Ungetrübter Badespaß...

Wegen Belästigungen: Nur noch Schweizer dürfen ins Freibad

Politik
Symbolbild: Freepik

Die Fälle von Belästigungen und Unhöflichkeiten in Freibädern häufen sich. Nicht nur in Deutschland und Österreich, auch in der Schweiz hat man damit teilweise Probleme. Eine Kleinstadt in der Schweiz im Kanton Jura, unweit der französischen Grenze, zog nun die Reißleine. Der Zutritt ins Bad ist hauptsächlich nur noch Schweizern erlaubt.

Sexuelle Belästigung im Freibad

Sommer, Sonne, Badezeit. Doch das Vergnügen in öffentlichen Bädern wird in der letzten Zeit immer wieder getrübt. Immer wieder kommt es in Freibädern zu Belästigungen. So sollen kürzlich fünf "Männer" im Laaer-Berg-Bad in Favoriten vier Mädchen im Alter von 15 und 16 sexuelle belästigt haben. Auch in einem hessischem Freibad sollen vier Tatverdächtige bis zu neuen Mädchen im Alter von 11 bis 17 Jahren belästigt haben.

Und dies sind nur einige wenige Fälle. Dazu kommt es auch regelmäßig zu Randalen. Meist gehen die Vorfälle mit Verharmlosung - der Klimawandel sei schuld - und institutionellem Versagen einher. Ein allfälliger Migrationshintergrund der Tatverdächtigen, der in vielen Fällen zu bejahen ist, wird oft bestenfalls im hinterletzten Absatz erwähnt. Die Schweizer Gemeinte Porrentruy, im Kanton Jura, rund 21 Kilometer von der Kantonshauptstadt Delsberg entfernt, greift nun durch.

Und so "realitätsnah" wird indes in Deutschland für die Problematik sensibilisiert:

Baden nur für Schweizer

Weil sich "Franzosen" schlecht benommen haben sollen, ist der Zugang zum Freibad fortan nurmehr Personen mit Schweizer Staatsangehörigkeit, mit Wohnsitz in der Schweiz oder solchen mit einem Schweizer Arbeitsvertrag gestattet, wie die Zeitung Le Quotidien Jurassien berichtet. Diese neue Regel soll vom 4. Juli bis zum 31. August gelten. Französische Grenzgänger, die in der Schweiz arbeiten, dürfen daher das Bad weiterhin besuchen, denn mit diesen habe man keine Probleme.

Vielmehr richte sich die Maßnahme gegen "junge Menschen" aus den benachbarten französischen Departements Territoire de Belfort und Doubs, da es in den vergangenen Wochen zu zahlreichen Fällen von Fehlverhalten durch Jugendliche von jenseits der Grenze gekommen sei, erklärt Lionel Maitre vom Gemeindeverband des Bezirks Porrentruy (SIDP) gegenüber Medien. So wurden in den vergangenen Wochen 20 Hausverbote, hauptsächlich gegen französische Staatsbürger ausgesprochen. 

Sicherheitsdienst brachte nichts

Dabei erinnern die Probleme in dem Schweizer Bad auch an Vorfälle in den Nachbarländern Deutschland und Österreich. "Es geht um Belästigungen gegenüber jungen Frauen, unangemessene Ausdrucksweise, Baden in Unterwäsche, und auch gewalttätiges Verhalten nach Ermahnungen", so Maitre. Und es ist nicht das erste Mal, dass man vor Ort zu drastischen Maßnahmen greift.

Bereits 2020 hatte die Gemeinde einen diesbezüglichen Beschluss gefasst. Damals argumentierte die Gemeinde, dass die Corona-Ansteckungsgefahr zu hoch sei, wenn sich Franzosen und Schweizer ins Freibad drängen. Vor dem jetzigen Verbot habe man zudem auch versucht, mit Hilfe eines Sicherheitsdienstes für einen geregelten Badebetrieb zu sorgen, doch dies habe nicht funktionert.

Einwohner zahlen Steuern

Dabei betont die Gemeinde, dass es kein spezifisches Problem mit Franzosen sei. Auch in der Schweiz gebe es Personen, die sich mitunter nicht benehmen könnten, doch diese seien eine Minderheit, die meisten Zutrittsverbote wurden zuletzt an französische Bürger erteilt. Und die Gemeinde will es nicht hinnehmen, dass durch Störenfriede den eigenen Bürgern der Sommerspaß vermiest wird. "Die Einwohner von Porrentruy zahlen Steuern für ihr Schwimmbad, sie möchten es in aller Ruhe nutzen können", heißt es.

Aber neben den genannten Ausnahmen sind auch ausländische Touristen, die die Gegend besuchen, weiter willkommen. Diese können sich auf dem Campingplatz oder in dem Hotel, in dem sie übernachten, eine Urlaubskarte ausstellen lassen, mit der sie dann problemlos ein Eintrittsticket für das Schwimmbad erwerben können.

Es wirkt fast so, als handelte es sich bei den auffälligen "Franzosen" um Zeitgenossen nicht-autochthoner Provenienz, aber solange der Elefant im Raum nicht explizit benannt wird, war's halt vielleicht doch Obelix mit Baguette und Baskenmütze. Ein Schelm, und vor allem ein Rassist, wer Böses dabei denkt...  

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