Ukraine-Machthaber wie ein Schulbub

Abfuhr im Weißen Haus: Trump liest Selenski die Leviten

Welt
Screenshot: X (Bildzitat)

Es sind Szenen, die wohl in die Geschichte eingehen werden: Anders als gewohnt, traf Wolodymyr Selenski nicht auf ein Gegenüber, das seinen ständigen Forderungen freudigst nachgibt. Sondern US-Präsident Donald Trump erinnerte den Ukraine-Machthaber, dass sein Land ohne amerikanische Hilfe den Krieg schon längst verloren hätte. Am Ende zog Selenski unverrichteter Dinge von dannen, während Trump ihm hinterher warf, er möge erst dann wiederkommen, wenn er bereit für Frieden sei.

Ohne USA wäre Krieg längst verloren

Ungewohnte Rolle für Selenski: Einst als "Held des Westens" präsentiert, genießt er mittlerweile nicht einmal mehr in der Ukraine den vollen Rückhalt. Und bei seinen Bettel-Touren in aller Welt gibt auch nicht mehr jeder nach. Vorbei sind die Zeiten, als man gar nicht genug Milliarden in die Aufrüstung des korruptionsgeplagten Landes pumpen konnte und eifrig Munition, Geschütze, Panzer & Milliarden anlieferte.

Dies unterstrich der Trump, der auf raschen Frieden in der Ukraine pocht, als Selenski ihn am heutigen Freitag in Washington besuchte. Er sprach Klartext: "Ihr Land ist in großen Schwierigkeiten. Ihr gewinnt das nicht. Nur wegen uns habt ihr eine ziemlich gute Chance, da halbwegs unbeschadet rauszukommen. [...] Mein dummer Vorgänger hat Ihnen 350 Mio. Dollar gegeben, ihr habt militärische Güter erhalten. Ihre Soldaten mögen tapfer sein, aber ohne hätten ihr den Krieg nach 2 Wochen verloren."

Vance spricht Zwangsrekturierung an

Selenski wollte die Realität jedoch nicht wahrhaben und versuchte Trump davon zu überzeugen, dass die USA seinem Land dabei helfen müssten, Putin zu stoppen. Dafür fing er sich eine Zurechtweisung von Vizepräsident J. D. Vance ein: "Denken Sie nicht, dass es respektlos ist, ins Oval Office zu kommen und jenen Präsidenten zu attackieren, der gerade versucht, die Zerstörung Ihres Landes zu verhindern? Gerade jetzt, wo sie überall herumlaufen und Rekruten an die Front zwingen, weil Sie Personalprobleme haben, sollten Sie dem Präsidenten dafür danken, dass er versucht, die Situation zu verbessern." 

Als Selenski, bereits etwas kleinlaut, versuchte, aufzubegehren, wies ihn wiederum Trump erneut zurecht: "Sie sind in keiner Position, uns zu diktieren, wie wir uns fühlen werden. [...] Sie haben es zugelassen, dass Sie in einer sehr schlechten Position sind. Sie haben keine Karten in der Hand, die bekommen Sie nur durch uns. [...] Aber Sie zocken mit den Leben von Millionen von Menschen, sie zocken mit der Gefahr eines 3. Weltkrieges." 

Absage an Ukraine-NATO-Beitritt

Auch der Hoffnung auf einen baldigen NATO-Beitritt der Ukraine erteilte Trump eine Absage: "Ich könnte jetzt nett sein und sagen: Wir arbeiten dran. Aber schauen Sie: Es wird nicht passieren. Das hat die ganze Sache erst ins Rollen gebracht. Biden hat das [bereits in den 80er-Jahren, Anm. d. Red.] gesagt und das ist einer der Hauptgründe, warum man die Gewehre sprechen ließ. Das war sogar lange, bevor Putin dort regierte."

Trump äußerte sich dabei auch zur Frage, ob die Ukraine das gesamte ehemalige Territorium wiedererhalten könnte: "Werden Sie Ihr Land zurückbekommen? Nun, Sie haben lange dafür gekämpft. Wir werden darüber diskutieren und wir werden natürlich versuchen, dass Sie so viel wie möglich davon zurückkriegen. Aber der NATO-Beitritt wird einfach nicht passieren."

Selenski nicht bereit für Frieden?

Das Gespräch verlief insgesamt auf einer schiefen Ebene: Selenski, der wie ein Schulbub dasitzt - und Trump, der klare Ansagen macht, dass die USA immer noch der Chef sind. Am Ende kam es zu keiner Einigung und Selenski musste das Weiße Haus unverrichteter Dinge wieder verlassen. Die geplante Unterzeichnung eines Abkommens über den Zugang der USA zu ukrainischen Bodenschätzen entfiel. 

Nachdem Selenski vom Hausherrn vor die Tür gesetzt wurde, setzte dieser in seinem Online-Netzwerk "Truth Social" noch einmal nach: Selenski gehe es nicht um Frieden, wenn Amerika involviert sei. Er brauche erst dann "zurückkommen, wenn er bereit für den Frieden ist." Dass Selenski offenbar keinen Waffenstillstand will, missfällt Trump auch. Den Einwand, dass Putin einen solchen missachten könnte, lässt er nicht gelten. Das sei unter US-Präsidenten gewesen, die Putin nicht für voll nahm. Unter ihm sei das anders.

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