Hohe Steuern, Bürokratie...

Verkehrte Welt: 'Merkel-Gäste' bleiben, echte Fachkräfte wollen weg

Politik
Bild: Pixabay

Es ist bezeichnend für den Zustand, in dem sich Deutschland befindet. Während der Staat seinen ursächlichsten Aufgaben kaum mehr nachkommt, wird das Land unattraktiver, so dass sich inzwischen rund 26% von den Personen, die nach Deutschland einwanderten mit dem Gedanken tragen, weiterzuziehen. Fatal daran ist, dass es sich dabei um gut integrierte Fachkräfte handelt - während man integrations- & leistungsunwillige Glücksritter aus aller Herren Länder selbst dann nicht los wird, wenn diese ausreisepflichtig sind...

Echte Fachkräfte wollen nichts wie weg

Die Zahlen kommen nicht von ungefähr. Wie eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, die auf Basis einer repräsentativen Online Befragung von nach Deutschland eingewanderten Personen erstellt wurde, erwägen 26% von ihnen - rund 2,6 Millionen - wieder die Ausreise. Konkrete Pläne diesbezüglich haben bereits 300.000 Menschen. "Abwanderungsabsichten entstehen nicht zufällig. Sie sind das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels individueller Motive, persönlicher Merkmale wie Geschlecht, Alter und Bildung, der sozialen und wirtschaftlichen Integration sowie der gesellschaftlichen Akzeptanz", erklärt IAB-Forscherin Katia Gallegos-Torres.

Die Studie zeigt dabei, dass es sich vornehmlich um wirkliche Fachkräfte handelt, die das Land verlassen wollen. So sind etwa die Zielländer der Einwanderer, in der Pressemitteilung auch als Migranten bezeichnet, die in ihr Herkunftsland zurückkehren wollen, überwiegend Länder innerhalb Europas oder der EU. Am häufigsten wird dabei Polen genannt, gefolgt von Rumänien. Bei den außereuropäischen Ländern oder Nicht-EU-Staaten zählen die Türkei oder die Ukraine zu den häufigsten Ländern. Wenn es nicht die Rückkehr in das Heimatland sein soll, sind in vielen Fällen Länder, wie etwa die Schweiz, die USA und Spanien häufig genannte Destinationen.

Und dies vor allem auch von Personen aus durchaus höher qualifizierten Branchen "wie Information und Kommunikation, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie unternehmensnahe Dienstleistungen." Laut Studie sind es hier zwischen 30 und 39 Prozent der Befragten über eine Auswanderung nachdenken. Nicht wesentlich anders sieht es in Bereichen wie Gesundheits- und Sozialwesen, verarbeitenden Gewerbe sowie Handel, Verkehr und Lagerei aus. Also praktisch überall dort, wo man eigentlich Arbeitskräfte anwerben wollte, um den vielzitierten "Fachkräftemangel" zu bekämpfen. 

Frust über Bürokratie und hohe Steuern

Die Gründe für den Wunsch weiterzuziehen sind vielfältig und zeigen grundlegende Probleme in Deutschland auf. So nannte die Befragten laut Studie politische Unzufriedenheit, persönliche Gründe, steuerliche Belastungen und Bürokratie als Hauptgründe nennen. Natürlich darf aber auch der Verweis auf "Diskriminierungserfahrungen" nicht fehlen. 

Je nach dem Ziel der Auswanderung werden aber noch andere Motive unterschieden. Geht es um die Rückkehr ins Herkunftsland, sind oftmals persönliche Bindungen an Familie, Freunde oder Partner ausschlaggebend Ist das Ziel der Abwanderung ein anderes Land, so sind es oft berufliche Motive und die bessere wirtschaftliche Lage im Zielland. Eine Entwicklung, die sich etwa seit Jahren bei Polen zeigt.

Nachdem das Einkommensniveau im östlichen EU-Land deutlich gestiegen war, aber die Lebenserhaltungskosten und Abgabenbelastung deutlich niedriger ist, berichtete schon 2023 der Deutschlandfunk, dass es zunehmend zur Rückkehr von zuvor ausgewanderten Polen in ihre Heimat kam. Unlängst erschien auch ein Artikel in der "Berliner Zeitung", in dem folgender O-Ton zu lesen war: "In Danzig verdient man mittlerweile fast so viel wie hier, aber die Mieten sind niedriger und alles funktioniert einfach besser."

"Merkel-Fachkräfte" bleiben

Dies alles zeigt eine falsche Priorität und Entwicklung in der Einwanderungs- und Migrationspolitik der vergangenen Jahre. Während die Zahl der Einbürgerungen neue Rekordhöhen erreicht, schafft man es nicht, dringend benötigte Fachkräfte im Land zu halten. "Gerade die für Erwerbs- oder Bildungszwecke zugezogenen, besser gebildeten, wirtschaftlich erfolgreicheren sowie sprachlich besser integrierten Migrant*innen denken überdurchschnittlich häufig über eine Ausreise nach oder äußern konkrete Abwanderungspläne", so IAB-Forscher Lukas Olbrich in der Pressemitteilung zu der IAB-Studie. Dabei wären gerade diese für die Fachkräftesicherung interessant.

Auch Pläne, wie sie FDP-Minister Lindner in der Ampelregierung andeutete, wie etwa Steuervergünstigungen für ausländische Fachkräfte können das Problem kaum lösen. Denn 2023 wanderten etwa auch rund 265.000 Deutsche aus, wobei auch da Studien zeigen, dass viele davon über hochqualifiziert sind und über Fachkenntnisse oder einen Hochschulabschluss verfügen. Attraktiv bleibt Deutschland aber wohl für "Merkel-Fachkräfte" und Armutsmigranten, schon allein aufgrund seiner Sozialleistungen. Damit dürfte die Verschiebung zwischen Zahlern und Empfängern weiter zunehmen. Auch Pläne, wie von den Grünen, auch Auslandsdeutsche zu besteuern, dürften da kaum helfen.

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!

Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten