Nächste üble Walach-Entgleisung

SPÖ-Stratege beschimpft Freiheits-Proteste als "randalierende Neonazis"

Politik
Demo: C.Stadler/Bwag, Wikimedia Commons, [url=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en]CC BY-SA 4.0[url]; Screenshot: Twitter; Komposition: Der Status

Die Genossen haben sich ganz offenkundig von ihrem ehemaligen Anspruch als Partei der Entrechteten verabschiedet. Die neue Taktik von PR-Mitarbeiter Thomas Walach ist offenbar die kollektive Beschimpfung von Andersdenkenden. Denn, wer auf der Straße gegen den schikanösen Impfzwang protestierte oder demonstrierte, weil er sich nicht länger von der Corona-Einheitsfront dazu gängeln lassen wollte, sich in den Arbeitsplatz reintesten zu müssen, ist für ihn schlichtweg ein "randalierender Neonazi".

Corona-Einheitsfront gegen das Volk

Eigentlich sollte es der frühere Chefredakteur des Pilz-Mediums "ZackZack" besser wissen. Denn bereits Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) erntete ein erbostes Echo, als er Teilnehmer der Freiheits-Demos gegen die Corona-Politik als "Staatsverweigerer, Demokratiefeinde, Neonazis und Neofaschisten" bezeichnete. In Wahrheit protestierte dort ein Querschnitt der Gesellschaft gegen die immer brutaleren Schikanen der schwarz-grün-rot-pinken Corona-Einheitsfront.

Freilich: Gleich und gleich gesellt sich offenbar gern. So ging SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner damit hausieren, dass sie die Erfinderin von "3G am Arbeitsplatz" war, mit der vor allem die Arbeiterschaft schikaniert wurde. Auch war es der rote Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, der nach Einführung der Impfpflicht dafür plädierte, dass Spritzen-Vermeider ihre Anstellung verlieren. Das rote Wien hält auch als einzige europäische Großstadt an der Maskenpflicht fest. Nun folgt also die Beschimpfung des Volkes.

Freiheits-Demos verunglimpft

Das Volk hat das Vertrauen der Sozialdemokratie verspielt, also würde diese sich gerne ein neues wählen: So ungefähr könnte man die Geisteshaltung zusammenfassen, mit der Walach auf Twitter schockierte. Denn während er Silvester-Randalierer mit Migrationshintergrund vor einem lediglich herbeifantasierten Volkszorn schützen will, hetzt er offenherzig gegen ihm unliebsame Demonstrationen. Am liebsten würde er offenbar sogar "grundrechtskonforme Wege" finden, um das Versammlungsrecht für Andersdenkende einzuschränken.

Für ihn waren es nämlich nicht um die Grundrechte besorgte Bürger, die dort demonstrierten, sondern "Neonazis", die in Wien "jahrelang jeden Samstag randalieren". Auf Rückfrage eines weiteren Nutzers stellte er unmissverständlich klar, dass er die "Querdenker-Demos" damit meine. Er faselt dabei etwas von angeblich vorbereiteten "Pyrotechnik-Einsätzen auf Polizisten". Er muss wohl auf anderen Demos gewesen sein: Als unser Team von den Protesten berichtete, stießen wir dort nicht auf "randalierende Neonazis", sondern hunderttausende freiheitsliebende Bürger, die etwa nicht verstehen wollten, weshalb man Ungeimpfte zwei Monate vom Sockenkauf ausschloss.

Hetze als Mitgrund für Umfragen-Absturz?

Das Volk kann mit solchen pauschalen Beschimpfungen übrigens wenig anfangen. Wie eine Kommentatorin treffend anmerkte, dürfte eine solche PR-Strategie nämlich eher dazu führen, dass die SPÖ in der Wählergunst weiter verliert. Tatsächlich zeigt sich eine beachtliche Korrelation: Seitdem Walach im September sein Amt annahm, verspielte die SPÖ einen Vorsprung von acht Prozent auf die FPÖ in Umfragen. Mittlerweile haben die Blauen die Roten sogar längst in der Sonntagsfrage überholt. 

Ob es sich um einen Zufall handelt, lässt sich nur schwer beurteilen. Fakt ist aber: Mit peinlichen Sujets von Tschechen-Schnitzerl mit Ketchuptopf, Verharmlosungen von Mobbing gegen Andersdenkende oder auch der übergriffigen Plüsch-Spritzen (Walach findet "Boosta", anders als der Werberat, übrigens "großartig") wird sich die Sozialdemokratie ziemlich schwer tun, das Volk wieder von sich zu überzeugen. 

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