Kommt jetzt der totale Krieg?

Völlig irre: Europa soll für Ukraine auf Kriegswirtschaft umstellen

Politik
Bild: Robert Couse-Baker, CC BY 2.0, pxhere

In der ZDF-Sendung "Markus Lanz" ließ zuletzt die Sicherheitsexpertin Claudia Major von der Stiftung Wissenschaft und Politik aufhorchen. Sie forderte eine weitergehende Unterstützung für die Ukraine. Und dazu sei es auch nötig, dass die westliche Wirtschaft sich auf die ukrainischen Bedürfnisse umstellt. Also Waffen, Munition, Drohnen und Ausrüstung produziert. Auch in der Lieferung von Kampfjets sah sie eine Notwendigkeit.

Langfristige Unterstützung der Ukraine

Es ist eine Ansage, die zeigt, wohin die Reise geht, sollte die Kriegsbegeisterung der politischen Kaste, der Medien und der sogenannten Experten in Europa anhalten. So erklärte Sicherheitsexpertin Claudia Major, die seit 2010 auch dem Beirat Zivile Krisenprävention und Friedensförderung der deutschen Regierung angehört, sinngemäß, dass es in der westlichen Welt eine Kriegswirtschaft geben sollte, damit man die Ukraine langfristig unterstützen könne. Denn der Bedarf der Ukraine, um den Krieg langfristig zu führen, ist enorm. "Munition, Artillerie, Drohnen, Luftverteidigung" heißt es. Dies sei zwar nicht ganz so "glamourös" wie Kampfflugzeuge, aber nötig.

Kriegswirtschaft und Kampfflugzeuge

Aber auch Kampfflugzeuge werden bald kommen. Die derzeitige Diskussion darum hält Major eh für falsch, denn der Westen werde sicher bald Kampfjets in die Ukraine liefern.  "Aber was die Ukraine genau so sehr braucht, ist Munition, Ersatzteile, mehr von allem. Das bedeutet die Umstellung unserer Industrieproduktion auf die Bedürfnisse der Ukraine", macht Major ihre Linie klar.

Denn "im Grunde genommen geht es hier nicht um einen Sprint, sondern um einen Marathon", und den werde gewinnen, wer am Schluss den längeren Atem hat. Und den Krieg gewinne, wer am Ende die Löcher besser stopfen könne. Und dazu müsse halt die westliche Wirtschaft offenbar vermehrt Rüstungsgüter für die Ukraine produzieren, statt den Dingen, die die eigene Bevölkerung benötigt. Aber die hat durch Inflation und Wohlstandsverlust ja ohnehin bald kein Geld mehr, um sich etwas leisten zu können... 

Frieden schaffen, nur mit Waffen...

Friedensförderung scheint bei der Beirätin ohnehin erst einmal abgehakt zu sein, bzw. sich nur in sehr einseitigen Bahnen zu bewegen. Denn als aktuelles Ziel für die Ukraine sieht sie nicht den Widerstand gegen den russischen Angriff, sondern nur einen Sieg. "Es geht um die Befreiung der von Russland besetzten Gebiete, um das aktive Befreien der Bevölkerung", so Major. Und dazu brauche es den Westen, denn Putin spiele auf Zeit und hoffe, länger durchhalten zu können. 

"Wenn wir die ukrainischen Lücken nicht auffüllen, kann die Armee nicht durchhalten. Und Putin hofft, dass Russland länger aushält als wir", erklärte sie und betonte zugleich ein "gigantisches Ungleichgewicht" bei Industrieproduktion und Soldaten zum Vorteil Russlands. Allerdings, so gab sie gleichzeitig zu bedenken, wisse man nicht, wie viel russische Waffen durch Misswirtschaft und Korruption nicht zur Verfügung stehen. Dass dies auch auf die korruptionsgebeutelte Ukraine zutreffen könnte, ließ sie unerwähnt.

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten