Schellhorn wird wohl kein Einzelfall sein

'Ömpel'-Moral: Volk soll verarmen, Regierung braucht Luxus-Karossen

Politik
Audi A8: Zoerides, Wikimedia Commons; Schellhorn: Ingo Pertramer / Büro des Abg.z.NR Sepp Schellhorn, Wikimedia Commons (beide CC BY-SA 4.0); Komposition: Der Status.

Das Volk hat kein Brot - und die "Ömpel" rät ihm stattdessen nicht einmal mehr zum Kuchen. In den hat die teuerste Regierung aller Zeiten nämlich längst die eigenen Gier-Finger gesteckt. Dieser Eindruck entsteht zumindest beim großkotzigen schwarz-rot-pinken Auftreten. Am einen Tag setzt man bei den Bürgern den Sparstift an, gleich am nächsten kommt NEOS-Staatssekretär Sepp Schellhorn mit dem Luxus-Schlitten um's Eck, dessen monatliche Leasing-Gebühr sich die meisten Steuerzahler nicht leisten können, beim Fuhrpark der Herrschenden aber trotzdem mitfinanzieren müssen. Es ist das Sittenbild einer völlig abgehobenen Polit-Kaste.

Zwischen Wucher-Schnitzel & Luxus-Dienstauto

So wirklich eine Ahnung von der Lebensrealität der Bürger hatte der einstige pinke Nobel-Gastronom ja noch nie. Nur zwei Jahre ist's her, da nahm Sepp Schellhorn das Volk mit einer absurden Rechnung auf den Arm, um die gesalzenen Preise in seinem kulinarischen Etablissement zu rechtfertigen. Bei 28 Euro fürs Schnitzel wollte er angeblich nur 1 Euro verdienen, dafür spekulierte er mit dem Unwissen des Volkes über seine kalkulierten Mondpreise. Ähnlich fantasievoll argumentiert er nun zur Causa seines Dienstwagens.

Denn da soll ihm laut Medienberichten der bisherige Audi A6 (Listenpreis: ab 56.381 Euro) "zu minder" gewesen sein, weshalb er sich den Innenraum-Komfort des Audi A8 (Listenpreis: ab 121.365 Euro) gönnen wollte. Auf X behauptete er, die Aktion käme sogar günstiger - und koste "nur" 867,31 Euro statt 1.102,96 Euro im Monat. Dem Volk, das dafür kein Verständnis hat, da ihm im Schnitt diese Summe nicht zum Leben übrig bleibt, wirft er sogleich vor, von ihm zu verlangen, lieber "mit dem Fiaker" zu reisen.

Detail am Rande: Nur einen Tag vor der Aufregung um "Achter-Sepp" wurde publik, dass die Armut in Österreich so groß ist wie nie zuvor. Ganze 337.000 Menschen verharrten im Vorjahr in absoluter Armut. Sprich: Mehr Bürger als die zweitgrößte Stadt Graz an Einwohnern hat, leben ständig unter dem Mindestlebensstandard. Noch zwei Jahre zuvor waren es "nur" 201.000 gewesen. Vor diesem Hintergrund ist die Frage, mit welchem Nobel-Audi man nun herumgurkt, ein Schlag ins Gesicht des notleidenden Volkes.

Sie lassen sich Fuhrpark fürstlich kosten

Viel kann man Schellhorn nicht zugute halten - außer eben, dass die Nummer kein Einzelfall ist. Und vielleicht noch, dass zumindest die Kritik der Grünen daran unstatthaft ist. Denn der BMW 750 e xDrive von deren Ex-Justizministerin Alma Zadic kostete sogar fast 1.600 Euro im Monat an Leasinggebühr. Mit Kogler & Rauch - beide fuhren einen Audi eTron - ließen sich zwei weitere einstige Grünen-Minister ihren Dienstwagen über 1.000 Euro im Monat kosten.

Doch bei den NEOS, die einst noch dem Salzburger Ex-Bürgermeister Preuner (ÖVP) vorrechneten, wie viel Geld er den Bürger mit Zugreisen statt Dienstawagen-Fahrten erspare, hat man schnell gelernt. Ausgerechnet Schellhorn, der als Staatssekretär im Außenministerium für "Deregulierung" & Sparmaßnahmen dienen soll, kurvt nun mit maximaler Beinfreiheit durch's Land. Alles, während man von Bürgern künftig verlangt, aus "Spargründen" sogar für Rettungsfahrten im Notfall tief in die Tasche zu greifen.

Aber schließlich will man ja nicht hinter rot-schwarzen Kollegen zurückbleiben. In der vergangenen schwarz-grünen Regierung betraf der "Spitzenposten" bei ÖVP-Ministern den BMW 735 des gräflichen Globalisten Schallenberg (ca. 1505 Euro). Und die einstige Staatssekretärin & heutige ÖVP-Familienministerin Plakolm vertankte schlappe 9.062 Euro in nur 6 Monaten, um ihr Pensum von 47.561 Kilometern abzuspulen. Somit musste das Volk dafür zahlen, dass sie im Schnitt täglich hunderte Kilometer verfuhr...

SPÖ nur in der Opposition kritisch?

An die Öffentlichkeit kam der schwarz-grüne Fuhrpark seinerzeit durch eine parlamentarische Anfrage der SPÖ. Dass diese auch in der Regierung kritisch nachhakt, darf bezweifelt werden. Ebensowenig, dass Peter Hanke, der sich schon als Wiener Finanzstadtrat einen noblen BMW gönnte, nun als Verkehrsminister auf diesen Luxus verzichten wird. Im Burgenland leistet man sich, statt im System zu sparen, in der rot-grünen Regierung zwei rote Klubchefs und somit auch zwei Dienstautos auf Steuerzahlers Rappen.

Und schon in der Vergangenheit war man bei den Genossen häufig bestrebt, an der Macht den "Salonbolschewismus" in vollen Zügen auszukosten. Unvergessen sind etwa die Mätzchen von Ex-SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda, der das Vorfahren mit der Luxus-Uhr im Porsche-Sportwagen vor der Parteizentrale mit den Ansprüchen einer "Arbeiterpartei" vereinbar hielt. Und Ex-SPÖ-Verteidigungsminister Gerald Klug ließ seinen Dienstwagen einst sogar ins Ausland nachliefern...

Kein Geld bei kritischen Berichten

Zurück zu Schellhorn: Der reagiert auf die Kritik an der schiefen Optik nicht nur in sozialen Medien genervt. Darauf deutet ein Bericht des Medien-Portals "exxtra24" hin. Demnach soll er sauer beim Herausgeber angerufen haben und gedroht haben: "Das ist kein Journalismus. Es gibt für exxtra24 keine Termine bei mir, auch keine Werbe-Kooperationen." Später soll er sich zwar per SMS für die Wortwahl entschuldigt haben, doch bleibe der Eindruck, dass er unbotmäßige Medien "bestrafen" wolle. Detail am Rande: Für Medien, welche sich als Hofberichterstatter betätigen, möchte die "Ömpel" dutzende Millionen Euro in die Hand nehmen...

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