Arbeitslosigkeit steigt weiter: Jugend & Industrie stark betroffen

Insolvenz-Rekorde, Mega-Pleiten, steigende Arbeitslosigkeit, ein Rückgang bei offenen Stellen: Es stand schon einmal besser um die österreichische Wirtschaft. Daran, dass die neue schwarz-rot-pinke Regierung diese Talfahrt stoppen kann, bestehen berechtigte Zweifel. Ist doch schon das Regierungsprogramm bei diesem Thema ziemlich fantasielos.
Empfindlicher Anstieg bei Arbeitslosigkeit
Insgesamt 429.940 Personen waren Ende Februar beim AMS als arbeitslos oder in Schulung befindlich gemeldet. Damit stieg die offizielle Arbeitslosenquote auf 8,1%. Doch alarmierend sind v.a. die Detailzahlen. Denn einem Anstieg von formell 7% stand zugleich ein Rückgang an offenen Stellen von über 11% entgegen. Besonders stark betroffen ist das traditionelle Industrie-Bundesland Oberösterreich: Hier sind satte 19,8% mehr Personen auf Arbeitssuche. Besonders hart trifft es nach der KTM-Pleite den Bezirk Braunau (+37,4%). Auch im Großraum Linz gibt es über 20% mehr Arbeitslose. Nur zwei Bezirke meldeten Zuwächse, die nicht zweistellig ausfielen...
Auch bundesweit gab es v.a. in der Warenerzeugung bzw. Industrie starke Anstiege der Arbeitslosigkeit (+14,9%), aber auch im Gesundheits- und Sozialwesen (+14,9) und im Handel (+8,3%). Alarmierend sind auch bestimmte Detailzahlen aus Tirol, obwohl dieses die niedrigste Quote aller Bundesländer hat: Dort gab es bei Jugendlichen & jungen Erwachsenen unter 20 Jahren um 25,7% mehr Arbeitslose. Und auch bei älteren Arbeitnehmern zwischen 60-64 Jahren sind immer mehr Menschen betroffen (+18,4%). Österreichweit suchen über 7.000 junge Menschen aktuell eine Lehrstelle - viele von ihnen erfolglos.
Leere Hoffnungen auf Ampel-Besserung
Die üblichen Verdächtigen üben sich indes in Zwecksoptimismus und glauben, bereits Vorschusslorbeeren für die neue "Austro-Ampel" würden das Problem bereinigen. So ortete die ÖVP-nahe Industriellenvereinigung (IV) angebliche "erste positive Tendenzen bei den im Regierungsprogramm angekündigten wirtschaftspolitischen Maßnahmen". Auch AMS-Chef Johannes Kopf verspricht sich "deutlich mehr Budget zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit". In Wahrheit dürfte es aber vor allem um Sozialabbau gehen, so sollen der geringfügige Zuverdienst und die Bildungskarenz eingeschränkt werden. Auch ein "degressives Arbeitslosengeld" könnte wieder im Raum stehen.
Was in normalen Zeiten ein Anreiz für die Arbeitsaufnahme sein könnte, wird in einer Rezession zum Sparen bei jenen Bürgern, welche die Corona- & Sanktions-Einheitsfront in den vergangenen Jahren durch ihre verfehlte Politik erst in die Bredouille brachte - Stichwort: Insolvenz-Rekorde am laufenden Band. Auch weiterhin sinkt die Wirtschaftsleistung im Land. Der "Statistik Austria"-Chef Tobias Thomas sprach von der "längsten Schwächephase seit Beginn der entsprechenden Berechnungen" vor 30 Jahren. Und eine Erholung ist voerst nicht in Sicht. Es wird somit noch das restliche Jahr und auch vermutlich im nächsten Jahr noch bergab gehen...
FPÖ warnt vor "schweren Zeiten"
Entsprechend ruft FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch die frisch angelobte Regierung in die Pflicht: "Da die Arbeitslosenzahlen heuer und auch 2026 weiter in die Höhe gehen, kann es daher für SPÖ-Ministerin Schumann nicht die üblichen 100 Tage Schonfrist zur Einarbeitung geben. Sie muss den arbeitsmarktpolitischen Scherbenhaufen, den Kocher den Österreichern hinterlassen hat, umgehend beseitigen." Sie müsse "umgehend handeln und konkrete Maßnahmen präsentieren". Um der seit April 2023 anhaltend steigenden Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken dürfte diese es "nicht wie ihr Vorgänger beim Schönreden der hohen Arbeitslosenzahlen belassen".
Allerdings ist die FPÖ-Politikern nicht besonders zuversichtlich. So stellte sie etwa die Wirksmakeit der von der "Austro-Ampel" vorgesehenen "Lern- und Experimentierräume" am Arbeitsmarkt in Frage. Angesichts von über 6.800 Insolvenzen im Vorjahr bleibe es "fraglich, ob diese Maßnahme den heimischen Standort tatsächlich stärken kann". Eines sei jedoch sicher: "Mit dieser schwarz-rot-pinken Regierung stehen den ohnehin schon stark belasteten Menschen in Österreich schwere Zeiten bevor." Detail am Rande: Auch die Inflation stieg zuletzt wieder empfindlich an (Der Status berichtete), nachdem sie unter Schwarz-Grün einst den höchsten Wert seit 70 Jahren erreicht hatte...
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