Als hätte man es nicht wissen können

So geht feministische Außenpolitik: Baerbocks Pleite mit Benin-Bronzen

Politik
Bild: Stephan Röhl, Heinrich-Böll-Stiftung, CC BY-SA 2.0, Flickr

Die nächste Pleite für die grüne Weltverbesserpolitik. Die mit großem Tamtam an Nigeria zurückgebenen Benin-Bronzen landen nicht in einem Museum, für dessen Bau in Benin-City man sogar noch deutsches Steuergeld locker gemacht hätte, sondern verschwinden in Privatbesitz. Mahnende Stimmen, die genau davor warnten, wurden von der Verfechterin feminstischer Außenpolitik Annalena Bearbock jedoch geflissentlich ignoriert.

Was war es nicht für ein Feiertag für die deutsche Außenpolitik, als die erst Vertreterin der femministischen Außenpolitik, die derzeit amtierende grüne Außenministerin Annalena Baerbock die Rückgabe der Benin-Bronzen nach Nigeria unter Dach und Fach hatte. Immerhin konnte dabei nicht nur gleich ein Teil der kolonialen Schuld früherer deutscher Generationen abgetragen werden, nein, zudem konnte man auch zeigen, wie feministische Außenpolitik die Welt auch gleich ein klein wenig, besser, gerechter und auch friedlicher macht. Auf Twitter erklärte Baerbock dann auch, kurz und ohne Versprecher "Home at last" - endlich zu Hause - als sie die Benin-Statuen, die zuvor in deutschen Museen standen, persönlich in die Händes des nigerianischen Volkes gab.

Naivität par excellence

In die Hände des nigerianischen Volkes? Naja, nicht so ganz. Denn der Vertrag mit Nigeria sieht vor, dass zwar faktisch das Eigentum übertragen wurde, ber deutsche Museen und Institutionen dürfen zunächst für zehn Jahte ein Drittel der Werke aus Benin  als Leihgaben Nigerias ausstellen. Zwei Bronzen aus Berliner Beständen wurden aber nach der Erklärung sofort übergeben: eine Reliefplatte mit einem König (Oba) und vier Begleitern sowie der Gedenkkopf eines Königs. Auch weitere Bronzen aus anderen deutschen Museen wurde übergeben. Was mit den Kunstobjekten in Nigeria passieren sollte, war noch eher offen. Allerdings gab es Träume von einem modernen staatlichen  Mu­se­um in Benin City als neues Zuhause für die 1.130 von Deutschland an Nigeria übereigneten Benin-Bronzen - doch der Traum ist ersteinmal geplatzt. Denn die Bronzen kamen wirklich "nach Hause".

Endlich "richtig und wirklich" zu Hause

Denn wie Baerbock bei ihrer Rede zur Übergabe der Benin-Bronzen, dafür reiste sie sogar - wohl nach eingenem Ermessen hunderttausende Kilometer - nach Nigeria, erklärte: "Kunst sagt etwas darüber aus, wer wir sind. Kunst prägt unsere Wahrnehmung von uns selbst und unsere Wahrnehmung von der Welt. Über die Kunst sehen wir unsere Vergangenheit und erfahren etwas über den Weg, den wir als Menschen – aber auch als eine Nation, als ein Volk – zurückgelegt haben. Daher geben wir Ihnen, dem nigerianischen Volk, heute nicht bloße Objekte zurück. Von Ihnen haben wir gelernt: Was wir zurückgeben, ist ein Teil Ihrer Geschichte, ein Teil dessen, wer Sie sind." Und das nigerianische Volk ist sich seiner Geschichte offenbar noch sehr bewußt. Sonst wäre der scheidende nigerianische Staatpräsident Mohammedu Buhari wohl auch nicht auf die Idee gekommen, die Eigentumsrecht an den Artefakten aus dem historischen Königreich Benin an den Oba Ewuare II., das aktuelle Oberhaupt der Königsfamilie, übertragen, wie die Schweizer Ethnologin Brigitta Hauser-Schäublin in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ berichtet.

Geraubt aus Königspalast

Der entsprechende Erlass des Präsidenten wurde bereits am 23. März dieses Jahres veröffentlicht. Und er sorgt dafür, dass die Bronzen wirklich nach Hause kommen. Denn sie wurden in einem der unzähligen Kolonialkriege und Scharmützel von der Briten - deren Geschichte ist wahrlich reich an derartigen Geschehnissen rund um den Globus - 1897  aus dem Palast des Königreichs Benin geraubt und anschließend versteigert, um die Kosten für den Feldzug zu decken. Durch den Erlass kommen nun aller Kunstwerk, die zu eben jener Zeit von britischen Truppen im Königspalast von Benin geplündert wurden, "unter Ausschluss jeder anderen Person und Institution", wie eine nigerianische Zeitung den Text zitiert, wieder in den Besitz des Oba. Beobachter hatten bereits seit Monaten vor einem solchen Schritt gewarnt und befürchtet, dass damit das geplanten Edo Museum of West African Art (EMOWAA) dessen Bau in Benin City auch der deutsche Staat großzügigst mit mehreren Millionen Euro unterstützt, für die Ausstellung der Benin-Bronzen obsolet wird.


Trampel am diplomatischen Parkett

Damit ist dieses Kapitel offenbar vorerst geschlossen, die Erfolge feministischer Außenpolitik sind mäßig und die Bronzen wandern in Privatbesitz und von dort eventuell weiter, den der Oba mal Geld braucht. Allerdings gibt es in diesem Zusammenhang noch  einen weiteren Ausrutscher der deutschen Außenministerin, der nur zu schnell in Vergessenheit geraten ist. "Heute gehen wir einen Schritt, der längst überfällig war: Wir bringen zwanzig Benin-Bronzen zurück in ihre Heimat Nigeria. Das wird nicht alle Wunden der Vergangenheit heilen. Aber wir zeigen, dass wir es ernst meinen mit der Aufarbeitung unserer dunklen Kolonialgeschichte", twitterte Baerbock damals bei Antritt ihrer Reise am 18. Dezember 2022 und machte damit Nigeria schwupps zu einem Teil deutscher Kolonialgeschichte. Dabei war es das Britische Empire, welche damals das Gebiet kolonialisierte.

Derartige Ungereimtheiten, vielen auch sofort vielen Nutzern auf...

Bitterböse war auch der Kommentar des deutschen Journalisten Jan Fleischhauer zu dem Thema:

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