Nur der Pöbel soll verzichten?

Sonderflüge für 'Öko-Jetterin': Baerbock flog 67-mal mit Regierungsmaschine

Politik
Regierungsmaschine: Lumu, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0; Baerbock: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0; Komposition: Der

Die Grünen versuchen den Deutschen ihre individuelle Mobilität madig zu machen. Als ganz besonders übel stellen sie dabei gerne Reisen mit dem Flugzeug dar. Aber, woran sich der Pöbel halten soll, gilt natürlich nicht für die grüne Top-Riege in der Politik. Entgegen eines Versprechens, bei Auslandsreisen wenigstens mit Linienfliegern zu reisen, nutzte Außenministerin Baerbock ausgiebig die Sonderflüge mit der Regierungsmaschine. Damit ist sie mit großem Abstand die größte Vielfliegerin der Ampel-Regierung.

Regierungsmaschine statt Linienflug beim "Pöbel"

So stellt man sich eine "360-Grad-Wende" bildlich vor: Nicht nur, dass ihre "feministische Außenpolitik" durch besondere Kriegstreiberei auffiel, ist Baerbock auch noch nach eigener Maßgabe die "Klimasünderin No. 1" der deutschen Bundesregierung. Eigentlich wäre es kein großes Aufsehen, dass Koalitionspolitiker für ihre Dienstreisen auch spezielle Maschinen verwenden. Allerdings ist das bei Baerbock etwas anders: Denn sie erklärte medial wirksam, dass sie auf das Privileg verzichten möchte und Linienflüge vorziehe. Tatsächlich nutzte sie dieses Angebot allerdings nur zwei Mal. Die anderen 67-mal flog die Außenministerin lieber in der Regierungsmaschine, anstatt wie der "Pöbel" zu reisen. 

Ob es damit zu tun hat, dass landläufige Fluggesellschaften keinen Linienverkehr in die "Ostkokaine" anbieten oder der Abstecher in "hunderttausende Kilometer" entfernte Länder bei der geltenden CO2-Steuer für diese unwirtschaftlich ist, bleibt unklar. Gewiss ist aber, dass Baerbock nach dem Prinzip "Wasser predigen, Wein trinken" verfährt. Dies entlarvte die Beantwortung einer Anfrage des Linken-Politikers Victor Perli. Wie das Portal "Pleiteticker" berichtet, hätte Baerbock beim Steuerzahler in etwa mehr als einem Jahr stolze Kosten in Höhe von 7,6 Mio. Euro sowie 5.000 Tonnen CO2 verursacht. Der durchschnittliche Haushalt (7,91 Tonnen/Jahr) bräuchte für diese CO2-Menge über 600 Jahre. 

Grünes Jetsetting statt Malle-Urlaub für Bürger

Mit dieser Bilanz wäre Baerbock für einen höheren CO2-Ausstoß durch ihre Flüge verantwortlich als sämtliche FDP- und SPD-Minister zusammengerechnet. Besonders pikant in diesem Zusammenhang: Während sie selbst in der Weltgeschichte herumjettet, wollte sie dies den Bürger nicht gestatten. Im Wahlkampf vor der Bundestagswahl warb sie für ein Verbot von Kurzstrecken-Flügen sowie einem Ende von "29 Euro-Flügen nach Mallorca".

Und alleine mit der regen Reisebereitschaft von Außenministern ist die "Öko-Privat-Jetterei" nicht zu erklären. Denn mit Wirtschaftsminister Robert Habeck befindet sich auch auf dem zweiten Platz der Vielflieger-Minister ein grünes Regierungsmitglied. Der Grünen-Chef ist für 32 Flüge (1.900 Tonnen CO2) verantwortlich, wobei dem Steuerzahler Kosten von 3,2 Mio. Euro entstanden. Auch Grünen-Landwirtschaftsminister Cem Özdemir präferiert Neujahrsgrüße aus der Flugdestination Argentinien statt aus der "schwäbischen Heimat".  

Doppelmoral auch in Österreichs Politik

Grüne, für die ihre eigenen "Klimaschutz"-Regeln nicht gelten: Auch in Österreich ist dieses Problem allzu bekannt. Als Gewessler kürzlich von einem Staatsbesuch in der Ukraine zurückreiste, nahm sie einen Kurzstreckenflug aus der Slowakei nach Wien - Flugdauer: lediglich eine Stunde. Aber wehe, Otto Normalbürger erlaubt sich so etwas: Ihre Beirätin für Mobilität Katja Diehl, ist der Ansicht, dass in der Zukunft idealerweise niemand mehr ein eigenes Auto fährt - außer vielleicht ein "kleines, vollelektrisches Auto" für Behinderte und Menschen am Land - Der Status berichtete

Am Wochenende sorgte indes die Flugreise von Grünen-Politikerin Nina Tomaselli für Aufregung in der politischen und medialen Landschaft. Denn als die Vorarlbergerin in ihre Heimat reiste, nahm sie dafür ebenfalls den Flieger. Als sich Nutzer in sozialen Medien über die Doppelmoral aufregten, eilten die üblichen Verdächtigen zu ihrer Verteidigung. So befand etwa ein Physiker und Ö1-Erklärbär, der die bedrohliche Globalisten-Idee der "15-Minuten-Städte" für ein harmloses "Angebot" hält, dass sogenannter Klimaschutz ja gar nicht bedeute, mit eigenem Beispiel voranzugehen... 

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