Transatlantiker werden unrund

Schon 90.000 unterschrieben "Manifest für Frieden" - Kriegstreiber schäumen

Politik
Schwarzer/Wagenknecht: Petition/change.org; Friedenstaube: Freepik; Komposition: Der Status

Am gestrigen Freitag startete die Petition von Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und Feminismus-Ikone & Journalistin Alice Schwarzer so richtig durch. Neben zahlreichen großen Namen, die sich als Erstunterzeichner eintrugen, stimmen auch viele Bürger der Stoßrichtung zu: Sie wollen ein Ende des Tötens und baldige Friedensverhandlungen statt deutsche Panzer-Lieferungen. Mittlerweile haben sich 90.000 Menschen in die Petition eingetragen. Das System fürchtet sich nun vor einer "Friedens-Querfront".

Zehntausende unterstützen Friedens-Manifest

Als DerStatus am Freitagmittag über das "Manifest für Frieden" berichtete, hatten sich gerade 8.000 Menschen eingetragen; etwa 20 Stunden später überschreitet die Petition bereits die 90.000er-Marke. Damit ist der Vorstoß, der sich für ein Ende der westlichen Kriegstreiberei mit deutscher Beteiligung stark macht, bereits ein voller Erfolg - zumindest, was die Zustimmung im Volk betrifft. Die Initiatoren fürchten, dass die Panzer-Lieferungen der nächste Schritt in Richtung Total-Eskalation sind.

Wörtlich schreiben sie: "Noch versichert der deutsche Kanzler, er wolle weder Kampfjets noch „Bodentruppen“ senden. Doch wie viele „rote Linien“ wurden in den letzten Monaten schon überschritten? Es ist zu befürchten, dass Putin spätestens bei einem Angriff auf die Krim zu einem maximalen Gegenschlag ausholt. Geraten wir dann unaufhaltsam auf eine Rutschbahn Richtung Weltkrieg und Atomkrieg? Es wäre nicht der erste große Krieg, der so begonnen hat. Aber es wäre vielleicht der letzte."

Den gesamten Petitionstext und eine Unterzeichnungsmöglichkeit finden Sie hier

Breite Allianz gegen Kriegstreiberei

Zwar könne man nicht direkt auf Amerika, Russland oder die europäischen Nachbarn einwirken: "Doch wir können und müssen unsere Regierung und den Kanzler in die Pflicht nehmen und ihn an seinen Schwur erinnern: 'Schaden vom deutschen Volk wenden'. Das Anliegen der Petition ist daher klar: "Wir fordern den Bundeskanzler auf, die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen. Jetzt! Er sollte sich auf deutscher wie europäischer Ebene an die Spitze einer starken Allianz für einen Waffenstillstand und für Friedensverhandlungen setzen. Jetzt! Denn jeder verlorene Tag kostet bis zu 1.000 weitere Menschenleben – und bringt uns einem 3. Weltkrieg näher."

Unter den Erstunterzeichnern fanden sich viele prominente Namen aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, darunter Rudolf Dressler (Ex-Staatssekretär, SPD), Petra Erler (Geschäftsführerin, SPD), Valie Export (Künstlerin), Prof. Dr. Hajo Funke (Politikwissenschaftler), Oskar Lafontaine (Ex-Ministerpräsident, Die Linke), Dr. Peter Gauweiler (Rechtsanwalt, CSU), Ulrike Guérot (Politikwissenschaftlerin), Gottfried Helnwein (Künstler), Henry Hübchen (Schauspieler), Dr. ­Margot Käßmann (Theologin), Romani Rose (Vors. Zentralrat Deutscher Sinti und Roma), Michael von der Schulenburg ­(UN-Diplomat a.D.), Martin Sonneborn (Journalist, Die Partei) Dr. Erich Vad (Brigade­general a.D.), Dr. Johannes Varwick (Politikwissenschaftler), Günter Verheugen (Ex-Vizepräsident EU-Kommission), oder Dr. Antje Vollmer (Theologin, Die Grünen).

Blätterwald schäumt über Friedens-Appell

Kaum hatte sich die Kunde dieser breiten - und über alle Gesinnungsgrenzen hinweg reichenden - Allianz für den Frieden, verbreitet, folgten bereits die ersten laute Kritiker-Stimmen. So etwa bei der "Welt" , wo eine Journalistin den Vorstoß als "merkwürdig" und "anmaßend" bezeichnete. Das wundert kaum: So unterzeichnete etwa Springer-Chef Mathias Döpfner einen Gegenappell, wonach kontinuierliche Waffenlieferungen und die Besiegung Russlands "im deutschen Interesse" seien.Mehrere Systemmedien versuchten, das Anliegen schlechtzureden oder es zumindest als "kontrovers" darzustellen.

Die "taz" bezeichnete den Friedensplan als "erwartbar schräg" und sogar Regionalmedien reiten gegen die mutigen Friedens-Aktivisten aus. Auch aus Österreich kam Gegenwind, etwa beim Bilderberger-"Standard", wo Hans Rauscher in seinem "Einserkastl" über "Putins Sisters and Buddies for Peace" spottet und befanden, dass sich "Sahra Wagenknecht, Alice Schwarzer, der russische und der iranische Botschafter gegen die Ukraine vereinen" würden. Dass die Systempresse glaubt, die Bürger zu diesem Thema "erziehen" zu müssen, ist kein Wunder: Erst kürzlich sprach sich in einer Umfrage eine Mehrheit für Friedensverhandlungen aus und kritisierte die Selbstmord-Sanktionen.

System fürchtet sich vor Friedens-Querfront

Besonders übel für den Mainstream war allerdings der Umstand, dass der Friedensappell tatsächlich keine Gesinnungsgrenzen kennt. Denn auch AfD-Chef Tino Chrupalla warb für die Wagenknecht/Schwarzer-Petition und unterschrieb diese. Dies störte unter anderem eine CDU-Verteidigungspolitikerin: 

...ebenso wie eine Spiegel-Journalistin... ...oder eine Linken-Politikerin, eigentlich Parteigenossin von Wagenknecht. Die Sorge des Systems ist nämlich, dass sich eine Querfront gegen die Kriegstreiberei bildet:

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