Nächste Dunkelflaute: Und Import-Atomstrom-Hoch in Deutschland

Jahreszeiten- und wetterbedingt ist die nächste Dunkelflaute in Deutschland angekommen. Die nun herrschende Hochdruck-Wetterphase sorgt dabei in Deutschland auch für eine Hochphase des Atomstroms. Dieser kommt nach dem ideologisch getriebenen Aus für die deutschen Kernkraftwerke allerdings nicht aus eigener Produktion, sondern als Import, vornehmlich aus Frankreich. Gerade in Wahlkampfzeiten keine gute Werbung für einen "Bündniskanzler" Habeck von den Grünen.
Kaum Sonne, Windstille, Schnee und dazu Kälte: Dies sorgt derzeit dafür, dass die Windräder und Photovoltaik-Anlagen in Deutschland kaum Strom liefern, der Verbrauch jedoch in die Höhe schnellt. Jeder Wärmepumpenbesitzer dürfte derzeit auch froh sein, dass er Strom zum Betreiben seiner Anlage hat. Woher dieser kommt, dürfte dem grünen Wirtschafts- und Energieminister sowie angeblichem Kanzlerkandidaten Robert Habeck kaum gefallen. Denn wenn es nicht Deutschland nicht "Lichter aus" heißt, verdankt man dies französischem Atomstrom.
Jahreshoch bei Produktion
Und in Frankreich erreichen die Kernkraftwerke gerade ein Sechs-Jahreshoch bei der Produktion. Die Reaktoren von Electricité de France SA produzieren derzeit mehr als 55 Gigawatt Strom - der höchste Wert seit Februar 2019. Ein Teil davon wird nach Deutschland exportiert, wo die Windenergie-Erzeugung aufgrund der Dunkelflaute gestern von 3,8 Gigawatt oder etwa 20 Prozent des Normalwerts sinken dürfte.
Und das dürfte noch eine zeitlang anhalten. Die Seite Donnerwetter.de berichtet über die derzeitige Dunkelflaute: "Mindestens bis Donnerstag kommender Woche ist in Sachen Stromerzeugung bei Wind und Sonne wenig zu holen." Gegenüber Bild erklärt Wettermann Karsten Brandt weiter: "Freitag ist schon ein sehr schwacher Tag. Samstag gibt es auch wenig Wind. Montag ist fast Totalausfall bei Wind. Auch Dienstag ist es schwierig. Das aktuelle Hochdruckgebiet ist beständig."
Und Energieexperte Prof. Manuel Frondel vom Institut RWI bringt es auf den Punkt: "Insgesamt haben wir uns durch den Kernkraft- und Kohleausstieg stark vom Ausland abhängig gemacht und haben höhere Versorgungsrisiken in Kauf genommen."
Blackout-Risiko steigt
Zuletzt herrschten Dunkelflauten in Deutschland im November und Dezember des vergangenen Jahres vor. Das Ergebnis waren starke Anstiege bei den Strompreisen, zeitweise rund 90 Cent pro Kilowattstunde - Der Status berichtete. Zudem mussten Gas- und Kohlekraftwerke sowie Importe von bösem Atomstrom aus dem Ausland die Versorgung aufrechterhalten.
Dabei ist auch Gas keineswegs mehr so günstig und beliebig verfügbar als noch vor ein paar Jahren, denn mit den Selbstmordsanktionen gegen Russland, aber auch dem schädlichen Verhalten der Ukraine, hat man sich selbst einen veritablen Knieschuss verpasst.
Zuletzt sorgten auch die Aussagen von Manfred Haferburg, dem ehemaliger Schichtleiter im Kernkraftwerk Greifswald für Furore. Er gilt als Held der Stromversorgung während der Schneekatastrophe 1978/79 in der DDR und rechnete mit der Energiewende ab. "Unser Netz ist auf Kante genäht. Wenn nur ein Teil ausfällt, steht Deutschland plötzlich im Dunkeln." Sein Kernvorwurf: Man habe bereits so viele Kraftwerke "verschrottet", dass es bei jeder Störung brandgefährlich werde - Der Status berichtete.
Desaster im Wahlkampf
Für die Energiewende-Parteien könnte dies im Wahlkampf noch zum Desaster werden. So hat Unions-Spitzenkandidat und BlackRock-Lobbyist Friedrich Merz noch im November trotz einiger Rufe aus der Union eine Rückkehr zur Kernkraft ausgeschlossen. Und auch bei der Betriebsrätekonferenz der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) in Bochum hatte Merz deutlich gemacht, dass eine Rückkehr zur Atomkraft unter seiner Führung nicht stattfinden wird, die stillgelegten AKWs würden "abgebaut" und "dekontaminiert".
Lediglich vor den Folgen eines vorschnellen Ausstiegs aus fossilen Energiequellen ohne Ersatzkapazitäten warnte er und will hier etwas die Handbremse anziehen. Fatal dürfte das Wetter aber dem grünen Spitzenkandidaten Robert Habeck mitspielen. Denn nicht nur müssen Unternehmen aufgrund der Stromkosten ihre Produktion einstellen oder drohen offen mit Abwanderung - dem grünen Minister war beim Atomausstieg offenbar auch klar, dass es ohne Atomstrom aus dem Ausland nicht geht.
Dies lassen zumindest die AKW-Files vermuten: Habeck war demnach klar, dass die Energiewende nicht funktioniert, aber sehenden Auges drückte er die Abschaltung der letzten AKW durch, nachdem er sich versichert hatte, dass die französischen Reaktoren eh genug liefern - Der Status berichtete. Wer dermaßen die Versorgungssicherheit gefährdert, gehört in den Augen vieler Bürger wohl eher vor den "Kadi" als in einen Minister- oder gar Kanzlersessel. Dies gilt übrigens für alle Beteiligten.
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