Aus Sorge vor Blackout

Vorbild für Deutschland: Belgien vollführt Ausstieg vom Atomausstieg

Politik
Bild: Wwuyts, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons

In Deutschland wurde er von der CDU-Kanzlerin Merkel angeschoben, von den Grünen in der Ampel ohne Rücksicht auf Verluste durchgeführt und vom neuen CDU-Kanzler Merz als unwiderruflich und nicht abzuändern einzementiert: Der deutsche Atomausstieg. Doch in anderen Ländern ist man da weniger zimperlich. So machte Belgien nun den beschlossenen Atomausstieg rückgängig. Grund seien Sorge vor einem Blackout und Notwendigkeit einer sicheren Energieversorgung.

Was in Deutschland nicht einmal politisch bei den Einheitsparteien von CDU/CSU über SPD und Grünen bis hin zur Linkspartei diskutiert wird, scheint in anderen Ländern offen hinterfragt zu werden. Denn während man in Deutschland am Atomausstieg und der völlig verfehlten Energiewende festhält, ist man anderswo weiter und setzt mehr auf die Stimme der Vernunft & wirtschaftliche Notwendigkeiten, als auf blinde grüne Ideologie. So stimmte nun auch das belgische Parlament ab und kippte den beschlossenen Atomausstieg mit deutlicher Mehrheit. Mit 102 Ja-Stimmen, acht Nein-Stimmen und 31 Enthaltungen wurde der Antrag für den Ausstieg aus dem Ausstieg angenommen.

Bereits 2003 Atomausstieg beschlossen, dann vertagt

Dabei war man in Belgien ähnlich wie Deutschland, wo die Union 2002 den Atomausstieg verkündet hatte, bereits 2003 daran gegangen, aus der Kernkraft auszusteigen. Mit einem 2003 beschlossenen Gesetz legte ein Datum für die Schließung der sieben belgischen Kernkraftwerke fest und verbot den Bau neuer Kernkraftwerke. Seitdem wurde das Gesetz allerdings mehrmals geändert, um die Laufzeit der Reaktoren zu verlängern, zuletzt auch durch den Konflikt in der Ukraine.

So wurde etwa in Belgien bereits 2022 beschlossen, die Laufzeit der neuesten Kernkraft gleich um 10 Jahre zu verlängern. In Deutschland kam es zwar auch zu einer kurzfristigen Verlängerung, allerdings schaltete man dann dennoch die letzten verbleibenden Reaktoren endgültig ab.

Realistischer und brauchbarer Energiemix

"Das föderale Parlament hat soeben zwei Jahrzehnte der Blockade und des Zögerns hinter sich gelassen, um den Weg für ein realistisches und widerstandsfähiges Energiemodell zu ebnen", zitieren Medien den belgischen Energieminister Mathieu Bihet vom Reformist Movement, der weiter erklärte: "Mit diesem neuen Gesetz ist Belgien endlich in der Lage, einen Energiemix zu gewährleisten, der der heutigen Realität entspricht. Es geht nicht mehr darum, die Energiequellen binär und steril gegeneinander auszuspielen, sondern sie pragmatisch und komplementär zu nutzen."

Dabei, so der Energieminister, sei die Rückkehr zur Kernenergie der Tatsache geschuldet, dass sich sowohl die Bürger als auch die Wirtschaft einen "seriösen Ansatz, fernab ideologischer Dogmen" verdienen und der Nuklearsektor dazu geeignet sei, die Ziele in Bezug auf Energiewende und vor allem auch auf Energiesicherheit zu erreichen.

Überall Kernenergie?

Auch in Dänemark wird derzeit über Kernenergie - seit 1985 existiert ein Verbot zur Erzeugung von Energie mittels Atomkraft - diskutiert. Und Schweden erklärte bereits im Sommer 2023 aufgrund der Versorgungssicherheit nicht auf 100 Prozent erneuerbare Energien setzen, da Wind- und Solarenergie zu instabil seien. Stattdessen wurde der bereits vor eigentlich 40 Jahren beschlossene Ausstieg aus der Kernenergie revidiert und schon 2016 der Bau neuer Atomkraftwerke erwogen - Der Status berichtete.

Ebenso will Frankreich weitere Kernkraftwerke bauen, wobei das Land ohnehin seit Jahren auf Atomenergie setzt. Aber auch Polen will den Ausstieg aus seinen Kohlekraftwerken mithilfe von bis zu 20 Modularen Kernkraftwerken vollziehen. Während in anderen Ländern also pragmatisch agiert wird, setzt in Deutschland die grüne Einheitspartei ihren Weg fort, zum Schaden der Bürger und auf Kosten der Energiesicherheit.

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