Globalisten-Koalition abgestraft

Salzburger wollen soziale Heimatpolitik: FPÖ und KPÖ als große Wahlgewinner

Politik
Wahlurne: Freepik; Foto Hochrechnung (erste Hochrechnung kurz nach 17 Uhr) & Komposition: Der Status

Die erste Hochrechnung in Salzburg kündet von nicht weniger als einer kleinen Zeitenwende: Die drei Koalitionsparteien ÖVP, Grüne und NEOS verlieren allesamt, letztere dürften sogar aus dem Landtag fliegen. Die Freiheitlichen erreichen das beste Wahlergebnis aller Zeiten in Salzburg und rücken knapp an die Volkspartei heran, bleiben allerdings knapp unter ihrer Kragenweite im Bund. Die größte Überraschung ist aber die KPÖ: Die Partei würde erstmals seit 1949 wieder im Landtagvertreten sein - und das deutlich, sie werden wohl viertstärkste Kraft.

Große Verschiebungen in Salzburg

Vor dem Urnengang war eigentlich nur unklar, wie viel die Volkspartei von Landeshauptmann Wilfried Haslauer verlieren würde. Letztendlich waren die Verluste massiv: Mit 29,4 Prozent wäre laut der dritten Hochrechnung um 17.33 Uhr das zweitschlechteste schwarze Wahlergebnis in Salzburg aller Zeiten - bei minus 8,3 Prozent. Die FPÖ konnte den Trend der jüngsten Landtagswahlen in Kärnten und Niederösterreich halten und kommt mit 26,1 Prozent auf den zweiten Platz - allerdings sind die Zugewinne (+7,2%) kleiner als vor knapp drei Monaten in Niederösterreich.  Sie profitiert vom Bundestrend, bleibt allerdings knapp unter dem Umfragewert, die Herbert Kickl im Bund erreicht. 

Die im Bund völlig zerstrittene SPÖ musste ebenfalls kräftig Federn lassen: 18,6 Prozent sind auch hier das schlechteste Salzburg-Ergebnis aller Zeiten. Die Grünen verloren zum zweiten Mal in Folge als Regierungspartei: 8,1% bedeuten ein Minus von 0,9%. Noch schlimmer trifft es die NEOS, die vor fünf Jahren aus dem Stand in den Landtag und die Landesregierung einzogen: 4,3 Prozent würde bedeuten, dass die Partei künftig nicht mehr im Landtag vertreten sind. 

Keinen Einzug in den Landtag gibt es auch für die MFG (0,8%) und WIRS (1,2%), das kritische Lager vereinte sich also bei dieser Wahl hauptsächlich hinter den Freiheitlichen. Die ganz große Überraschung ist indes die KPÖ: Denn mit 11,2 Prozent ist diese deutlich in ihren zweiten Landtag nach der Steiermark vertreten. 

Schwarz-Blau einzig mögliche Zweierkoalition

In Mandaten heißt es nach aktueller Hochrechnung: ÖVP 11 (-4), FPÖ 10 (+3), SPÖ 7 (-1), KPÖ 4 (+4), Grüne 4 (+1). Demnach wären nur Schwarz-Blau als Zweierkoalition möglich. Die Fortsetzung der bisherigen schwarz-grün-pinken Regierung ist mangels Einzug der NEOS wohl unmöglich, eine Schwarz-Rote Koalition ist noch in der Schwankungsbreite. Auch ein schwarz-rot-grünes Bündnis wäre politisch denkbar und rechnerisch möglich. 

Selbst bei einem NEOS. Einzug würde es dafür allerdings rechnerisch für eine Fortsetzung der Koalition nicht reichen. Die neoliberale Partei hofft zwar noch auf das Ergebnis aus der Landeshauptstadt Salzburg, für die Partei, deren Bundeschefin sich bei Bilderberger-Treffen tummelt, aber die Vertreter von Parteien, die ein Ende der Selbstmord-Sanktionen wollen, als "Volksverräter" bezeichnet, schaut es aber düster aus. 

Menschen wollen soziale Politik

Auffällig ist dabei, dass zwei Parteien, die mit sozialen Themen bei den Wählern punkten, die beiden "Wahlgewinner" sind. Angesichts der massiven Teuerungen haben die Menschen genug vom bisherigen Eiskalt-Kurs, den auch die "Dirndl-Koalition" mittrug. Der neoliberal-globalistische Kurs, mit dem die drei Regierungsparteien auftraten, wurde nämlich massiv abgestraft. Aber auch dem Versuch der SPÖ, mit der "Great Reset"-Forderung nach einem Ausbau der Windkraft zu punkten, anstatt auf soziale Fragen zu setzen, erteilten die Wähler eine klare Absage.  

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