Wärmeversorgung nicht gesichert

Viele Stadtwerke in Sorge: 'Wärmewende' gefährdet leistbares Heizen

Politik
Bild: Freepik

Die Energiewende frisst ihre Kinder und vor allem die Bürger. Denn wie es wirklich mit einer leistbaren und bezahlbaren Wärmeversorgung weitergeht, wissen selbst viele Stadtwerke nicht. Denn die politisch gewollte Umstellung auf Fernwärme und andere Heizarten kosten viel Geld. So erklärten nun 41 Prozent der deutschen Stadtwerke, dass sie für die Zukunft eine bezahlbare Wärmeversorgung für nicht gesichert halten.

Es im Winter angenehm warm und kuschelig in den eigenen vier Wänden haben, auch wenn draußen Minustemperaturen herrschen sollte und eisige Winde wehen? Dies könnte wohl bald ein Luxus sein und keinesfalls mehr selbstverständlich sein, zumindest wenn man die Befürchtungen derjenigen ernstnimmt, die es wissen müssten. Denn nach einer Umfrage des Verbands kommunaler Unternehmen halten in Deutschland 41 Prozent der befragten Stadtwerke eine bezahlbare Wärmeversorgung für nicht gesichert. Und lediglich 38 Prozent wagen es zu behaupten, sie können auch in Zukunft eine bezahlbare Wärmeversorgung garantieren. 21 Prozent machten keine Angaben.

Massiver Investitionsbedarf

Denn aufgrund der Klimahysterie müssen beim Heizen neue Wege gefunden werden. Fast alle Unternehmen gaben daher an, ihre Investitionen in Wärme-Erzeugung und den Ausbau der Wärme-Infrastruktur zu erhöhen. Dabei messen die meisten befragten Stadtwerke (83 Prozent) der Fernwärme eine größere Rolle zu. Bei den Technologien zur Wärmeerzeugung haben laut den Befragten (Mehrfahrantworten möglich) (Groß-)Wärmepumpen das größte Potenzial (74 Prozent).

Eine weitere Präferenz liegt auf Geothermie (59 Prozent), industrielle Abwärme (44 Prozent) und thermische Abfallverwertung (31 Prozent). Doch das Problem sind die Kosten. Dies alles verlangt einen großen Investitionsbedarf. Und dabei sehen 73 Prozent der Energieversorger eine unklare Finanzierung sowie langwierige Genehmigungsprozesse und Bürokratie als großes Problem an. Dadurch stellt sich schließlich die Frage, ob bezahlbare Wärmeversorgung in Zukunft gesichert ist.

Aufstockung der Förderung

Daher sollten laut Stadtwerken die finanziellen Mittel der Bundesförderung für effektive Wärmenetze aufgestockt werden. "Damit der Ausbau in Schwung kommt, braucht es eine Aufstockung von aktuell 3,5 Milliarden Euro insgesamt bis 2034 auf 3,5 Milliarden Euro pro Jahr", so VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing. Schon im Sommer hatte der VKU darauf aufmerksam gemacht, dass allein für den Aus- und Umbau der Fernwärme bis 2030 rund 43,5 Milliarden Euro investiert werden müssten.

Insgesamt, so die "Bild", könnte es bis 2030 einen Investitionsbedarf von bis zu 721 Milliarden Euro geben. Im Springerblatt warnt Energie-Experte Professor Manuel Frondel vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, dass, sollten sich die Sorgen der Versorger bewahrheiten, "dies Konsequenzen für die Energieverbraucher in Form höherer Energiekosten" hätte. "Die Energieversorger werden die höheren Kosten an die Verbraucher weitergeben müssen, um nicht selbst darauf sitzen zu bleiben", so Frondel.

Regierung und Versorger in Klimaspirale

Grund für den massiven Transformationsbedarf sind politische Entscheidungen, die darauf abzielen, dass ab 2045 in Deutschland nur noch mit erneuerbaren Energien geheizt werden darf. Dazu wollen der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck und sein Ministerium auch das Gasnetz in großen Teilen Deutschlands stillegen, da auch die Pläne für grünen Wasserstoff zunehmend im Sande verrinnen und sich als Pleiten erweisen. Viele Versorger sind bereits auf den Zug aufgesprungen und wollen sogar noch schneller sein, als die staatlichen Vorgaben.

So soll im bayerischen Augsburg das Gasnetz bereits 2035 stillgelegt werden, 10 Jahre früher als die Ampelregierung es plant. Ebenso will der Mannheimer Energieversorger MVV 2035 das Gasnetz stilllegen - Bürger sollen sich halt neue Heizungen einbauen. Gleichzeitig verkündete man auch Preiserhöhungen. Dass dabei noch große Teile der Deutschen mit Gas heizen - insgesamt noch rund 48,3 Prozent, in Mannhein immerhin noch 37 Prozent der Gebäude - stört die Handelnden dabei nicht. Die Kosten und auch die Folgen, sollte das Experiment missglücken, haben schließlich die Bürger zu tragen.

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