US-Rohstoffdeal mit Ukraine: Russland erobert wichtiges Lithium-Vorkommen
Die russischen Truppen rücken an der Front in der Ukraine beständig vor. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die militärische Lage, sondern auch auf die wirtschaftlichen Verhältnisse in einer möglichen Nachkriegsordnung. Denn mit ihrem Vormarsch erobern die russischen Truppen auch Rohstoffvorkommen, wie etwa das größte Lithiumvorkommen in Europa. Dies betrifft auch das Rohstoffabkommen zwischen der Ukraine und den USA.
Bereits im Dezember 2024 rückten russische Truppen in dem Dorf Schewtschenko in der Nähe von Prokrowsk im Donbass ein. Damit hatten sie nicht nur das Dorf, sondern in weiterer Folge auch das bedeutendsten Lithium-Vorkommen Europas in Reichweite und brachten es in Folge in den vergangenen Tagen unter ihre Kontrolle. Und dies ist bei weitem nicht das einzige Rohstoffvorkommen. "Da Russland etwa ein Fünftel des ukrainischen Territoriums besetzt hält, kontrolliert es bereits viele Vorkommen von Titan, Mangan, Uran und anderen wichtigen Mineralien, wie eine vom Institute for the Study of War, einer in Washington ansässigen Forschungsgruppe, zusammengestellte Karte zeigt. Moskaus Streitkräfte haben auch einige der größten ukrainischen Kohleminen zerstört oder erobert", warnt die New York Times in einem Artikel.
Militärische Unterstützung gegen Mineralien
Die Ukraine bringt dies zunehmend in Schwierigkeiten. Denn noch während der Verhandlungen über den Rohstoffabkommen mit den USA hatte Kiew versucht, sich mit dem Argument, dass es auch im wirtschaftlichen Interesse der USA sei, der Ukraine zu helfen, die russischen Streitkräfte zurückzudrängen und die Kontrolle über Rohstoffe zu sichern, mehr US-Militärhilfe herauszuschlagen. Ein Argument, das jedoch bei Trump wenig verfing. Denn dieser stellte zugleich neue wirtschaftliche Abkommen und Zusammenarbeit mit Russland in den Raum, wohl wissend, dass mehr Waffenlieferungen die zunehmenden Probleme der Ukraine, wie ein Mangel an Soldaten nicht beheben können - denn was nutzen Waffen, wenn sie niemand bedient. Zudem will man eine Ausweitung des Konflikts tunlichst vermeiden. Wohl einer der Gründe, wieso Trump auf einen schnellen Frieden, auch mit Gebietsabtretungen durch die Ukraine hinarbeitete. Denn je länger der Krieg dauert und je weiter russische Truppen vorrücken, desto weniger Rohstoffe kann Kiew den USA anbieten.
Abängigkeit von China
"Wenn die russischen Truppen weiter vordringen und immer mehr Territorium erobern, werden sie auch immer mehr Mineralvorkommen kontrollieren", so Mykhailo Zhernov, Direktor der Critical Metals Corp, eines amerikanischen Unternehmens, das früher eine Lizenz für die Ausbeutung der Schewtschenko-Lagerstätte besaß, gegenüber der NYT. "Das ist ein Problem für dieses Geschäft", kommentiert er die neuesten Gebietsgewinne Russland und die Kontrolle über die Lithiumlagerstätte. "Die ukrainische Wirtschaftsministerin Yuliia Svyrydenko, die das Abkommen im Namen ihres Landes unterzeichnet hat, lehnte es über einen Sprecher ab, sich zur Übernahme der Lagerstätte zu äußern, die als erste seit der Unterzeichnung des Abkommens in russische Hände fällt", so die NYT weiter. Für die USA ist es zudem egal, wer die Lagerstätten unter seiner Kontrolle hat. Wichtig ist vielmehr, dass der Krieg beendet wird - das Lithiumvorkommen liegt im Frontbereich - um erschließen und ausbeuten zu können. Denn Washington geht es darum, die Abhängigkeit von China in Bezug auf seltene Mineralien und Rohstoffe zu verringern - schließlich betrachtet man das Reich der Mitte als Gefahr und Hauptkonkurrenten.
Andere Lagerstätte freigegeben
In der Ukraine befinden sich allerdings zwei weitere große Lithiumvorkommen, die erschlossen werden können und dies sich derzeit weit von den Frontlinien entfernt befinden. Das ukrainische Wirtschaftsministerium ließ bereits verlauten, dass das als Dobra-Lithiumfeld bekannte Gelände das erste Projekt sein könnte, das im Rahmen des Abkommens in Angriff genommen und für private Investoren geöffnet wird. Interessenten gäbe es bereits, darunter auch die Critical Metals Corp, die mit der Schewtschenko-Lagerstätte bereits Verluste gemacht hat. Allerdings, so erklärten Branchenkenner gegenüber der NYT, gäbe es noch viele Hürden. Diese bestehen neben komplizierten Genehmigungsverfahren auch in veralteten geologischen Untersuchungen, die die Qualität der Lagerstätte nicht ausweisen. Anders als bei der verloren gegangenen Lagerstätte bei Schewtschenko, die sich durch eine hohe Qualität auszeichnet.
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