Weil alles so 'gut' funktioniert: Wien kriegt nächste Waffenverbotszone
Nachdem die Zahl der Straftaten in der ehemals "lebenswertesten Stadt" - nunmehr ist Wien im Economist-Ranking auf Platz 2 - beständig ansteigen, kommt nun die nächste Placebo-Aktion der Politik. Nach der Waffenverbotszone in Favoriten wird nun im 16. Bezirk Ottakring, rund um den Yppenplatz, die nächste derartige Zone geschaffen. Die Effekte dürften, wie schon zuvor, mehr als überschaubar sein.
Am Yppenplatz in Wien Ottakring war die Kriminalität zuletzt stark angestiegen. Bandenkriminalität, Schießereien, Messerdelikte - Der Status berichtete. So kam es etwa im Sommer 2024 zu einer Schießerei mit zwei Schwerverletzten, auch zu Messerattacken kam es wiederholt. So im Mai diesen Jahres, bei einem Vorfall mit Machete und Messer. Aber auch zuvor kam es immer wieder regelmäßig zu Zwischenfällen. Schon 2024 war in einer Petition gefordert worden, mit einem Jugendzentrum den Versuch zu unternehmen, die gestiegene Kriminalität einzudämmen. Aber auch vermehrte Präsenz der Polizei dürfte nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben.
Neue Waffenverbotszone
Nun scheint es selbst der Wiener SPÖ zu reichen. Zumindest verkündet das rote Stadtoberhaupt Michael Ludwig nun, dass es ab 1. August eine Waffenverbotszone in diesem Bereich geben solle. Dies sei eine Maßnahme, um die "Wiener Hausordnung" durchzusetzen, wie die Krone schreibt. Aufgrund der Häufung von Gewalttaten sei nun die Entscheidung für eine zweite Verbotszone gefallen. Auch die Polizei will mit der Maßnahme ein Signal setzen und die Sicherheit in dem Brennpunktbereich erhöhen.
Auf X schreibt Ludwig unter anderem, dass bereits in den vergangenen Jahren Maßnahmen umgesetzt wurden seien, "damit der Yppenplatz und der Brunnenmarkt ein Ort der Begegnung und des Miteinanders bleiben". Nachdem es aber scheinbar nicht recht funktionierte, geht man einen Schritt weiter, wobei es sich der SPÖ-Bürgermeister nicht nehmen lässt, zugleich für ein alle Bürger treffendes Waffenverbot zu trommeln: "Nun folgt mit 1. August 2025 eine dort gültige Schutz- und Waffenverbotszone. Ich plädiere allerdings weiterhin dafür, ein bundesweites Waffenverbot zu prüfen. Denn Waffen bedeuten nicht mehr Sicherheit, sondern mehr Unsicherheit für alle Menschen."
Nun folgt mit 01. August 2025 eine dort gültige Schutz- und #Waffenverbotszone. Ich plädiere allerdings weiterhin dafür, ein bundesweites #Waffenverbot zu prüfen. Denn Waffen bedeuten nicht mehr Sicherheit, sondern mehr Unsicherheit für alle Menschen.
— Michael Ludwig (@BgmLudwig) July 30, 2025
Wenn es nur funktionieren würde...
Zugleich betont er auch wieder, wie sicher Wien eigentlich sei, eine wirkliche Erfolgsbilanz käme aber wohl ohne die nächste Waffenverbotszone aus.
Würden sich allerdings Kriminelle an die Regeln und auch neue "strengere Regelungen" halten, bräuchte es die Symptombekämpfungs-Initiativen der Politik nicht. Denn Waffenverbotszonen funktionieren nur bedingt. Im Mai 2024 erklärte der damalige ÖVP-Innenminister Gerhard Karner gemeinsam mit seinem Kanzler Karl Nehammer, dass die Waffenverbotszone am Wiener Reumannplatz ein voller Erfolg sei. Wenig später wurde ein Polizist bei einer Amtshandlung eben dort hinterrücks mit einem Messer attackiert - Der Status berichtete.Die gute Zusammenarbeit der @Stadt_Wien mit der Wiener Polizei ist mitverantwortlich dafür, dass Wien eine der sichersten Millionenmetropolen weltweit ist. Jedoch müssen dort, wo es notwendig ist, strengere Regelungen getroffen werden. In Wien gibt es keine Toleranz für Gewalt. pic.twitter.com/zuc1t3pSSk
— Michael Ludwig (@BgmLudwig) July 30, 2025
Erfolgreich Bilanz?
Nach rund einem Jahr Waffenverbotszone rund um den Reumannplatz in Favoriten zog der Innenministe zwar eine positive Bilanz. So seien seit Inkrafttretens 131 Messer Messer und187 Waffen insgesamt beschlagnahmt worden. Schließlich hat die Polizei weitreichendere Befugnisse für die Durchsuchung von Personen. Damit seien auch Drogen gefunden worden, die sonst unter dem Radar geblieben wären, resümiert man stolz. Allerdings bleibt der Ort weiter ein Brennpunkt. Denn nach wie vor kam es zu Gewaltdelikten. Zudem wurde auch immer wieder die Befürchtung laut, dass sich die Gewalt einfach in andere Bezirke verlagert.
Doch auch darauf sei die Polizei vorbereitet, um flexibel zu reagieren, sollten sich andere Schwerpunkte bilden. So wie nun offenbar beim Yppenplatz. Wenn die Politik so weiter macht, dürfte es dann auch noch mehr Verbotszonen in Wien geben, was SPÖ-Bürgermeister Ludwig seinem Traum näherbringt, Wien in eine einzige große Waffenverbotszone zu verwandeln - Der Status berichtete. Wie diese kontrollieren werden soll, ist fraglich. Ebenso, was mit den EU-treuen Bürgern geschieht, die der Empfehlung der EU-Kommissarin für Krisenvorsorge Hadja Lahbib folgen und ein Taschenmesser in der Handtasche mit sich führen.
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