Schlappe für EZB

Schon ein Ladenhüter: Bürger haben kein Interesse an Digitalem Euro

Politik
Symbolbild: Freepik

Er gilt als eines der Prestigeprojekte der EZB und an seiner Einführung wird fieberhaft gearbeitet. Doch die Bürger in Europa zeigen an dem Digitalen Euro eher wenig Interesse. Sogar eine eigens von der EZB durchgeführte Umfrage zeigt nun, dass das Projekt, trotz hoher Kosten, so ziemlich zu einem Ladenhüter werden könnte.

Rund 1,2 Milliarden Euro könnte die Einführung des Digitalen Euro kosten. Dazu kommen noch einmal Millionenbeträge für die einzelnen Banken. Doch die Akzeptanz des Zahlungsmittels, mit der die Europäer auf ihre Steuergeldkosten zwangsbeglückt werden sollen, lässt deutlich zu wünschen übrig. Dies zeigt nun auch eine neue EZB-Studie unter dem Titel "Consumer attitudes towards a central bank digital currency", zu deutsch "Die Einstellung der Verbraucher gegenüber einer digitalen Zentralbankwährung". Für die Studie wurden rund 19.000 Bürger aus elf verschiedenen Euro-Ländern vornehmlich online befragt. Für die EZB und ihre Präsidentin Christine Largade dürfte das Ergebnis mehr als enttäuschend sein.

Bürger sehen keinen Nutzen

Denn zur Fragestellung "Warum ist es unwahrscheinlich, dass Sie einen digitalen Euro für alltägliche Zahlungen einführen?", zeigten sich die meisten der Befragten mit deutlicher Mehrheit mit den bisherigen Zahlungsmethoden völlig zufrieden und lehnen daher die Nutzung eines Digitalen Euros ab. Im geringeren Maße sind aber auch Gründe wie Sicherheit, Anonymität oder Kosten ausschlaggebend für die Ablehnung bzw. für den Wunsch der Nicht-Einführung eines digitalen Euro im Massenzahlungsverkehr. Aber auch beim Thema Geldanlage bzw. wie man Geld, gefragt war nach der Summe von 10.000 Euro, auf verschiedene Zahlungsmethoden verteilen würde, schnitt der Digitale Euro im Vergleich zu Bargeld oder anderen Finanzinstrumenten denkbar schlecht ab und erfreute sich keiner großen Beliebtheit.

Wiedermal "bessere Kommunikation"

Allerdings betont die Studie auch, dass mit einer “besseren Kommunikation” durch die EZB, die bisherige Zurückhaltung der Verbraucher gegenüber dem Digitalen Euro beizukommen sei. "Wir finden Hinweise darauf, dass Verbraucher, denen ein kurzes Video gezeigt wird, in dem die wichtigsten Merkmale des digitalen Euro kurz und klar erläutert werden, mit wesentlich höherer Wahrscheinlichkeit ihre Meinung […] ändern”, so die Autoren. Allerdings sei auch dieser Effekt nur von kurzer Dauer gewesen. Zuletzt hatte EZB-Präsidentin Lagarde erklärt, dass man schon im Oktober diesen Jahres mit einer digitalen Zentralbankwährung starten könne. Allerdings müssten dafür noch EU-Parlament, EU-Rat und EU-Kommission zustimmen. Allerdings gibt es auch Stimmen, die dem Projekt ablehnend gegenüberstehen oder die skeptisch sind, ob man der EZB den Betrieb eines Digitalen Euros anvertrauen könne - Der Status berichtete.

Abschaffung des Bargelds?

Die jetzige Studie zeigt allerdings, dass das größte Hindernis für den Digitalen Euro und der Hauptgrund für die geringe Akzeptanz die bisherigen Zahlungsmethoden und darunter auch das Bargeld sind. Es bleibt abzuwarten, welche Schlüsse EZB und Brüsseler Bonzen aus der Studie ziehen, aber viel Phantasie ist dafür nicht vonnöten. Am wahrscheinlichsten ist, dass man den Feldzug gegen das Bargeld fortsetzt und mit noch schärferen Obergrenzen und Regulierungen versucht, dessen Nutzung einzuschränken. Um nach dem Motto "Und sind sie nicht willig, so brauch ich Gewalt..." die Bürger zur Nutzung der leicht überwachbaren digitalen Währung zu zwingen. Bisher waren es in Österreich nur die Freiheitlichen, die mit ihrer Petition "Festung Bargeld" die Nutzung dieses Zahlungsmittels in die Verfassung schreiben und damit der Bargeldabschaffung einen Riegel vorschieben wollten.

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