Manifest für den Frieden

Verhandlung statt Panzer: Wagenknecht & Schwarzer wollen das Töten beenden

Politik
Screenshot: Twitter

Gemeinsam mit Alice Schwarzer hat die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht ein "Manifest für den Frieden" veröffentlicht. Zeitgleich wurde auch eine Petition gestartet, die innerhalb kurzer Zeit bereits mehr als tausend prominente Unterstützer zählt. Ziel ist es, die Politik endlich an den Verhandlungstisch zu zwingen und das tägliche Sterben in der Ukraine zu beenden.

Gegen die Kriegstreiberei

Es ist eine Koalition für den Frieden, die die Kriegstreiberei in der Politik ausbremsen will. Die bekannte Publizistin und Feministin Alice Schwarzer und die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht haben sich zusammengeschlossen, weil sie der Überzeugung sind, dass endlich Schluss sein muss mit dem Sterben und der Zerstörung in der Ukraine. Dies kann jedoch nur gelingen, zeigen sie sich bei dem Vorstellungsvideo auf Twitter überzeugt, wenn es endlich Verhandlungen gibt statt Lieferungen von noch mehr Waffen. Deshalb haben sie die Petition "Für den Frieden" ins Leben gerufen. Zeitgleich wird auch zu einer Kundgebung unter dem Titel "Aufstand für den Frieden" am Samstag, dem 25. Februar ab 14 Uhr vor dem Brandenburger Tor in Berlin aufgerufen.

Verurteilung des Angriffs

Auf Twitter fanden das Manifest und der Aufruf zur Kundgebung überwiegend positive Rückmeldungen. Einige Nutzer zeigten jedoch, dass sie zuerst schreiben, ohne es überhaupt gelesen zu haben.

Denn in dem Manifest wird der russische Angriffskrieg klar verurteilt: "Die von Russland brutal überfallene ukrainische Bevölkerung braucht unsere Solidarität. Aber was wäre jetzt solidarisch? Wie lange noch soll auf dem Schlachtfeld Ukraine gekämpft und gestorben werden? Und was ist jetzt, ein Jahr danach, eigentlich das Ziel dieses Krieges? Die deutsche Außenministerin sprach jüngst davon, dass 'wir' einen 'Krieg gegen Russland' führen. Im Ernst?"

Worum es geht, ist das Sterben und die Zerstörung zu beenden. Denn der Krieg dauert nun schon fast ein Jahr und über 50.000 Zivilisten und 200.000 Soldaten wurden bisher getötet. "Frauen wurden vergewaltigt, Kinder verängstigt, ein ganzes Volk traumatisiert. Wenn die Kämpfe so weitergehen, ist die Ukraine bald ein entvölkertes, zerstörtes Land."

Angst vor der Ausweitung des Krieges

Daher gilt es, die Gewaltspirale zu stoppen. Dies gelingt aber nicht mit der Lieferung von Panzern, Langstreckenraketen oder Kampfflugzeugen. Und wie viele "rote Linien" wurde in den vergangenen Monaten schon überschritten, wird gefragt. Was kommt als nächstes? "Es ist zu befürchten, dass Putin spätestens bei einem Angriff auf die Krim zu einem maximalen Gegenschlag ausholt. Geraten wir dann unaufhaltsam auf eine Rutschbahn Richtung Weltkrieg und Atomkrieg?"

Dass der Krieg von der Ukraine nicht militärisch gewonnen werden kann, daran zweifelt selbst US-General Milley nicht, der zuletzt von einer Pattsituation sprach, die nur am Verhandlungstisch gelöst werden kann. Und auch der deutsche Ex-Brigadegeneral und militärpolitische Berater Erich Vad erinnerte Mitte Jänner in einem vielbeachteten Interview in der von Schwarzer gegründeten "Emma" daran, dass die Panzerlieferungen nichts ändern, aber vielmehr eine Eigendynamik auslösen könnten, die nicht mehr zu steuern ist. Der General, der sich selbst als überzeugten Transatlantiker bezeichnet, sah als Ausweg nur Verhandlungen, mit gegenseitigen Sicherheitsgarantien.

Starke Allianz für Waffenstillstand

Dieser Wille zum Frieden fehlt aber bisher. Im Manifest heißt es daher: "Wir fordern den Bundeskanzler auf, die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen. Jetzt! Er sollte sich auf deutscher wie europäischer Ebene an die Spitze einer starken Allianz für einen Waffenstillstand und für Friedensverhandlungen setzen. Jetzt! Denn jeder verlorene Tag kostet bis zu 1.000 weitere Menschenleben – und bringt uns einem 3. Weltkrieg näher."

Zu den prominenten Unterzeichnern gehören unter anderem Rudolf Dressler (Ex-Staatssekretär, SPD), Petra Erler (Geschäftsführerin, SPD), Oskar Lafontaine (Ex-Ministerpräsident, Die Linke), Dr. Peter Gauweiler (Rechtsanwalt, CSU), Ulrike Guérot (Politikwissenschaftlerin), Gottfried Helnwein (Künstler), Henry Hübchen (Schauspieler), Dr. ­Margot Käßmann (Theologin), Romani Rose (Vors. Zentralrat Deutscher Sinti und Roma), Michael von der Schulenburg ­(UN-Diplomat a.D.), Martin Sonneborn (Journalist, Die Partei) Dr. Erich Vad (Brigade­general a.D.), Dr. Johannes Varwick (Politikwissenschaftler), Günter Verheugen (Ex-Vizepräsident EU-Kommission), oder Dr. Antje Vollmer (Theologin, Die Grünen).

Also wohl kaum allesamt kremltreue Marionetten, sondern vielmehr besorgte Bürger, die dem Sterben ein Ende bereiten wollen. Dass viele Deutsche dies ähnlich sehen, zeigt sich auch im regen Zulauf zur Petition. Am Freitagmittag hatten sich bereits über 8.000 Personen dem Aufruf angeschlossen. Nahezu im Sekundentakt unterschreiben aktuell weitere Bürger, die lieber heute als morgen Frieden in Europa wünschen statt westliche Kriegstreiberei bis zum bitteren Ende.

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