kampf um Stimmen und die Wahrheit" wird suggeriert, dass "Desinformation" hauptsächlich vonseiten der Republikaner käme. Man schrieb abfällige Artikel über "Trumps Verfassung", demokratische Wähler in Nebraska rund um die Hauptstadt Omaha werden zum "gallischen Dorf" heroisiert. Auch so manche Bilderwahl lässt in punkto Objektivität zu wünschen übrig...

Und es geht noch offensichtlicher: Trump-Veranstaltungen werden als "skurril" abgetan oder mit "Angriffen auf Migranten" charakterisiert. Man feiert gleichzeitig "prominenten Rückenwind" für Harris ab, während man umgekehrt die Trump-Unterstützung u.a. von Tesla-Gründer & X-Chef Elon Musk skandalisiert. Die Vorwürfe von Harris, Trump sei "ein Faschist", werden hingegen nicht kritisch hinterfragt oder eingeordnet, sondern nüchtern berichtet, als handle es sich um ein Faktum.

"Weltwoche"-Chefredakteur Roger Köppel nützte seine Einladung ins ZiB2-Studio, um derartige Darstellungen zu kritisieren:

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