Echte Hilfe für unsere Leute: "Wir zahlen deine Rechnung"
Pixabay; Der Status
Am Anfang des Monats und schon am Ende des Geldes: So geht es immer mehr Menschen. Dagegen schafft das engagierte Team um Thomas Breit mit der Initiative "Gschissene Rechnung - Wir zahlen deine Schulden" nun Abhilfe. Das Solidaritätsnetzwerk führt dabei "echte Nachbarn in Not" mit Menschen zusammen, die gerne Gutes tun wollen und helfen. Der Status sprach mit Thomas Breit über das erfolgreiche Projekt.
Die Nachfrage ist groß: Bereits 1.200 Nutzer finden sich in der Telegram-Gruppe "Gschissene Rechnung". Vor allem durch die aufgrund der Selbstmord-Sanktionen explodierenden Preise für Energie und Lebensmittel wissen immer weniger Menschen, wie sie mit ihrem Einkommen ein Auskommen finden sollen. Doch auch das Bedürfnis, Gleichgesinnten zu helfen, sei groß, wie Thomas Breit, vor allem bekannt durch seinen YouTube-Kanal "Neue Normalität", schildert. Es gebe den Leuten etwas, Menschen aus Notlagen zu helfen. Vor allem aber werde die Vernetzung, das Kennenlernen unter den Mitgliedern geschätzt.
Echte Nachbarn in Not: Auf die eigenen Leute schauen
Echten Nachbarn in Not helfen: Man brauche gar nicht nach Afrika oder in die Ukraine schauen, wenn es um hilfsbedürftige Menschen geht. Auch hierzulande seien immer mehr Menschen durch Armut bedroht. Sie wüssten nicht, wie sie sich ihr Essen leisten können oder seien gar durch Wohnungslosigkeit bedroht. Davon ist Thomas Breit überzeugt. Thomas Breit: "Deswegen ist es wichtig, dass wir auch einmal auf unsere eigenen Leute schauen. Man kann auch nur anderen helfen, wenn es einem selber gut geht."
Der bekannte Youtuber aus dem Widerstand würde sich die Hilfe für die Leute im eigenen Land eigentlich seitens der Regierung erwarten. Weil diese aber untätig bleibt, nahm er sich der Sache mit Gleichgesinnten durch "Gschissene Rechnung" selber an. Die Idee kam Breit mit seinem Team spontan zu Weihnachten. Vom Erfolg der Telegram-Gruppe zeigt sich der Youtuber überrascht: "Es ist ein Wahnsinn, wie viel Bewegung da drin ist. Wir haben mehrere Bereiche, Diskussionen und Tipps."
Keine Abzocke: Hilfe kommt ohne Abzweigung bei Bedürftigen an
Das Konzept unterscheidet sich wesentlich von herkömmlicher "Charity". In Absprache mit einer Steuerberaterin und einem Anwalt entschied sich das Team aus Thomas, Erwin, Andrea und weiteren Unterstützern dazu, eine Art Tauschbörse-System zu etablieren. So wird durch die Initiatoren zwar die Struktur via Telegram-Gruppe bereitgestellt, das Geld wird jedoch direkt durch den Spender an den Hilfsbedürftigen übermittelt. Das oft kritisierte Abfließen von Spendengeldern in undurchsichtigen Strukturen ist daher von Anfang an unmöglich.
Wer glaubt, dass sich nicht genügend großzügige Sponsoren für hilfsbedürftige Menschen finden würden, irrt. Um möglichem Betrug aus dem Weg zu gehen, empfiehlt Breit jedem Unterstützer, seine Paten kennenzulernen und mit ihnen zu sprechen. Bereits jetzt beobachtete er, dass es den Menschen gut tue, zu helfen. Vor allem aber schätzten die Gruppen-Mitglieder aber die sozialen Beziehungen, die so entstehen würden: "Wir haben da schon unglaubliche Dinge beobachtet. Andere reißen andere aus der Notsituation, sie treffen sich, es entstehen Freundschaften."
Neues Projekt: "GSCHENKT!"
Sollte das Projekt langfristig scheitern, sei das für Thomas Breit auch in Ordnung. Ohne sein starkes Team würde er sich den Aufwand möglicherweise gar nicht mehr antun, erklärt der bekannte YouTuber cool. Denn die Moderation und Bereitstellung der verschiedenen Kategorien, sowie Anleitungsvideos bedürfen Zeit und Arbeit. Darum bittet auch das "Gschissene Rechnung"-Team um Spenden für die Organisation.
Und diese dürften sich auszahlen, denn die munteren Aufrührer haben bereits das nächste Projekt initiiert: "GSCHENKT!" Aufgrund der großen Nachfrage nach gebrauchten Artikeln, etwa der Skiausrüstung für Kinder, die nicht mehr gebraucht wird, ergab sich mit "GSCHENKT!" bereits eine weitere Plattform, auf der sich Menschen zum Schenken austauschen können.
