Sinnlose Ramadan-Show zur Wien-Wahl: Für maximal 2,6 Prozent Türken-Stimmen

Die SPÖ lädt zum Fastenbrechen im Rathaus, die FPÖ flirtet plötzlich mit Moscheevereinen: Im Wiener Wahlkampf wird der Ramadan zur PR-Bühne. Doch bei aller Symbolik und Social-Media-Inszenierung stellt sich eine simple Frage: Für wen eigentlich? Der Blick auf die Zahlen zeigt: Der Aufwand ist politisch völlig sinnlos.
30.000 Stimmen – mehr gibt's nicht
Laut aktuellen Schätzungen leben in Wien rund 30.000 wahlberechtigte Austro-Türken. Bei der letzten Wahl lag die Wahlbeteiligung bei 65 Prozent – das entspricht rund 19.500 Stimmen aus dieser Gruppe. Für ein Landtagsmandat braucht es etwa 7.400 Stimmen. Macht theoretisch: 2,6 Mandate.
Vergangene Versuche, eine Migrantenpartei (Bsp. SÖZ) zu gründen, zeigten bereits die Sinnlosigkeit. Denn Mandate zählen nichts, wenn man die 5-Prozent-Hürde nicht überspringt. Selbst bei 100 Prozent Wahlbeteiligung würde die austrotürkische Community nicht einmal 3 Prozent erreichen – zu wenig für den Einzug in den Landtag.
Und realistischer? Wenn die Beteiligung wie üblich oder sogar niedriger ist – was bei migrantischen Gruppen oft der Fall ist – liegt das Wählerpotenzial bei nur 1,3 bis 1,7 Prozent. Politisch also völlig irrelevant.
Und trotzdem: Große Bühne, große Gesten
Trotzdem wurde seitens der Parteien der Ramadan in Wien zelebriert wie ein Nationalfeiertag. Am 27. März lud Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zum Iftar ins Rathaus. Mit dabei: Datteln, orientalische Musik, grün beleuchteter Festsaal, eigener Gebetsraum. Ludwig erklärte stolz: „Der Islam ist Teil unserer Stadt.“ Parallel versuchte sich auch die FPÖ an Wähler-Akrobatik: Leo Lugner (alias Kohlbauer) zeigte sich bei einer Veranstaltung von Atib – jenem Moscheeverein, den seine Partei noch vor Kurzem als „islamistisch“ bekämpfte – Wahlkampf macht flexibel.
Na, Herr Ludwig, alles fit nach dem Fastenbrechen? Ist Ihr Rathaus jetzt eine Moschee? Warum werden Wiener Schulkinder ihrer Bräuche beraubt? Keine Faschingskrapfen mehr? Kein Nikolaus mehr? Bestimmt jetzt die IGGIÖ? pic.twitter.com/BufPfXoOBj
— Justizgeschädigte Österreich (@juridiavictima) March 29, 2025
Statistik schlägt Symbolik
Doch bei aller „interreligiösen Verständigung“: Wahlen gewinnt man in Wien nicht mit 20.000 oder 30.000 Stimmen bei 1,1 Millionen Wahlberechtigten. Dafür müsste man mehr als doppelt so viele Menschen mobilisieren, wie überhaupt zur Verfügung stehen. Die Ramadan-Romantik ist also mehr Kulisse als Kalkül, mehr Foto-Op als Fakt. SPÖ und FPÖ buhlen um eine Zielgruppe, die schlicht zu klein ist, um wahlentscheidend zu sein.
Viel Show für wenig Stimmen
Egal ob Ludwig im Gebetsraum posiert oder die FPÖ plötzlich Moscheen besucht – der Taschenrechner sagt: Es bringt beiden Parteien praktisch nichts.
+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++
Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!
Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende