Woke Heuchelei: Der Frauentag und die Krise des Feminismus

Vom ehemaligen Kampf um Gleichberechtigung zum identitätspolitischen Absurditätstheater: Der gegenwärtige Mainstream-Feminismus ist zum Fremdschämen und wird zu Recht verspottet. Traurig, denn die anfänglichen Ziele des Feminismus waren vernünftig.
Banalisierung des Kampfs für Frauenrechte
Der Internationale Frauentag hat seine Wurzeln in der sozialistischen Bewegung des 20. Jahrhunderts. Ursprünglich ein Tag für Gleichberechtigung und Arbeiterinnenrechte, wurde er in der Sowjetunion zu einem offiziellen Feiertag, der zunehmend an politischer Schärfe verlor. Heute ist zwar der 8. März in Berlin ein Feiertag, der Feminismus hingegen steckt in einer tiefen Krise.
Auf der einen Seite gibt es weiterhin Gewalt gegen Frauen und strukturelle Benachteiligung. Auf der anderen Seite haben identitätspolitische Debatten zu absurden Widersprüchen geführt. Da wird eine Doktorandin der Biologie an der Humboldt-Universität Berlin Opfer einer nationalen Hexenjagd, weil sie es gewagt hatte, einen Vortrag über die Existenz nur zwei biologischer Geschlechter zu halten.
Oder: Die Aufforderung der Antidiskriminierungsbeauftragten Ferda Ataman, dass ein Frauen-Fitness-Studio 1000 Euro Entschädigung an eine „Transfrau“ (also einen sich alls Frau identifizierenden Mann) zahlen soll, weil diese sich vom Geschäftsmodell diskriminiert fühlte, sorgt für Diskussionen über den Zugang zu Frauenräumen. Währenddessen propagieren gebührenfinanzierte Medienformate wie "Mädelsabende" eine banale Form des Feminismus, die wenig mit den ursprünglichen Zielen zu tun hat und deren hochnotpeinliche Instagram-Posts bei Liberalen und Rechten bereits Kultstatus erreicht haben.
Eine höchstgradig irrationale Bewegung
Feministische Kunst beschäftigt sich auffallend oft mit Menstruationsblut und Körperbehaarung. Internetfeministinnen scheinen sich auch meist an einem jungen oder alten weißen Mann abarbeiten, der als der Inbegriff des Patriarchats imaginiert werden soll - während Männer, die aus patriarchalen Kulturkreisen sozialisiert worden sind überraschend oft einen gewissen Welpenschutz zu genießen scheinen. Wer darauf hinweist, dass Frauenrechte in bestimmten Kulturkreisen stärker bedroht sind als in Westeuropa, wird schnell als "rassistisch" abgestempelt.
Zugleich wird unter dem Schlagwort "Intersektionalität" oft Islamismus verharmlost, die Massenmigration aus patriarchalen Kulturen unhinterfragt unterstützt. Prostitution gilt als „empowernd“ und Job wie jeder andere, Leihmutterschaft wird als Frage "queerer Reproduktionsgerechtigkeit" gesehen – ohne kritische Reflexion über die Folgen für Frauen. Feministinnen, die sich weigern, Männer im Kleid als Frauen anzuerkennen, müssen von der Polizei beschützt werden oder werden sofort von Frauentagsdemos entfernt.
Anscheinend gelten geschminkte Männer nun als die besseren Frauen. Ein feministisches Urgestein wie Alice Schwarzer und ihre Zeitschrift „Emma" hingegen sind in den Augen der medialen Elite nicht mehr tragbar, da in ihren Augen nicht progressiv genug, weil sie diesen Irrsinn kritisiert.
Swiss riot police were called to separate a massive mob of trans activists from ambushing a pro-woman event in Geneva today.
— REDUXX (@ReduxxMag) June 11, 2023
The event, put on by @ThePosieParker, was intended to allow women to voice their concerns about gender ideology. pic.twitter.com/DVCoswjUAT
Kein Bewusstsein für reale Probleme
Die Ideale der ersten und zweiten Welle des Feminismus – Gleichberechtigung, Chancengleichheit, Abschaffung von Ausbeutungsverhältnissen wie der Prostitution, strukturelle Verbesserungen – sind in den Hintergrund getreten. Während sinnvolle Maßnahmen fehlen, die Müttern (und Vätern!) die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern oder überhaupt Kinder und Familiengründung angesichts sinkender Geburtenraten medial positiver darzustellen, fließen öffentliche Mittel in unzählige "FLINTA*-Empowerment-Projekte", deren Sinn und Zweck eher fragwürdig ist.
Es wird so getan, als sei das wichtigste Anliegen des Feminismus das Recht auf Abtreibung - dass wirklich benachteiligte alleinerziehende Mütter im Stich gelassen werden, scheint hingegen nicht von großer Bedeutung zu sein.
Ich bin auch eine deutsche, gebärfähige Frau und habe mich noch nie vor Wahlen gefragt, was eine Partei mit meinem „Uterus und den Fähigkeiten, die mein Uterus hat“ vorhat. Dass Chrupalla nicht in schallendes Gelächter ausbricht, ist ihm hoch anzurechnen. pic.twitter.com/I7XaMEJRUc
— Mrs M 🕊️ (@MrsMertes) February 16, 2025
Dabei gäbe es gerade jetzt Bedarf nach intelligenten Analysen und einem Feminismus, der dem Leben und der Familie positiv gegenüber steht, sich stolz auf die eigene Kultur bezieht, sich nicht in der ideologischen Beliebigkeit oder der Glorifizierung von One Night Stands verliert - im englischsprachigen Raum sind hierbei Mary Harrington und Louise Perry hervorzuheben.
Zwar gibt es Gruppen wie Lukreta, die für einen Feminismus von rechts einstehen, dieser ist aber für das Gros der jungen Frauen noch nicht anschlussfähig. Der Feminismus steht an einem Scheideweg – zwischen der ernsthaften Verteidigung von Frauenrechten und einer postmodernen Identitätspolitik, die sich zunehmend in Absurdität verliert.
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