Beim Souverän schon durchgefallen

'Ömpel' im Umfragetief: Nur 22 Prozent vertrauen der neuen Regierung

Politik
Bild: BMEIA/ Michael Gruber, CC BY 2.0, Flickr

Während sich die neue Regierung noch selbst feiert - immerhin hat man es geschafft mit 13 Ministern, 7 Staatssekretären und womöglich sogar 2 Generalsekretären genügend "Familienmitglieder" zu versorgen - sehen die Österreicher die neue Regierungskoalition aus ÖVP, SPÖ und Neos mehr als skeptisch. Der Großteil der Bevölkerung misstraut der "Ömpel".

Es sind keine guten Vorzeichen für den neuen ÖVP-Kanzler Christian Stocker, seinen marxistischen SPÖ-Vize Andreas Babler und das pinke Mehrheitsbeschaffungs-Beiwagerl in Form von Neos-Außenministerin "NATO-Beate" Meinl-Reisinger. Denn einen Umfrage der Laazarsfeld Gesellschaft, für die vom 3. und 4. März 1.000 Österreicher befragt wurden, zeigt ein deutliches Misstrauen gegenüber der teuersten österreichischen Regierung aller Zeiten. Der Umfrage zufolgen halten nur 4 Prozent der Befragten die Regierung für "sehr vertrauenswürdig" und 18 Prozent für "vertrauenswürdig". In Summe gerade sind das also gerade einmal 22 Prozent.

Bei Mehrheit schon durchgefallen

Im Gegensatz dazu sind 27 Prozent der Überzeugung, dass die Dreikonstellation aus ÖVP, SPÖ und Neos "gar nicht vertrauenswürdig" sei und 19 Prozent attestieren ihr "eher nicht vertrauenswürdig" zu sein. Macht zusammen 46 Prozent, die der Truppe um Stocker misstrauen. Dazu kommen noch 32 Prozent, die sich dazu nicht äußern wollten, was nun auch kein wirklicher Vertrauensverschuss ist.

Für eine gerade ins Amt gekommene Regierung nicht unbedingt gut Vorausstetzungen für den Start. Und selbst die eigenen Anhänger scheint man nicht zur Gänze überzeigt zu haben. Zwar ist bei ihnen das Vertrauen deutlich größer als das Misstrauen, dennoch sind es bei den ÖVP-Wählern 42 Prozent, die die Dreierkoalition für vertrauenswürdig halten und bei den SPÖ-Wählern 37 Prozent - satte Mehrheiten sehen anders aus. Da macht selbst die Schwankungsbreite von maximal 3,2 Prozent kaum mehr einen Unterschied.

Angst vor den Wählern

Dabei ist die Umfrage noch vor dem gemeinsamen Besuch der drei Koalitionspartner beim Aufrüstungs- und Kriegsgipfel in Brüssel entstanden, der wohl noch einige Prozent gekostet haben könnte. Hatte dort doch der neue ÖVP-Kanzler Christian Stocker "Beistandspflichten" innerhalb der EU anerkannt und auch Ukraine-Machthaber Wolodymyr Selenski zu einem Vier-Augen-Gespräch getroffen. Neutralität sieht anders aus. Auch Außenministerin "NATO-Beate" Meinl-Reisinger hatte vor Ort erklärt, man wolle ein "solidarischer und verlässlicher Partner bleiben" - Der Status berichtete.

Bei der Regierungserklärung am heutigen Freitag sprach Stocker von einer "Regierung der Mitte" und betonte, "die Koalition aus Volkspartei, Sozialdemokratie und NEOS ist eine Mischung aus Bewährtem und Neuem. Aber was ist das Neue? Zum einen: Wir sind erstmals in der Geschichte unseres Landes zu dritt. Drei konstruktive Kräfte teilen sich die Verantwortung für Österreich. Der Eintritt von drei Parteien in diese Bundesregierung macht diese Koalition nicht nur stabiler und breiter, sondern schafft zusätzliche Blickwinkel und damit einen echten Mehrwert für unser Land." Dabei gab es schon Zweierbündnisse, die mehr Stimmen hinter sich vereinen konnten.

"Monstrum des Stillstands"

Für FPÖ-Chef Herbert Kickl ist daher klar: "Diese teuerste Regierung aller Zeiten wurde nur aus Angst vor den Wählern geboren!" Denn, so krisiert der Freiheitliche, sei die Regierung so groß, wie seit rund vierzig Jahren keine Regierung mehr war. Und dies in Zeiten "von Rekordteuerung, von 430.000 Arbeitslosen, in denen wir 18 Firmenpleiten pro Tag erleben müssen, in denen wir das dritte Jahr Rezession vor uns haben, in denen sich Bürger zu Recht denken, dass wir eigentlich jeden Cent zusammenkratzen müssten, um das Land aus der Misere zu bringen, in die es die Einheitsparteien hineinmanövriert haben.

Da würde man "sich erwarten, dass die Regierung bei sich selbst spare, wenn sie schon den 'Gürtel bei der Bevölkerung enger' schnalle, stattdessen präsentierte sie ein 'Monstrum des Stillstands'", so Kickl. Und es sei zynisch, wenn ÖVP-Kanzler Stocker, den wie seine Vorgänger Nehammer und Schallenberg niemand gewählt habe, nun erklärt, dass die Größe der Regierungsbank das geringste Problem sei. "Denn diese Regierung kostet 25 Millionen Euro pro Jahr und hängt der Bevölkerung ein milliardenschweres Belastungsprogramm um. Sie ist nicht unser kleinstes, sondern unser größtes Problem", erklärte der FPÖ-Chef im Nationalrat.


+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!

Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten