Absurde Logik ohne Sinn

Skurril: CDU will Rechte im Ausland vor DIESER 'Rechtsextremistin' schützen

Politik
Hintergrund: Freepik; Nguyen: © Anna Nguyen/Instagram; Plenkovic: Preiss/MSC, Wikimedia Commons, CC BY 3.0 DE; Vucic: Ron Przysucha/US Department of State, Flickr (public domain); Meloni: © Lauri Heikkinen, valtioneuvoston kanslia, Flickr; Netanjahu: UK Government, Wikimedia Commons (beide CC BY 2.0; Komposition: Der Status.

Die bundesrepublikanische Polit-Realität hat die absurdeste Satire längst überholt. Denn die CDU-geführte Regierung von Hessen bestimmt nun, dass AfD-Politiker nicht mehr bei Auslandsreisen teilnehmen dürfen. Wenn die Oppositionspartei vom weisungsgebundenen Inlandsgeheimdienst als "gesichert rechtsextrem" gesehen wird, wäre dies nämlich in Ländern wie Italien, Israel, Kroatien oder Serbien schwer zu vermitteln. Doch praktisch überall dort regieren politisch rechte Parteien...

Reiseverbot für hessische AfD-Politiker

Kommende Woche reist der hessische CDU-Europaminister Manfred Pentz nach Südeuropa, u.a. nach Serbien und Kroatien. Ursprünglich hatte er dafür alle anderen Fraktionen eingeladen, ihn zu begleiten. Die AfD, im Bundesland zweitstärkste Fraktion, nominierte dafür ihren europapolitischen Sprecher Christian Rohde sowie die Vorsitzende des Europa-Ausschusses, Anna Nguyen - eine Tochter von christlichen Flüchtlingen aus dem Vietnam. Doch nun wurde ihnen Reiseverbot erteilt, das ab sofort gilt.

Auch künftig soll der Bann aufrecht bleiben. Konkret führte Pentz aus: "Gerade vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte kann ich es unseren Gesprächspartnern in Polen, Frankreich, Italien oder Israel nicht zumuten, mit Vertretern einer gesichert rechtsextremistischen Partei an einem Tisch zu sitzen oder Fotos mit dem üblichen Händeschütteln zu machen." Dort könne er dann nicht mehr für den deutschen Standort werben, so die Behauptung des CDU-Politikers.

CDU will Rechte vor Rechten schützen

Die Nummer ist in mehrerlei Hinsicht skurril. Denn in der Mehrheit der genannten Länder regieren rechtspopulistische Parteien. Etwa in Serbien: Präsident Aleksander Vucic ist nämlich Chef der nationalkonservativen "Serbischen Fortschrittspartei" (SNS) ist. In Kroatien amtiert mit Andrej Plenkovic ein Premierminister, dessen Partei HDZ zwar formell die EU-Schwesterpartei der Union ist, aber ebenfalls ein einigermaßen nationalkonservatives Profil pflegt.

Zur Netanjahu-Regierung spuckt Wikipedia sogar folgenden Satz aus: "Die Regierung gilt als die am weitesten rechts stehende und religiöseste Regierung, die Israel je hatte." Und da wäre dann natürlich noch Italien, wo sich Mainstream-Medien darin gefallen, die dortige Ministerpräsidentin Giorgia Meloni regelmäßig als "Postfaschistin" zu bezeichnen. In Frankreich wiederum ist eine patriotische Partei die nach Wählerstimmen stärkste Kraft - und Polen hatte selbst jahrelang eine Rechtsregierung.

Nguyen nimmt Absurditäten aufs Korn

All diese Rechtspolitiker muss man nun also vor der "rechten Gefahr" in Form der rechtslibertären Ökonomin und Tochter asiatischer Flüchtlinge schützen. Nguyen selbst findet dies ebenfalls absurd. Auf X erklärte sie: Sie habe sich mit ausländischen Gesprächspartnern, etwa in der Türkei oder Frankreich, im Vorjahr "ausgezeichnet verstanden" und "viele politische Überschneidungen" gefunden. Auch, weil sie - im Gegensatz zu vielen anderen Abgeordneten - fließend Englisch und Französisch spreche. 

Schon nach der Verkündung der politisch motivierten Hochstufung der Partei zur "gesichert rechtsextremen" Bestrebung, hatte Nguyen eine süffisanten Kommentar parat. Denn dies wurde vom Inlandsgeheimdienst damit begründet, dass die Partei angeblich die Menschenwürde von Personen mit Migrationshintergrund angreife. Nguyen dazu: "Gestern habe ich von Frau Faeser erfahren, dass ich für die AfD eine Bürgerin 2. Klasse bin. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Ich gehe jetzt wieder weinen."

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!

Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten